Titelbild: König Donald, der 1. AI generiert
In jüngster Zeit gab es Berichte über politisch motivierte Gewalttaten in den USA, die die angespannte politische Lage verdeutlichen. Ein besonders schwerwiegender Vorfall ereignete sich in Minnesota, wo eine demokratische Politikerin und ihr Ehemann bei einem Attentat erschossen wurden. Dieses Ereignis führte dazu, dass die für diesen Tag geplanten „No Kings“-Protestkundgebungen in Minnesota abgesagt wurden, um weitere Gewalt zu verhindern.
Die Organisatoren der Proteste sprachen von einer „landesweit angespannten Sicherheitslage“.
Darüber hinaus gibt es Hinweise auf weitere Gewaltakte während der Proteste. In Salt Lake City, Utah, wurde eine Person während einer Anti-Trump-Demonstration angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest, Details zu den Hintergründen der Tat sind jedoch unklar.
Ein weiteres Beispiel für die angespannte Lage ist die Festnahme des demokratischen Senators Alex Padilla in Los Angeles. Während einer Pressekonferenz mit Heimatschutzministerin Kristi Noem wurde Padilla von Sicherheitskräften abgeführt, nachdem er versuchte, Fragen zu stellen.
Dieser Vorfall wurde als ungewöhnlich und als Einschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert.
Auch ein Attentat auf Donald Trump selbst wurde 2024 verübt. Am 14. Juli 2024 wurde Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, am Ohr verletzt, als ein 20-jähriger Schütze, Thomas Matthew Crooks, das Feuer eröffnete. Crooks wurde von Sicherheitskräften getötet, ein Zuschauer starb, und Sprengstoff wurde in seinem Haus und Auto gefunden. Das Motiv des Attentäters bleibt unklar, obwohl er eine kleine Spende an eine linksgerichtete Organisation geleistet hatte.
Diese Vorfälle, insbesondere die Ermordung der Politikerin in Minnesota, wurden in sozialen Medien wie Facebook stark diskutiert. Einige Nutzer beschuldigten Trump, durch seine polarisierende Rhetorik eine Atmosphäre der Gewalt zu schaffen, während andere betonten, dass die Verantwortung bei den Tätern liegt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Aussagen auf Facebook nicht als definitive Beweise gelten können und die genauen Hintergründe der Attentate weiterhin untersucht werden müssen.
Seit dem Beginn von Donald Trumps zweiter Amtszeit im Januar 2025 haben sich in den USA landesweite Proteste gegen seine Politik formiert. Diese Proteste, die unter dem Motto „No Kings“ (Keine Könige) stehen, richten sich gegen Trumps autoritäres Auftreten, seine Migrationspolitik, die Abschaffung von Diversitätsprogrammen, Massenentlassungen von Behördenmitarbeitern und die von ihm verhängten Zölle.
Am 14. Juni 2025, dem Tag einer umstrittenen Militärparade in Washington, D.C., die mit Trumps 79. Geburtstag und dem 250. Gründungstag der US-Armee zusammenfiel, erreichten die Proteste einen Höhepunkt. Veranstalter berichteten von über fünf Millionen Teilnehmern in mehr als 2.100 Städten, von New York bis Los Angeles. In Städten wie San Francisco, Oakland, Philadelphia und Los Angeles versammelten sich Zehntausende, um gegen Trumps Politik zu demonstrieren. In San Francisco formten Demonstranten am Ocean Beach die Worte „NO KING!“ im Sand.
Die Proteste blieben größtenteils friedlich, es gab jedoch vereinzelte Ausschreitungen. In Los Angeles eskalierte die Lage, als Demonstranten Steine und Flaschen warfen und die Polizei Tränengas einsetzte. Eine Ausgangssperre wurde verhängt, und die Polizei nahm über 200 Personen fest. In New York wurden ebenfalls mehrere Demonstranten festgenommen. Prominente wie Markq Ruffalo, Glenn Close und Jimmy Kimmel schlossen sich den Protesten an und nutzten ihre Reichweite, um auf die Demonstrationen aufmerksam zu machen.
Die Demonstranten kritisierten insbesondere Trumps Migrationspolitik, die groß angelegte Abschiebungen ohne rechtliche Verfahren beinhaltet, sowie seine Zusammenarbeit mit Elon Musk, der als Leiter der Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) Massenentlassungen in Behörden vorantreibt. In Kalifornien eskalierte der Konflikt zwischen Trump und Gouverneur Gavin Newsom, der den Einsatz von Nationalgardisten und Marines in Los Angeles als „illegal, unmoralisch und verfassungswidrig“ bezeichnete. Newsom reichte Klage gegen die Bundesregierung ein, und andere demokratische Gouverneure begannen, ähnliche Maßnahmen zu prüfen.
