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Cold Case

Der Anschlag auf das israelitische Gemeindezentrum,1970

Titelbild:Gedächtniscontainer Edelmauswaldgeist

Schon seit Jahren wird in der rechten Szene Begeisterung für den Anschlag gefeiert. Ein Demokrat kann nur mit Abscheu reagieren.

Was in der Nacht im Februar 1970 geschah, war der Frust um die Gruppe um den Nazi von Thadden und anderen verrohten rechten Herrenmenschen, die mal wieder Gewalt wählten und auf sich aufmerksam machten.

Nun gibt es neue Hinweise, die überprüft werden.

Der Brandanschlag auf das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern am 13. Februar 1970 war einer der schwersten antisemitischen Anschläge in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er forderte sieben Menschenleben, darunter zwei Überlebende der NS-Vernichtungslager, und bleibt bis heute ungeklärt.

Der Anschlag ereignete sich am Abend des 13. Februar 1970, einem Freitag, kurz nach Beginn des Sabbats, im Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in der Reichenbachstraße 27 im Münchner Stadtteil Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Das Gebäude beherbergte unter anderem ein Altenheim, eine Synagoge und Wohnungen für Studenten. Unbekannte Täter betraten das Gebäude und verteilten ein Benzin-Öl-Gemisch im hölzernen Treppenhaus, das sie anschließend in der Nähe des Ausgangs entzündeten. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, blockierte Fluchtwege und machte eine Evakuierung über das Treppenhaus nahezu unmöglich. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich etwa 50 Personen im Gebäude, da der Sabbat begonnen hatte und viele Bewohner zur Feier anwesend waren.

Die Münchner Feuerwehr und Nachbarn reagierten schnell und konnten einen Großteil der Bewohner retten. Dennoch starben sieben Menschen. Sechs erstickten oder verbrannten in den Flammen, eine Person starb bei dem Versuch, aus dem vierten Stock zu springen.

Alle Opfer hatten die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, zwei von ihnen, darunter Pfau und Jakubowicz, die NS-Vernichtungslager. Jakubowicz hatte geplant, zwei Tage nach dem Anschlag nach Israel auszureisen, verschob seine Reise jedoch wegen des Sabbats. Eine Überlebende, die Gemeindesekretärin Ruth Steinführer, berichtete später von einem Gespräch mit David Jakubowicz kurz vor dem Anschlag. Er stand mit gepackten Koffern im ersten Stock und erklärte, er wolle den Sabbat abwarten, bevor er nach Israel fliege. Steinführer verließ das Gebäude kurz darauf und entkam so dem Feuer. Eine weitere Überlebende, die israelische Medizinstudentin Sara Elasari, damals 21, bemerkte Rauch in ihrem Zimmer im Dachgeschoss und erkannte sofort, dass es sich um Brandstiftung handeln musste, da keine Kerzen brannten und die Synagoge geschlossen wa. Der Notruf ging kurz nach 21 Uhr ein. Die Feuerwehr fand einen Benzinkanister, der den Verdacht auf Brandstiftung bestätigte. Der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher ordnete in der Nacht des Anschlags Polizeischutz für jüdische Einrichtungen in ganz Deutschland an, ein Schritt, der bis heute andauert. Der Bundestag gedachte der Opfer am 17. Februar 1970, und der AStA der Ludwig-Maximilians-Universität München verurteilte die Tat als Verbrechen, sagte eine geplante Demonstration gegen den Besuch des israelischen Außenministers Abba Eban ab.

Die Behörden setzten eine Belohnung von 100.000 DM aus – die höchste Summe in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte bis dahin – zur Ergreifung der Täter, doch es gab keine entscheidenden Hinweise.

Die sieben Opfer waren ältere jüdische Bewohner des Altenheims, die alle die NS-Zeit überlebt hatten. Zwei von ihnen, Eliakim Georg Pfau und David Jakubowicz, hatten die Schrecken der Vernichtungslager durchlitten. Jakubowicz, ein frommer Jude, hatte seine Ausreise nach Israel auf den 15. Februar verschoben, um den Sabbat einzuhalten. Ein weiteres Opfer, der Gemeindebibliothekar Offenbacher, war nach dem Krieg nach München zurückgekehrt, um am Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde mitzuwirken.

