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G-20 in Johannesburg

Titelbild Beispielbild

Quellen: CNN, SABC, Rand Daily Mail, Sunday Times

Der G20-Gipfel in Johannesburg, der am 22. und 23. November 2025 stattfand, markierte einen historischen Meilenstein in der jüngeren Geschichte internationaler Diplomatie, da er das erste Treffen dieser Art auf afrikanischem Boden und speziell in Südafrika ausgerichtet wurde.

Als Gastgeber übernahm Südafrika die Präsidentschaft der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer seit dem 1. Dezember 2024, und Präsident Cyril Ramaphosa nutzte diese Gelegenheit, um die Agenda unter dem einprägsamen Motto „Solidarität, Gleichheit, Nachhaltigkeit“ zu stellen.

Dieses Motto spiegelte nicht nur die dringenden globalen Herausforderungen wider, sondern auch Südafrikas langjährigen Einsatz für eine afrikanische Perspektive in der Weltwirtschaft, die sich durch Themen wie die Entwicklung des Kontinents, den Kampf gegen Armut und den Übergang zu einer grüneren Wirtschaft auszeichnete. Johannesburg, die pulsierende Metropole mit ihren Kontrasten aus moderner Skyline und historischen Vierteln, diente als passender Schauplatz für ein Event, das etwa 50 Delegationen aus G20-Staaten, Gästen wie der Afrikanischen Union und internationalen Organisationen zusammenbrachte, und das Konferenzzentrum Nasrec in der Stadt bot den Rahmen für intensive Verhandlungen inmitten einer Stadt, die symbolisch für den Wandel Südafrikas steht. Die Vorbereitungen auf den Gipfel waren von Anfang an von einer Mischung aus Optimismus und geopolitischen Spannungen geprägt. Südafrika, das seine Präsidentschaft als Brücke zwischen entwickelten Volkswirtschaften und aufstrebenden Märkten positionierte, hatte bereits in der Rede zur Lage der Nation 2024 angekündigt, die Entwicklung Afrikas an die Spitze der Agenda zu rücken. Dies umfasste Diskussionen über die Reduzierung der Auslandsverschuldung afrikanischer Länder, den Ausbau nachhaltiger Investitionen und die Stärkung der Süd-Süd-Kooperation, die Südafrikas vier Säulen der Außenpolitik – nationale Interessen, afrikanische Agenda, Süd-Süd-Zusammenarbeit und Multilateralismus – widerspiegelte.

Im Vorfeld des Treffens, am 21. November, unterstrichen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa diese Ausrichtung, indem sie gemeinsam mit Ramaphosa eine bahnbrechende Partnerschaft für sauberen Handel und Investitionen unterzeichneten, die erstmals auf Mineralien und Metalle fokussierte und den Weg für eine engere wirtschaftliche Allianz zwischen Europa und Südafrika ebnete.

Solche bilateralen Initiativen unterstrichen, wie der Gipfel nicht nur ein Forum für große Erklärungen war, sondern auch konkrete Fortschritte in der globalen Wertschöpfungskette ermöglichen sollte, insbesondere in Sektoren wie erneuerbaren Energien und Rohstoffverarbeitung, die für Afrikas Wachstum essenziell sind.Doch der Gipfel wurde von vornherein von Kontroversen überschattet, die die Zerbrechlichkeit des multilateralen Systems offenlegten.

Besonders auffällig war der Boykott der Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump, der Südafrika schwere Vorwürfe wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen machte – darunter der unbelegte Vorwurf eines „Genozids an Weißen“ in der Landwirtschaft – und keine US-Delegation nach Johannesburg entsandte. Trump bezeichnete das Hosting durch Südafrika als „Schande“ und kündigte an, dass solange diese Vorwürfe bestünden, keine Vertreter der US-Regierung teilnehmen würden, was die Abwesenheit des Staatschefs der größten Weltwirtschaft zu einer der größten Herausforderungen für den Erfolg des Treffens machte. Ramaphosa wies diese Anschuldigungen energisch zurück und betonte die Integrität Südafrikas als Gastgeber, doch der Eklat warf einen langen Schatten über die Eröffnung. Ähnlich fehlten andere Schwergewichte: Der russische Präsident Wladimir Putin schickte keinen Vertreter, und Chinas Präsident Xi Jinping ließ sich vom Premierminister Li Qiang vertreten, wie bereits bei früheren Gipfeln in Neu-Delhi 2023 und Rio de Janeiro 2025. Insgesamt waren sieben der 19 G20-Mitglieder nicht durch ihre Staats- oder Regierungschefs vertreten, was die Fragmentierung der globalen Ordnung unterstrich und die Abwesenheit der beiden größten Volkswirtschaften – USA und China – zu einem Symbol für die schwindende Kohäsion der Gruppe werden ließ.Trotz dieser Abwesenheiten gelang es den Teilnehmern, eine gemeinsame Abschlusserklärung zu verabschieden, die den Geist des Motivs einfing und sich für eine intensivere Zusammenarbeit einsetzte.

