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Bei einer Demonstration von Landwirten in den Niederlanden hat die Polizei Warnschüsse und auch gezielte Schüsse abgegeben. Die Bauern im Land demonstrieren seit Wochen gegen Pläne der Regierung, den Stickoxidausstoß drastisch zu senken.

Nijkerk, Niederlande
ROBIN VAN LONKHUIJSEN ANPAFP
Während einer Demonstration gegen die weitreichenden Pläne der niederländischen Regierung zur Senkung der Stickstoffemissionen in Nijkerk am 5. Juli 2022 entfernen Landwirte auf Bitten der Polizei Traktoren, die eine Blockade vor einem Verteilungszentrum der Supermarktkette „Boni“ bilden. Die Niederlande, der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt, gehören zu den größten Verursachern von Treibhausgasemissionen in Europa – insbesondere von Stickstoff -, wobei ein Großteil davon auf Viehdung und Dünger zurückzuführen ist. (Foto von Robin van Lonkhuijsen / ANP / AFP) / NIEDERLANDE AUS

Den Haag, Niederlande

Bei einer Demonstration von Landwirten in den Niederlanden hat die Polizei Warnschüsse und auch gezielte Schüsse abgegeben. Traktorfahrer seien am späten Dienstagabend in Heerenveen im Norden des Landes auf Polizisten und Polizeiautos zugefahren, eine „bedrohliche Lage“ sei entstanden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Beamten hätten daher Schüsse abgegeben. Ein Traktor sei getroffen worden. Dazu werde nun ermittelt.

Bei der Protestaktion in Heerenveen wurden laut Polizei zudem drei Menschen festgenommen. Die Landwirte in den Niederlanden gehen seit dem 10. Juni regelmäßig auf die Barrikaden. Sie protestieren teils gewalttätig gegen die Pläne der Regierung, den Stickoxidausstoß massiv zu senken – für die Bauern bedeutet das in der Konsequenz, die Zahl der Tiere in den Ställen drastisch zu reduzieren.

Die Niederlande – in etwa so groß wie Niedersachsen – sind nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt und einer der größten Treibhausgasemittenten in Europa. Vor allem die Viehzucht ist die Ursache. In dem Land mit 17,5 Millionen Einwohnern stehen zwölf Millionen Schweine, vier Millionen Rinder und 100 Millionen Hühnchen in Ställen und auf den Weiden.

Die Regierung will, um ihre Klimaziele bis 2030 zu erfüllen, in 131 Gebieten den Stickoxidausstoß um bis zu 70 Prozent senken. Für die Bauern im Land heißt das, den Viehbestand um mindestens 30 Prozent zu reduzieren.

Der Mist, den die Tiere produzieren, ist laut Umweltbundesamt Quelle des klimawirksamen Lachgases und seiner Vorläufersubstanzen Stickoxide und Stickstoff. Auch beim Ausbringen von Dünger auf die Felder entsteht Lachgas. Zudem entstehen bei der Viehhaltung Methan-Emissionen, und zwar bei Verdauungsprozessen von Rindern und Schafen und der Lagerung von Mist und Gülle.

ilo/hcy

© Agence France-Presse

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