Die Tragödie dieser Menschen, die nach den Leiden des Holocaust in Deutschland einen vermeintlich sicheren Ort gefunden hatten, verstärkte die Erschütterung in der jüdischen Gemeinde.

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, beschrieb den 13. Februar 1970 als „einen schlimmen Tag“. Sie kannte viele der Opfer persönlich und betonte die „völlige Verzweiflung“ in der Gemeinde darüber, dass Juden in Deutschland erneut ermordet wurden.

Die Ermittlungen gestalteten sich von Anfang an schwierig, und der Anschlag bleibt bis heute ungelöst. Verschiedene Gruppen gerieten in den Fokus der Ermittler, doch es fehlten stichhaltige Beweise.

Der Verdacht richtete sich zunächst auf linksextreme Gruppierungen wie die „Tupamaros München“, da drei Monate zuvor, am 9. November 1969, die „Tupamaros West-Berlin“ einen fehlgeschlagenen Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin verübt hatten. Heinz Galinski, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin, zog 1970 eine Verbindung zwischen den beiden Anschlägen und vermutete linksradikale Täter.

 

Der Historiker Wolfgang Kraushaar argumentierte in seinem Buch „Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?“ (2013), dass der Anschlag in München in den Kontext eines linken, antizionistischen Antisemitismus gehöre. Er verwies auf ein Gespräch, in dem die spätere RAF-Terroristin Gudrun Ensslin gegenüber Irmgard Möller, damals Tupamaros München, wütend über den Anschlag sprach und erleichtert war, dass er Neonazis zugeschrieben wurde.

 

Dennoch distanzierten sich die Tupamaros München in einer Pressemitteilung von der Tat und behaupteten, die Medien würden versuchen, ihnen den Anschlag „in die Schuhe zu schieben“. Ein typisches Bekennerschreiben, wie es in der linken Szene üblich war, fehlte.

 

Bommi Baumann, ehemaliges Mitglied der Bewegung 2. Juni, erklärte 2013, die Täter seien keine Linken gewesen. Er vertraute auf die Aussage von Fritz Teufel, der jede Beteiligung bestritt, räumte jedoch ein, dass Dieter Kunzelmann eine solche Tat zuzutrauen gewesen sei.

Ein angebliches Bekennerschreiben der NPD stellte sich als Fälschung heraus. Dennoch wurde ein rechtsextremes Motiv nicht ausgeschlossen, da Antisemitismus in diesen Kreisen verbreitet war. Einige Historiker, wie Olaf Kistenmacher, halten ein rechtsextremes Motiv für plausibel, da die gezielte Attacke auf eine jüdische Einrichtung mit der Ideologie von Neonazis übereinstimmt.

 

Kraushaar wies darauf hin, dass es nach dem Krieg ein Interesse gegeben haben könnte, rechtsextreme Spuren zu vertuschen, da viele NS-Größen noch in einflussreichen Positionen waren. Dennoch fand die Bundesanwaltschaft keine Beweise für ein rechtsextremes Motiv.

Der Anschlag fiel in eine Zeit eskalierender palästinensischer Anschläge in Europa. Am 10. Februar 1970, drei Tage vor dem Brandanschlag, hatte ein palästinensisches Kommando den Flughafen München-Riem angegriffen. Kraushaar sieht einen möglichen Zusammenhang, da weitere palästinensische Aktionen in den folgenden Tagen in München stattfanden, z. B. die Verhaftung einer bewaffneten Gruppe am 17. Februar.

 

Dennoch gibt es keine konkreten Beweise, die palästinensische Täter mit dem Brandanschlag in Verbindung bringen.

