Menschenrechte

Human Rights Watch wirft Katar Festnahme und Misshandlung von queeren Menschen vor

Titelbild: Auf Kamelen reitende königliche Wachen patrouillieren am 23. Oktober 2022 vor dem Regierungspalast in Doha, im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022. (Foto von Jewel SAMAD / AFP)

Beirut, Libanon

Einen Monat vor dem Start der Fußball-WM in Katar hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) der Polizei in dem Golfstaat die Festnahme und Misshandlung von queeren Menschen vorgeworfen. HRW teilte in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit, sie habe zwischen 2019 und 2022 sechs Fälle von schweren und wiederholten Schlägen und fünf Fälle von sexueller Belästigung in Polizeigewahrsam dokumentiert. Der letzte Fall habe sich im September ereignet.

Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten und können mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden. Der Menschenrechtsorganisation zufolge berichteten vier Transgender-Frauen, eine bisexuelle Frau und ein homosexueller Mann, wie sie von Mitgliedern des katarischen Innenministeriums in einem Gefängnis in der Hauptstadt Doha festgehalten wurden. Die Sicherheitskräfte hätten die Gefangenen verbal belästigt, körperlich misshandelt und sie geschlagen und getreten. Angeklagt worden seien die Festgenommen nicht.

Der Golfstaat wies die Anschuldigungen zurück und verurteilte den Bericht von HRW. „Katar toleriert keine Diskriminierung von irgendjemandem, und unsere Politik und Verfahren basieren auf einer Verpflichtung zu den Menschenrechten für alle“, sagte ein Regierungsbeamter.

Katar steht unter anderem wegen seines Umgangs mit queeren Menschen wiederholt in der Kritik. HRW forderte die Fifa und die Fußballwelt auf, Druck auf das Land auszuüben, um Reformen zum Schutz von queeren Menschen einzuleiten. Daneben gab es auch Kritik an den Bedingungen von Arbeitern in Katar. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, dass bei künftigen internationalen Sportevents bereits die Vergabe „an menschenrechtliche Standards“ geknüpft werden sollte.

mhe/kbh

© Agence France-Presse

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