Quelle: Europol
Titelbild: Beispielbild Pixabay
Internationaler Schlag gegen Darknet-Banden war erfolgreich
„Operation RapTor“
Im Rahmen der von Europol koordinierten „Operation RapTor“ gelang den internationalen Strafverfolgungsbehörden ein massiver Schlag gegen kriminelle Netzwerke im Darknet. Die groß angelegte Razzia führte zu 270 Festnahmen in zehn Ländern auf vier Kontinenten und zur Beschlagnahmung von Vermögenswerten im Wert von über 184 Millionen Euro. Die Aktion wurde am 22. Mai 2025 von Europol bekanntgegeben und unter dem Namen „Operation RapTor“ durchgeführt. Sie umfasste Ermittlungen in Europa, den USA, Brasilien und Südkorea.
Dabei kam es zur Zerschlagung von Netzwerken, die im Darknet mit illegalen Waren wie Drogen, Waffen, gefälschten Produkten und Dokumenten handelten. Die Verdächtigen nutzten Verschlüsselungstools und Kryptowährungen, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.
Insgesamt wurden 270 Verdächtige festgenommen. Die Festnahmen basierten auf Informationen aus der Zerschlagung der Darknet-Marktplätze Nemesis, Tor2Door, Bohemia und Kingdom Markets. Europol stellte Datenpakete zusammen, die an nationale Behörden weitergeleitet wurden, um gezielte Ermittlungen zu ermöglichen.
Über 184 Millionen Euro in bar und Kryptowährungen würden sichergestellt .
Mehr als zwei Tonnen, darunter Amphetamine, Kokain, Ketamin, Opioide und Cannabis.
Über 180 Schusswaffen, dazu Imitationswaffen, Taser und Messer.
Rund 12.500 gefälschte Waren, darunter Kleidung, Elektronik und Dokumente.
Mehr als vier Tonnen illegaler Tabak wurde beschlagnahmt.
Edvardas Šileris, Leiter des Europäischen Zentrums zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, betonte, dass „das Dark Web nicht außerhalb der Reichweite der Strafverfolgungsbehörden liegt.“ Die Operation zeige die wachsende Fähigkeit, auch im Darknet effektiv zu ermitteln.
Der EU-Kommissar Magnus Brunner für Inneres und Migration erklärte, die Aktion sei ein Beweis für die internationale und technologisch ausgefeilte Arbeitsweise krimineller Banden. Ein koordiniertes Vorgehen und eine Stärkung von Europol durch die Sicherheitsstrategie „ProtectEU“ seien essenziell.
Vergleich zu früheren Operationen: Die „Operation RapTor“ knüpft an den Erfolg der „Operation SpecTor“ (2023) an, bei der 288 Verdächtige festgenommen wurden.
Die Banden nutzten das Darknet, um Drogen, Waffen und gefälschte Waren zu handeln. Sie verschleierten ihre Identität durch Verschlüsselung und Kryptowährungen, wobei der Datenverkehr über zufällig ausgewählte Knotenpunkte („Nodes“) geleitet wurde.
Europol beobachtet eine Verlagerung von großen Darknet-Marktplätzen zu kleineren, von Einzelanbietern betriebenen Plattformen, da traditionelle Marktplätze zunehmend unter Druck geraten. Das österreichische Bundeskriminalamt (BK) identifizierte vier Zielpersonen, darunter den Verkäufer „Rauschbad“, der kurz vor der Datenübergabe festgenommen wurde. Weitere Verkäufer wie „144k“, „SpeedyCokeSales“ und „Mementos“ wurden in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Burgenland festgenommen. Europol betonte, dass weitere Untersuchungen laufen und zusätzliche Festnahmen möglich sind.
Die „Operation RapTor“ markiert einen weiteren Meilenstein im Kampf gegen die organisierte Kriminalität im Darknet. Sie zeigt, wie eng internationale Behörden zusammenarbeiten, um die scheinbare Anonymität des Darknets zu durchbrechen. Die Beschlagnahmungen stellen laut Europol „eine große Störung der kriminellen Lieferketten“ dar, die die Darknet-Wirtschaft antreiben.