Ein Aral-Kanister, der das Benzin-Öl-Gemisch enthielt, wurde 1995 bei Aufräumarbeiten in der Münchner Asservatenkammer entsorgt. Potenzielle DNA-Spuren, die heute zur Täteridentifikation hätten beitragen können, gingen dadurch verloren.

 

Die lange Zeitspanne ließ Zeugenerinnerungen verblassen, und viele potenzielle Täter starben eines natürlichen Todes. Fritz Teufel (2010), Dieter Kunzelmann (2018) und Gudrun Ensslin (1977) konnten nicht mehr befragt werden.

Trotz intensiver Ermittlungen und der Auswertung hunderter Hinweise aus der Bevölkerung konnten weder Täter noch Motive zweifelsfrei geklärt werden.

Von 2013 bis 2017 nahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen aufgrund neuer Hinweise wieder auf, die im Zusammenhang mit einem „Focus“-Artikel standen. Es wurde ein möglicher Zusammenhang mit einem weiteren Anschlag in München zehn Tage später untersucht, mit Fokus auf die Tupamaros München. Die Ermittlungen richteten sich gegen vier namentlich bekannte Mitglieder, doch die Indizien reichten nicht für einen konkreten Tatverdacht aus, und die Ermittlungen wurden 2017 ergebnislos eingestellt.

 

Am 28. April 2025 berichteten Medien, dass die Generalstaatsanwaltschaft München ein neues Prüfverfahren eingeleitet hat, nachdem eine Privatperson neue Hinweise geliefert hatte. Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz, Andreas Franck, bestätigte, dass der Hinweis gegen eine bestimmte Person gerichtet ist und nach vorläufiger Prüfung plausibel erscheint. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Der Anschlag war eine Zäsur für die kleine jüdische Gemeinde in München, die Mitte der 1970er-Jahre mit etwa 90 % nicht in Deutschland geborenen Mitgliedern die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands war. Die Tat löste Angst und Verunsicherung aus, besonders da sie nur 25 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus erfolgte. Charlotte Knobloch betonte, dass die Gemeinde nach dem Anschlag akzeptieren musste, dass jüdisches Leben in Deutschland nur unter Polizeischutz möglich ist.

Der Anschlag geriet in der breiten Öffentlichkeit schnell in Vergessenheit, was mehrere Gründe hatte.

Miriam Heigl, Leiterin der Fachstelle für Demokratie der Stadt München, erklärte, dass Antisemitismus nicht in das Selbstbild der jungen, demokratischen Bundesrepublik passte. Solche Anschläge wurden oft als Einzeltaten abgetan, um gesellschaftliche Auseinandersetzungen mit Antisemitismus zu vermeiden.

 

Der Anschlag wurde durch spätere Ereignisse wie das Olympia-Attentat 1972 überschattet, bei dem palästinensische Terroristen elf israelische Athleten ermordeten.

Die erfolglose Suche nach den Tätern führte zu einem Mangel an öffentlichem Fokus. In der jüdischen Gemeinde blieb der Anschlag jedoch präsent, wie Charlotte Knobloch und der SPD-Stadtrat Marian Offman betonten.

Eine Gedenkwand in der Synagoge an der Reichenbachstraße nennt die Namen der Opfer.

 

Zum 50. Jahrestag am 16. Februar 2020 fand ein Gottesdienst in der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau statt. Eine Fotoausstellung auf dem Gärtnerplatz erinnerte an die Opfer.

 

Der bayerische Kabarettist Christian Springer startete einen Onlineaufruf, um noch lebende Mitwisser zu ermutigen, sich zu äußern, jedoch ohne Erfolg.

 

Ein Erinnerungs-Container am Tatort soll das Vergessen verhindern.

Mögliche Motive und Antisemitismus

Der Anschlag wird einhellig als antisemitischer Massenmord eingestuft, doch die genauen Motive bleiben unklar. Mögliche Erklärungen umfassen: Einige Historiker wie Wolfgang Kraushaar sehen den Anschlag im Kontext eines linken Antisemitismus, der sich als Antizionismus tarnte. Die Tupamaros West-Berlin hatten 1969 in ihrer Erklärung zum Berliner Anschlag Juden als „Faschisten“ bezeichnet, die das palästinensische Volk „ausradieren“ wollten, was einen Schuldabwehr-Antisemitismus widerspiegelt.

