Titelbild: Hinrichtungskammer Florida, Public Domain
Am 10. Juni 2025 wurden in den USA zwei Männer hingerichtet. Gregory Hunt in Alabama und Anthony Wainwright in Florida. Die Hinrichtungen fanden innerhalb einer Stunde statt und markierten die 20. und 21. Hinrichtung.
Hunt wurde 1990 für den Mord und die Vergewaltigung von Karen Lane im Jahr 1988 verurteilt. Lane, 32, wurde in der Wohnung eines Freundes brutal geschlagen. Sie erlitt 60 Verletzungen, darunter gebrochene Rippen, ein gebrochener Brustkorb und innere Verletzungen.
Hunt, 65, wurde um 18:00 Uhr CT im William C. Holman Correctional Facility in Atmore mit Stickstoffgas hingerichtet, der fünften Anwendung dieser umstrittenen Methode in Alabama seit Januar 2024. Stickstoffhypoxie führt durch das Einatmen von reinem Stickstoff zum Tod durch Sauerstoffmangel.
Hunt vertrat sich in seinem letzten Berufungsantrag selbst und argumentierte, dass es keinen Beweis für eine sexuelle Nötigung gebe, was die Anklage auf Kapitalmord stützte. Er behauptete, ein Besenstiel, der als Beweis diente, könne keine zervikale Flüssigkeit enthalten, da Lane eine Hysterektomie hatte. Die Generalstaatsanwaltschaft wies dies als irrelevant zurück.
Laut seinem spirituellen Berater, Rev. Jeff Hood, war Hunt mit seinem Schicksal im Reinen, zeigte Reue und glaubte an Vergebung. Er lehnte sein letztes Abendessen ab und verbrachte seine letzten Stunden mit Anwälten und einem Ermittler.
Wainwright wurde 1995 für die Entführung, Vergewaltigung und den Mord an Carmen Gayheart, einer 23-jährigen Krankenpflegestudentin und Mutter von zwei Kindern, im Jahr 1994 verurteilt. Der Angriff geschah am helllichten Tag auf einem Supermarktparkplatz in Lake City, Florida.
Wainwright, 54, wurde um 18:22 Uhr ET im Florida State Prison in Raiford per Giftspritze hingerichtet, der sechsten Exekution in Florida im Jahr 2025. Wainwrights Anwälte argumentierten vor dem Obersten Gerichtshof, dass neue Beweise über eine transgenerationale Exposition gegenüber Agent Orange durch den Vietnamkriegseinsatz seines Vaters nicht berücksichtigt wurden, was jedoch abgelehnt wurde. Wainwright bat die Familie Gayheart um Vergebung und kritisierte das Justizsystem Floridas als „kaputt“. Er sprach auch mit seiner Verlobten Samantha und forderte die Gegner der Todesstrafe auf, weiterzukämpfen. Carmen Gayhearts Schwester, Maria David, war anwesend und hoffte, dass Wainwright in ihr „einen letzten Blick auf Carmen“ sehe.
Die Doppelhinrichtung war die vierte im Jahr 2025, was auf einen Anstieg der Exekutionen in den USA hinweist. Rev. Jeff Hood, der ihn begleitete, kritisierte die zeitliche Nähe der Hinrichtungen und musste sich entscheiden, bei Wainwrights Exekution anwesend zu sein.
Die Stickstoffhypoxie in Alabama ist umstritten; UN-Experten bezeichnen sie als möglicherweise „grausam“ oder „folternd“. Alabama und Florida erlauben nicht-einstimmige Jury-Entscheidungen für Todesurteile, was laut dem Death Penalty Information Center einzigartig ist.
Quellen: Informationen basieren auf Berichten von USA Today, AP News, AL.com