Bei der Eröffnung am 22. November appellierte Ramaphosa eindringlich an die „Bedrohungen für die Menschheit“ und forderte, angesichts von Klimawandel, wirtschaftlicher Ungleichheit und Konflikten wie dem in der Ukraine die internationale Kooperation zu stärken. Die Erklärung forderte explizit einen „gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine und rief Russland auf, seine „Aggression“ zu beenden, was Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner Rede unterstrich, indem er den Krieg als „illegalen Angriffskrieg“ brandmarkte und die Verantwortung aller G20-Mitglieder betonte. Merz nutzte die Plattform zudem, um für Multilateralismus, wirtschaftliches Wachstum, Bürokratieabbau und ein faires Handelssystem zu werben, während er den US-Friedensplan für die Ukraine – der ohne Beteiligung Kiews und Europas ausgehandelt worden war – kritisch beleuchtete. Europäische Führer, darunter Vertreter aus Deutschland, Frankreich und der EU, diskutierten am Rande Alternativvorschläge und lehnten Trumps Ultimatum ab, das die Ukraine bis Donnerstag zu Zugeständnissen drängte. Stattdessen betonten sie die Notwendigkeit einer inklusiven Lösung, die die Souveränität der Ukraine respektiert, und sahen in Gesprächen in Genf einen ersten Erfolg, um den Druck Washingtons zu kanalisieren.Neben dem Ukraine-Konflikt standen weitere drängende Themen im Zentrum der Debatten, die den Gipfel zu einem Katalysator für langfristige Reformen machten. Der Fokus auf Klimaschutz war besonders ausgeprägt, mit Forderungen nach ambitionierteren Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen und der Unterstützung vulnerabler Regionen wie Afrikas, die überproportional unter den Folgen leiden. Südafrika positionierte sich hier als Vorreiter, indem es Initiativen für grüne Investitionen vorantrieb, die auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen abzielen und bis zum Übergang der Präsidentschaft an die USA am 1. Dezember 2025 eine progressive Bilanz schaffen sollten. Wirtschaftlich ging es um die Stärkung des Welthandels, die Bekämpfung von Armut und die Integration Afrikas in globale Lieferketten, wobei die G20 als Forum für 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ihre Rolle als Brückenbauer unter Beweis stellte.

Gästenationen wie Ägypten unter Präsident Abdel Fattah el-Sisi, der als Vorsitzender der New Partnership for Africa’s Development (NEPAD) teilnahm, trugen afrikanische Stimmen ein und unterstrichen die Notwendigkeit, den Kontinent nicht nur als Rohstofflieferant zu sehen, sondern als gleichberechtigten Partner. Am Rande des Gipfels entfalteten sich bilaterale Treffen, die neue Allianzen schmiedeten, etwa zwischen Europa und afrikanischen Staaten, um den einflussstarken Akteuren wie Russland und China entgegenzuwirken, die in den letzten Jahren ihren Fußabdruck auf dem Kontinent ausgebaut hatten.Insgesamt hinterließ der Johannesburg-Gipfel ein ambivalentes Bild.

Einerseits demonstrierte er die Resilienz des G20-Formats, das trotz Boykotten und geopolitischer Risse eine nicht-bindende, aber einflussreiche Abschlusserklärung zustande brachte, die Themen wie Frieden, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Gerechtigkeit vorantrieb. Andererseits enthüllte er die wachsenden Risse in der globalen Ordnung, wo Abwesenheiten wie die Trumps und Xis die Notwendigkeit einer Reform des Systems unterstrichen. Für Südafrika und Afrika insgesamt war es jedoch ein Triumphmoment – ein Zeichen, dass der Kontinent nicht länger am Rande steht, sondern aktiv die Agenda mitgestaltet. Ramaphosas Abschlussworte, in denen er die Teilnehmer zur Fortsetzung des Dialogs aufrief, hallten nach, als die Delegationen Johannesburg verließen, und weckten Hoffnungen auf eine inklusivere Weltwirtschaft, die in den kommenden Jahren unter US-Vorsitz auf die Probe gestellt werden wird. Der Gipfel, der in einer Stadt der Widersprüche und Chancen stattfand, erinnerte daran, dass globale Lösungen nur durch Solidarität entstehen können, auch wenn der Weg dorthin von Konflikten gepflastert ist.

 

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