Die gezielte Attacke auf eine jüdische Einrichtung passt zur Ideologie rechtsextremer Gruppen, die nach dem Krieg weiterhin aktiv waren.

Die zeitliche Nähe zu palästinensischen Anschlägen in München lässt Spekulationen über ein internationales Motiv zu, obwohl Beweise fehlen.

Olaf Kistenmacher betonte, dass Antisemitismus – ob von links oder rechts – für Juden immer dieselben tödlichen Folgen hat. Er plädierte dafür, die heutigen Bedrohungen durch Antisemitismus stärker zu diskutieren und Synagogen besser zu schützen, wie der Anschlag in Halle 2019 zeigte.

Aktuelle Entwicklungen (Stand April 2025)

Die Wiederaufnahme der Ermittlungen im April 2025 ist ein Hoffnungsschimmer für die Aufklärung des Anschlags. Die neuen Hinweise, die von einer Privatperson stammen, richten sich gegen eine bestimmte Person, und die Generalstaatsanwaltschaft München prüft deren Plausibilität. Der Antisemitismusbeauftragte Andreas Franck betonte die Bedeutung dieser Entwicklung, da der Anschlag als eines der schwersten antisemitischen Verbrechen der Nachkriegszeit gilt.

Die Israelitische Kultusgemeinde, die heute ihr Zentrum am St.-Jakobs-Platz hat, setzt sich weiterhin für die Erinnerung an die Opfer ein. Veranstaltungen wie die Jüdischen Filmtage oder Gedenkveranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 zeigen das Engagement der Gemeinde für ein lebendiges jüdisches Leben trotz der Bedrohungen.

Der Brandanschlag von 1970 war ein traumatisches Ereignis für die jüdische Gemeinde in München und ein düsteres Kapitel der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Die gezielte Ermordung von sieben Holocaust-Überlebenden, die in Deutschland ein neues Leben aufbauen wollten, verdeutlicht die anhaltende Präsenz von Antisemitismus. Die mangelnde Aufklärung, das Verlieren von Beweismitteln und das schnelle Vergessen in der Öffentlichkeit spiegeln die Schwierigkeiten der jungen BRD wider, sich mit solchen Verbrechen auseinanderzusetzen.

Die jüngste Wiederaufnahme der Ermittlungen bietet eine neue Chance, Licht in diesen Fall zu bringen. Gleichzeitig bleibt das Gedenken an die Opfer – etwa durch die Gedenkwand in der Synagoge oder Veranstaltungen wie die Fotoausstellung 2020 – ein wichtiger Akt der Erinnerung, um sicherzustellen, dass solche Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Die Worte von Charlotte Knobloch, „Wir gehörten und gehören von Anfang an dazu“, unterstreichen die Entschlossenheit der jüdischen Gemeinde.

Lange war nicht vorstellbar, dass ein ungeordneter Haufen wie die Tupamaros München, einen solchen Anschlag begangen haben konnten.

Die Tupamaros München waren eine linksextreme, militante Gruppe, die in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren in München aktiv war. Sie entstanden im Kontext der westdeutschen Studentenbewegung und der außerparlamentarischen Opposition (APO) und orientierten sich an der lateinamerikanischen Guerillabewegung Tupamaros in Uruguay. Die Gruppe wurde vor allem im Zusammenhang mit dem ungeklärten Brandanschlag auf das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München am 13. Februar 1970 in den Fokus der Ermittlungen gerückt, da sie zeitlich und ideologisch in Verdacht stand, Verbindungen zu antisemitischen oder antizionistischen Aktionen zu haben. Nachfolgend wird die Geschichte, Ideologie, Aktivitäten und die Rolle der Tupamaros München im Kontext des Anschlags von 1970 ausführlich beleuchtet.

