Titelbild: Perm Erdzeitalter KI grok kasaan media, 2025
Das Perm, die letzte Periode des Paläozoikums, erstreckte sich über einen Zeitraum von etwa 47 Millionen Jahren, von rund 298,9 Millionen Jahren bis 251,9 Millionen Jahren vor heute, und markierte den Übergang von einer eiszeitgeprägten Welt zu extremen klimatischen Verhältnissen, die letztlich in der größten Katastrophe der Erdgeschichte gipfelten. Zu Beginn des Perms war die Erde noch von den Nachwirkungen des permokarbonen Eiszeitalters geprägt, mit ausgedehnten Gletschern auf dem Südkontinent Gondwana, während der neu entstandene Superkontinent Pangäa – eine riesige Landmasse, die fast alle Kontinente vereinte – von Pol zu Pol reichte und dadurch globale Meeresströmungen stark einschränkte. Diese Konfiguration führte zu extremen Klimazonen: Im Inneren Pangäas herrschten trockene, wüstenartige Bedingungen mit roten Sandsteinablagerungen, wie sie im Rotliegenden Europas und Nordamerikas erhalten sind, während die Randbereiche teils feucht und gemäßigt waren.
Im Laufe des Perms schmolzen die Gletscher allmählich ab, und das Klima erwärmte sich zunehmend, wodurch weite Gebiete arid wurden und Salzablagerungen wie im Zechsteinmeer Europas entstanden.Die Pflanzenwelt passte sich diesen Veränderungen an, indem die feuchtigkeitsliebenden Farne und Bärlappgewächse des Karbons zurückgingen und trockenresistente Nacktsamer wie Koniferen und die charakteristische Glossopteris-Flora auf Gondwana dominierten – laubabwerfende Samenfarne, die in kühleren, saisonalen Klimaten gediehen. An Land eroberten Reptilien und säugetierähnliche Therapsiden die Ökosysteme, während Amphibien an Bedeutung verloren; beeindruckende Formen wie die massigen Dinocephalier oder die pelycosaurierähnlichen Synapsiden mit segelartigen Rückenstrukturen bevölkerten die Landschaften, ergänzt durch eine Vielfalt an Insekten, die teilweise riesige Ausmaße erreichten.
In den Meeren blühten zunächst noch Riffe mit Brachiopode, Korallen und Ammonoiden, doch bereits im mittleren Perm zeichneten sich Krisen ab, wie das Capitanium-Aussterben, das mit dem Vulkanismus der Emeishan-Trapps in Südchina zusammenhing.
Der dramatische Höhepunkt kam jedoch am Ende des Perms. Der massive Flutbasaltvulkanismus der Sibirischen Trapps, eine der größten vulkanischen Provinzen der Erdgeschichte mit Millionen Kubikkilometern ausgestoßener Lava, schleuderte enorme Mengen an Kohlendioxid, Methan und anderen Gasen in die Atmosphäre.
Dies löste eine rasante globale Erwärmung aus, die Ozeane versauerten, anoxische Zonen schufen und den Sauerstoffgehalt drastisch senkten, während saure Regen und Klimachaos die Landökosysteme zerstörten.
Das Perm-Trias-Massenaussterben, oft als „Great Dying“ bezeichnet, war das verheerendste Ereignis der Erdgeschichte – über 90 Prozent der marinen Arten und rund 70 Prozent der landlebenden Wirbeltiere verschwanden, Trilobiten, rugose Korallen und viele andere Gruppen starben vollständig aus, und selbst Insekten erlitten schwere Verluste.
Die Erholung der Biosphäre dauerte Millionen Jahre, und erst in der folgenden Trias konnten neue Gruppen wie die Dinosaurier aufsteigen. Das Perm verdeutlicht somit, wie eng geologische Prozesse wie Kontinentaldrift und Vulkanismus mit dem Schicksal des Lebens verknüpft sind und wie empfindlich Ökosysteme auf plötzliche Klimaveränderungen reagieren.