Bereits im April 2025 gab es Proteste unter dem Motto „Hands off“, bei denen Hunderttausende in Städten wie Washington, New York, Chicago und Atlanta gegen Trumps Politik demonstrierten. Diese Proteste waren jedoch kleiner als die im Juni und zeigten, dass der Widerstand gegen Trump langsam wächst, aber noch nicht die Größe der Proteste während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) erreicht hat. Ein Protestforscher wies darauf hin, dass Angst vor Repressalien und die schiere Menge an Dekreten Trumps die Mobilisierung erschweren.
Trump lässt sich wie ein König feiern
Donald Trump wird von Kritikern vorgeworfen, sich wie ein König zu verhalten und seine Macht zu missbrauchen, um sich feiern zu lassen. Dieser Vorwurf wurde durch die Militärparade am 14. Juni 2025 in Washington, D.C., verstärkt, die offiziell den 250. Gründungstag der US-Armee feierte, aber von vielen als Selbstinszenierung Trumps an seinem 79. Geburtstag wahrgenommen wurde. Die Parade, bei der Panzer durch die Straßen rollten, wurde von Kritikern als autoritäres Spektakel verurteilt, das an autokratische Regime erinnere.
Demonstranten skandierten Parolen wie „No Kings“ und „Keine Könige erlaubt“, um darauf hinzuweisen, dass niemand über dem Gesetz stehen sollte. Ein Demonstrant vor dem Weißen Haus erklärte: „Wir haben 1776 gegen eine Krone gekämpft. […] Genau das passiert jetzt wieder.“ Die Bürgermeisterin von Oakland, Barbara Lee, betonte auf einer Kundgebung: „Dies ist eine Demokratie. Keine Könige erlaubt.“
Weitere Vorfälle nährten die Kritik an Trumps königlichem Auftreten. Berichte zufolge soll Trump einen luxuriösen Jumbojet (Boeing 747-8) als Geschenk von Katar erhalten haben, den er als neue „Air Force One“ nutzen will. Dieses Geschenk, das laut einer Analyse legal sein soll, wurde als unangemessen für einen Präsidenten kritisiert, da es den Eindruck von königlicher Gunst erwecke.
Auch Trumps Rhetorik trägt zu diesem Bild bei. Demonstranten wie Paula Fulkerson aus Kansas City äußerten Sorge, dass Trump die Demokratie untergrabe, indem er sich selbst als König bezeichne und andeute, dass Wahlen möglicherweise nicht mehr nötig seien. Seine Entscheidung, Soldaten nach Los Angeles zu schicken, um Proteste niederzuschlagen, wurde von Gouverneur Newsom als „Diktatorenverhalten“ verurteilt.
Die Ermordung von Politikern, die landesweiten Proteste und die Vorwürfe, dass Trump sich wie ein König feiern lässt, spiegeln die tiefe Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft wider. Trumps polarisierende Politik, insbesondere seine Migrationspolitik und die enge Zusammenarbeit mit Elon Musk, haben den Widerstand vieler Bürger und Politiker entfacht. Gleichzeitig hat seine Rhetorik und die Inszenierung von Militärparaden die Befürchtung gestärkt, dass er autoritäre Tendenzen verfolgt.
Die Gewalt gegen Politiker, wie das Attentat in Minnesota, zeigt, wie gefährlich die politische Polarisierung geworden ist. Während einige auf Facebook Trump direkt für die Eskalation verantwortlich machen, bleibt die Frage nach den genauen Motiven der Täter offen. Die Proteste selbst sind ein Zeichen für einen wachsenden, aber noch nicht vollständig organisierten Widerstand. Die geringere Teilnahme im Vergleich zu 2017 könnte auf Angst vor Repressalien oder die Überforderung durch Trumps schnelle Dekretpolitik zurückzuführen sein.
Trumps Selbstinszenierung, insbesondere durch die Militärparade, wird von Kritikern als Versuch gesehen, seine Macht zu festigen und Gegner einzuschüchtern. Diese Aktionen stehen im Kontrast zu den demokratischen Werten, die die Demonstranten unter dem Motto „No Kings“ verteidigen. Die Konfrontation mit Kalifornien und anderen demokratisch geführten Staaten deutet darauf hin, dass sich der Konflikt zwischen Trump und seinen Gegnern weiter zuspitzen könnte.
Die USA befinden sich in einer Phase intensiver politischer Unruhen. Die Ermordung von Politikern, wie in Minnesota, unterstreicht die Gefahren der aktuellen Polarisierung. Die landesweiten „No Kings“-Proteste zeigen einen wachsenden Widerstand gegen Trumps Politik, bleiben aber von vereinzelter Gewalt und Repressionsmaßnahmen überschattet. Trumps Inszenierung als übermächtige Führungsfigur, etwa durch die Militärparade, verstärkt die Kritik, dass er die Demokratie untergrabe. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Protestbewegung an Kraft gewinnt und wie Trump auf den wachsenden Widerstand reagiert.
Quellen CNN, AP