Die Tupamaros München wurden 1969 gegründet und waren Teil eines Netzwerks militanter linker Gruppen in Westdeutschland, die aus der 68er-Bewegung hervorgingen. Diese Bewegung war geprägt von Protesten gegen den Vietnamkrieg, den Kapitalismus, die „verkrusteten“ Strukturen der BRD und die vermeintliche Kontinuität von NS-Eliten in Politik und Gesellschaft.

Inspiriert durch die Tupamaros in Uruguay, eine Stadtguerilla, die sich gegen die dortige Regierung richtete, übernahmen westdeutsche Gruppen wie die Tupamaros West-Berlin und München den Namen, um ihren revolutionären Anspruch zu unterstreichen.

In München war die Gruppe Teil der lokalen linken Szene, die sich in der „Schwabinger Krawall“-Zeit (Mitte der 1960er-Jahre) und durch die Aktivitäten von Gruppen wie der Kommune I oder der Roten Zellen radikalisierte.

Die genaue Mitgliederzahl und Struktur der Tupamaros München sind schwer zu rekonstruieren, da die Gruppe im Untergrund agierte und keine öffentlichen Mitgliederlisten führte. Bekannte oder in Verdacht stehende Mitglieder waren:

Irmgard Möller, die später der RAF (Rote Armee Fraktion) beitrat und 1977 in Stuttgart-Stammheim inhaftiert wurde.

Dieter Kunzelmann, ein prominenter Akteur der westberliner Kommune I, der zeitweise in München aktiv war und für seine antizionistischen Positionen bekannt war.

 

Weitere Mitglieder wurden in Ermittlungen genannt, blieben aber anonym oder konnten nicht eindeutig identifiziert werden.

Die Gruppe bestand aus jungen Aktivisten, oft Studenten, die sich durch die politischen Umbrüche der Zeit radikalisiert hatten. Viele von ihnen hatten Verbindungen zu anderen linken Gruppen wie der RAF oder der Bewegung 2. Juni.

Die Tupamaros München vertraten eine antikapitalistische, antiimperialistische und revolutionäre Ideologie. Sie sahen sich als Teil eines globalen Kampfes gegen den „Imperialismus“, zu dem sie die USA, die BRD und Israel zählten.

Ein zentraler Aspekt war der Antizionismus, der in Teilen der Neuen Linken in Antisemitismus umschlug. Dieser Antizionismus richtete sich gegen den Staat Israel, den sie als „imperialistischen Stützpunkt“ im Nahen Osten ansahen, und wurde oft mit einer romantisierenden Unterstützung palästinensischer Gruppen wie der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) verbunden.

 

Historiker wie Wolfgang Kraushaar argumentieren, dass dieser Antizionismus in Gruppen wie den Tupamaros München und West-Berlin eine Form von Schuldabwehr-Antisemitismus war, bei dem die Verantwortung für den Holocaust auf Israel projiziert wurde, um die eigene historische Schuld als Deutsche zu relativieren.

Die Tupamaros München waren für kleinere militante Aktionen bekannt, die sich gegen staatliche Institutionen, kapitalistische Symbole oder Einrichtungen richteten, die sie als imperialistisch ansahen.

Die Gruppe verübte kleinere Sprengstoffanschläge, Brandstiftungen und Sachbeschädigungen, etwa gegen Banken oder Regierungsgebäude. Diese Aktionen waren oft symbolisch und zielten darauf ab, Aufmerksamkeit zu erregen.

Wie andere linke Gruppen verbreiteten die Tupamaros München Flugblätter und kommuniqués, in denen sie ihre Aktionen rechtfertigten und ihre Ideologie verbreiteten.

Sie hatten Kontakte zu anderen militanten Gruppen wie den Tupamaros West-Berlin, der RAF und der Bewegung 2. Juni. Diese Vernetzung machte es schwer, einzelne Aktionen einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.

 

 

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