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Online-Betrugs Sklaverei im Dschungel von Myanmar beendet

Titelbild: Beispielbild Pixabay

In den dichten Dschungelregionen an der Grenze zwischen Myanmar und Thailand, wo der Fluss Moei als unsichtbare Barriere zwischen Freiheit und Gefangenschaft dient, hat sich in den letzten Jahren ein dunkles Imperium der digitalen Ausbeutung etabliert. Hier, in Orten wie Myawaddy, Shwe Kokko oder dem berüchtigten KK Park, entstanden aus dem Nichts riesige Komplexe, die wie moderne Bürogebäude wirken, aber in Wahrheit Festungen der Zwangsarbeit sind – sogenannte „Scam-Fabriken“ oder Betrugsfabriken. Diese Anlagen, oft umgeben von Stacheldrahtzäunen, Überwachungskameras und bewaffneten Wachen, beherbergen Tausende von Menschen, die unter falschen Versprechungen gelockt, verschleppt und zu Sklaven degradiert wurden.

Sie müssen rund um die Uhr Online-Betrügereien durchführen, um Profite in Milliardenhöhe für kriminelle Banden zu generieren, die von chinesischen Syndikaten und lokalen Milizen kontrolliert werden. Der Bürgerkrieg in Myanmar, der seit dem Putsch von 2021 das Land in Chaos stürzt, schafft ideale Bedingungen.

Unklare Machtverhältnisse, korrupte Strukturen und ein Vakuum, in dem das organisierte Verbrechen blüht, ohne dass eine starke Zentralregierung eingreifen kann. Die Opfer dieser modernen Sklaverei stammen aus allen Ecken Asiens und darüber hinaus. Viele sind junge Menschen aus China, Vietnam, Indien, Bangladesch oder Indonesien, die über Social-Media-Anzeigen oder dubiose Jobangebote angelockt werden. „Hochbezahlte Stelle im Tourismus in Bangkok“ oder „Einstieg in die IT-Branche mit Gehalt von 2000 Dollar monatlich“ – solche Lockrufe versprechen ein besseres Leben. Am Flughafen werden sie von Mittelsmännern abgeholt, in Minibussen quer durch Thailand geschleust und schließlich illegal über die Grenze nach Myanmar geschmuggelt. Sobald sie den Boden der Betrugsfabriken betreten, ändert sich alles. Ihre Pässe werden konfisziert, ihre Handys zerstört, und sie landen in engen Räumen, die wie Kerker eingerichtet sind. Reihen von Schreibtischen mit mehreren Bildschirmen, unter gleißendem Neonlicht, wo sie gezwungen werden, täglich Hunderte von Nachrichten zu versenden. Romantikbetrug, Krypto-Scams, gefälschte Investitionsangebote – die Skripte sind vorgegeben, die Ziele weltweit. Wer nicht genug „erzielt“, der zahlt . Mit Prügeln, Elektroschocks, Wasserfolter oder sexueller Gewalt. Viele berichten von Hunger, Schlafmangel und der ständigen Angst vor dem Tod. Ein entflohener Opfer, der indische Schauspieler Xu Bochun, der auf der Suche nach einer Filmrolle in die Falle tappte, beschreibt es als „Hölle auf Erden“: Er musste monatelang vorgeben, die große Liebe zu sein, um ahnungslose Europäer um ihr Erspartes zu bringen, während er selbst um sein Leben bangte.Die wirtschaftlichen Ausmaße dieses Netzes sind atemberaubend. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen und der Global Anti-Scam Alliance werden jährlich bis zu 44 Milliarden Dollar durch diese Betrügereien abgezockt – eine Summe, die das Bruttoinlandsprodukt Myanmars bei weitem übersteigt. Allein in Myanmar sollen bis zu 120.000 Menschen in solchen Fabriken gefangen sein, in Kambodscha weitere 100.000, und ähnliche Zentren florieren in Laos. Auch werden hier Daten anderer Scammer verwertet. Wie von den Philippinen. Die Banden, oft mafiaartig organisiert und mit Verbindungen zu Politik und Wirtschaft, waschen das Geld über Kryptowährungen und illegales Glücksspiel. Der Boom begann während der Pandemie, als Casinos in den Grenzregionen pleitegingen und die Kriminellen neue Einnahmequellen suchten. Der anhaltende Krieg in Myanmar verstärkt das Problem: Flüchtlinge, darunter Kinder, werden als billige Arbeitskräfte rekrutiert, und Milizen wie die Border Guard Force kontrollieren ganze Städte wie Shwe Kokko, die wie künstliche Metropolen aus dem Boden gestampft wurden – mit Kränen, die immer neue Türme errichten.Doch in den vergangenen Monaten, insbesondere seit Anfang 2025, hat sich ein Wendepunkt abgezeichnet. Unter enormem diplomatischem Druck, vor allem aus China, Thailand und Myanmar selbst, wurden koordinierte Razzien durchgeführt, die Tausende von Sklaven befreiten. Es begann mit viralen Geschichten in chinesischen Social Media. Die Entführung eines jungen Schauspielers 2024 wurde zu einem Skandal, der die Regierung in Peking zum Handeln zwang. Im Januar 2025 folgte eine große Operation, bei der Hunderte aus KK Park gerettet wurden. Im Februar und März eskalierten die Aktionen.  In Myawaddy und Umgebung stürmten thailändische, chinesische und myanmarische Behörden die Fabriken, befreiten über 260 Menschen allein in einer Razzia Mitte Februar, darunter Chinesen wie Faysal und Yotor, die monatelang gefoltert worden waren. Von hier aus führten Spuren zu kriminellen Netzwerken nach Mindanao, nach Davao. Wo Spezialisten in Aachen Online Betrug und Erpressung sitzen.

Bis Mai 2025 sollen insgesamt Tausende freigekommen sein – eine der größten Befreiungsaktionen seit dem Aufkommen dieser Industrie. Die Geretteten werden oft über die Grenze nach Thailand gebracht, wo sie in Übergangslagern medizinisch versorgt und repatriiert werden. Organisationen wie die UNO und NGOs wie China Labour Watch unterstützen dabei, und Journalisten riskieren ihr Leben, um die Geschichten zu dokumentieren. Trotz dieser Erfolge bleibt der Sieg fragil. Viele Befreite tragen tiefe Traumata mit sich. Schuldgefühle gegenüber den Opfern ihrer erzwungenen Betrügereien, physische Narben und die Angst vor Rache. Und die Banden passen sich an – sie verlagern Operationen in entlegenere Gebiete oder nutzen neue Technologien, um unentdeckt zu bleiben. Experten warnen, dass Hunderttausende weiterhin gefangen sind, und der Schaden für die globalen Opfer, die ihr gesamtes Vermögen verlieren, beläuft sich auf eine Billion Euro allein für 2024. Die Razzien haben Lücken in das System gerissen, aber um die Wurzeln zu zerstören, bräuchte es mehr: Stärkere internationale Kooperation, Anti-Korruptionsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen, die vulnerable Menschen vor den Lockrufen schützen. In Myanmar, wo der Krieg andauert, ist der Kampf gegen diese digitale Sklaverei ein Spiegel der größeren Krise – ein Mahnmal für die Zerbrechlichkeit von Freiheit in einer Welt, in der Gier und Gewalt nahtlos ineinandergreifen.

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