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Nordkorea

Heute vor 75 Jahren griff Nordkorea Südkorea an

Titelbild: Der Hafen von Incheon, US Army, Public Domain

Vor 75 Jahren, am 25. Juni 1950, begann der Koreakrieg, ein Konflikt, der die koreanische Halbinsel in einen blutigen Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges stürzte und bis heute nachhallende Auswirkungen hat. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, als Japan seine Kolonialherrschaft über Korea verlor, wurde die Halbinsel entlang des 38. Breitengrads in zwei Besatzungszonen aufgeteilt, der Norden unter sowjetischer und der Süden unter amerikanischer Kontrolle. Diese Teilung, ursprünglich als vorübergehende Maßnahme gedacht, führte 1948 zur Gründung zweier gegensätzlicher Staaten. Der kommunistischen Demokratischen Volksrepublik Korea im Norden unter Kim Il-sung und der kapitalistisch orientierten Republik Korea im Süden unter Rhee Syng-man. Beide Regimes betrachteten sich als die legitime Regierung der gesamten Halbinsel, was die Grundlage für den späteren Konflikt legte.
Der Krieg brach aus, als nordkoreanische Truppen, gut ausgerüstet und von der Sowjetunion unterstützt, am 25. Juni 1950 die Demarkationslinie am 38. Breitengrad überschritten und in den Süden einfielen. Kim Il-sung verfolgte das Ziel, Korea mit Waffengewalt unter kommunistischer Führung zu vereinigen. Dank sowjetischer Waffenlieferungen und einer intensiven militärischen Aufrüstung war die nordkoreanische Armee der schlecht vorbereiteten südkoreanischen Armee weit überlegen. Innerhalb weniger Tage eroberten die nordkoreanischen Truppen Seoul, die Hauptstadt Südkoreas, und drängten die südkoreanischen Streitkräfte sowie die dort stationierten US-Truppen bis auf einen kleinen Brückenkopf um die Hafenstadt Busan im Süden zurück. Die Geschwindigkeit und Wucht dieses Angriffs lösten weltweit Schock aus, insbesondere in den USA, die den Angriff als Teil einer globalen kommunistischen Expansion unter der Regie der Sowjetunion interpretierten.
Die internationale Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die Vereinigten Staaten, unter Präsident Harry S. Truman, sahen im nordkoreanischen Angriff eine Bedrohung der globalen Ordnung und handelten schnell. Da die Sowjetunion zu diesem Zeitpunkt den UN-Sicherheitsrat boykottierte und somit ihr Veto nicht einlegen konnte, verurteilte die UNO den Angriff und autorisierte einen militärischen Einsatz unter Führung der USA. General Douglas MacArthur, der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Pazifik, wurde mit der Leitung der Operation betraut.

.Bereits Ende Juni 1950 begannen die USA mit Luftangriffen auf nordkoreanische Stellungen, die jedoch zunächst wenig Wirkung zeigten. Die nordkoreanischen Truppen setzten ihren Vormarsch fort, unterstützt durch sowjetische T-34-Panzer und eine effektive Kriegsführung. Die US-Luftwaffe evakuierte Hunderte von Personen aus den bedrohten Gebieten, während sie gleichzeitig versuchte, die Luftherrschaft zu sichern, um die südkoreanischen Truppen zu unterstützen.
Im September 1950 wendete sich das Kriegsglück durch eine gewagte Operation, die Landung bei Incheon, einer Hafenstadt westlich von Seoul. Diese von MacArthur geplante amphibische Operation schnitt die Nachschublinien der nordkoreanischen Armee ab, die sich durch ihren schnellen Vormarsch weit nach Süden ausgedehnt hatte. Gleichzeitig startete die 8. US-Armee, unterstützt von südkoreanischen Truppen, eine Gegenoffensive aus dem Busan-Brückenkopf. . Die nordkoreanischen Streitkräfte, nun eingekesselt und von ihren Versorgungslinien abgeschnitten, erlitten schwere Verluste. Seoul wurde zurückerobert, und die UN-Truppen drängten die Nordkoreaner über die Demarkationslinie hinaus bis weit in den Norden, bis zur chinesischen Grenze am Yalu-Fluss.
Dieser Vorstoß alarmierte die Volksrepublik China, die unter Mao Zedong befürchtete, dass ein von den USA dominiertes Korea eine Bedrohung für ihre Sicherheit darstellen könnte. Im Oktober 1950 griff China mit massiven Freiwilligenarmeen in den Krieg ein, unterstützt von sowjetischen Jagdfliegern, die in chinesischen Uniformen operierten. Die chinesische Intervention veränderte den Kriegsverlauf drastisch. Die UN-Truppen, die sich weit in den Norden vorgewagt hatten, wurden von über 180.000 chinesischen Soldaten überrascht, die in einer massiven Offensive über den Yalu-Fluss vorrückten. . MacArthur hatte die Stärke der chinesischen Truppen unterschätzt, was zu einem chaotischen Rückzug der UN-Streitkräfte führte. Anfang 1951 eroberten die chinesischen und nordkoreanischen Truppen Seoul erneut, und die Front stabilisierte sich schließlich entlang des 38. Breitengrads in einem zermürbenden Stellungskrieg.
Der Krieg entwickelte sich zu einem der brutalsten Konflikte des 20. Jahrhunderts. Die US-Luftwaffe setzte großflächige Bombardierungen ein, darunter Napalm, das ganze Städte und Dörfer in Nordkorea zerstörte. Schätzungen zufolge starben zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Menschen, darunter Hunderttausende Zivilisten.

Der Krieg forderte nicht nur enorme Opferzahlen, sondern zerstörte auch nahezu die gesamte Infrastruktur beider Landesteile. Ab Juli 1951 begannen Verhandlungen über einen Waffenstillstand, die jedoch aufgrund von Streitigkeiten, insbesondere über die Rückführung von Kriegsgefangenen, zäh verliefen. Die USA lehnten die Forderung Chinas ab, alle Kriegsgefangenen sofort in ihre Heimatländer zurückzuführen, da viele Nordkoreaner und Chinesen bei einer Rückkehr Verfolgung befürchteten.
Am 27. Juli 1953 wurde schließlich ein Waffenstillstand unterzeichnet, der die Kämpfe beendete, jedoch keinen Friedensvertrag brachte. Die Teilung Koreas wurde entlang einer entmilitarisierten Zone (DMZ) am 38. Breitengrad zementiert, die bis heute eine der am stärksten bewachten Grenzen der Welt ist. Der Koreakrieg vertiefte die Spaltung der koreanischen Halbinsel und prägte die Weltpolitik nachhaltig. Er war der erste große Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges, der die ideologischen Spannungen zwischen Ost und West verdeutlichte. In Südkorea entwickelte sich seit den 1980er Jahren eine stabile Demokratie und eine wirtschaftlich starke Nation, während Nordkorea unter der Kim-Dynastie zu einer isolierten, totalitären Diktatur wurde, die durch Menschenrechtsverletzungen und ein umstrittenes Atomwaffenprogramm weiterhin für Spannungen sorgt. Die Erinnerung an den Krieg bleibt in Südkorea präsent, während Nordkorea die Opfer und Verluste weitgehend verschweigt. Bis heute bestehen beide Staaten offiziell im Kriegszustand, da ein Friedensvertrag nie unterzeichnet wurde.

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