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Russland

Wie wahrscheinlich ist der Krieg mit Russland?

Der Krieg in der Ukraine, der seit Februar 2022 andauert, hat sich bis September 2025 zu einem zermürbenden Konflikt entwickelt, der nicht nur die osteuropäische Region, sondern das gesamte geopolitische Gleichgewicht Europas und der Welt auf eine harte Probe stellt. Russische Truppen kontrollieren derzeit etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums, mit langsamen, aber stetigen Vorstößen in Gebieten wie Donetsk und Charkiw, wo russische Kräfte in den letzten Monaten rund 160 bis 222 Quadratkilometer pro Periode erobert haben – ein Tempo, das zwar langsamer als in den Frühphasen des Krieges ist, aber dennoch auf hohe Verluste für beide Seiten hinweist. Schätzungen gehen von über einer Million Gesamtopfern aus, darunter bis zu 250.000 getötete russische Soldaten, was die russische Armee trotz massiver Rekrutierungs- und Produktionsanstrengungen zunehmend belastet. Gleichzeitig hat Russland seine Drohnen- und Raketenproduktion massiv hochgefahren. Bis zu 2.700 Shahed-Drohnen pro Monat rollen von den Bändern, ergänzt durch Tausende von Fiberglas-Drohnen, die gegen ukrainische elektronische Kriegsführung resistent sind und Präzisionsschläge ermöglichen. Diese technologische Eskalation hat die ukrainische Verteidigung in die Defensive gedrängt, während zivile Ziele – von Energienetzen bis zu Städten – unter anhaltenden Bombardements leiden, was zu Tausenden zivilen Opfern und einer humanitären Katastrophe führt.

In diesem Kontext stellt sich die Frage nach der Wahrscheinlichkeit eines direkten Krieges zwischen Russland und der NATO als eine der drängendsten Herausforderungen der aktuellen Sicherheitslage. Es wäre ein Fehler, diese Wahrscheinlichkeit pauschal hoch oder niedrig einzuschätzen, ohne die nuancierten Dynamiken zu berücksichtigen. Einerseits wirkt ein offener Konflikt für Russland selbstmörderisch, da die NATO mit einem Verteidigungsbudget von rund 1.500 Milliarden Dollar jährlich und einer überlegenen konventionellen Überlegenheit – einschließlich Luftwaffe, Marine und Logistik – die russischen Kapazitäten bei weitem übertrifft; andererseits nähren russische Provokationen, hybride Kriegsführung und die anhaltende Eskalation in der Ukraine genau jene Unsicherheiten, die ein unbeabsichtigtes Abgleiten in einen breiteren Krieg begünstigen könnten. Experten wie die des Atlantic Council oder des Institute for the Study of War (ISW) sehen in den kommenden Jahren, insbesondere 2025 bis 2026, ein „Fenster der Schwäche“ für die NATO, in dem Russland testen könnte, ob die Allianz wirklich jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigt – ein Szenario, das durch aktuelle Vorfälle wie den Drohnenvorfall über Polen am 10. September 2025 akut wird.

Der jüngste Vorfall in Polen markiert einen gefährlichen Wendepunkt: Über ein Dutzend russischer Drohnen, darunter Gerbera-Modelle mit iranischen Navigationssystemen, drangen in den polnischen Luftraum ein, während eines massiven russischen Angriffs auf die Ukraine. Polnische F-16-Jets, unterstützt von NATO-Verbündeten wie niederländischen F-35 und deutschen Patriot-Systemen, schossen sie ab – der erste direkte kinetische Einsatz der NATO gegen russische Militärassets seit Kriegsbeginn. Polen berief daraufhin Artikel 4 des NATO-Vertrags ein, der Konsultationen bei Bedrohungen der territorialen Integrität erlaubt, und Premierminister Donald Tusk sprach von der „nächsten Nähe zu einem offenen Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg“. NATO-Generalsekretär Mark Rutte betonte, dass dies „rücksichtslos und gefährlich“ sei, und forderte Russland auf, den Krieg zu beenden, bevor er sich ausbreitet. Russland hingegen wies alle Vorwürfe zurück, sprach von „Mythen“ und „ukrainischen Provokationen“ und nutzte den Vorfall, um seine Narrative von einer „russophoben NATO“ zu schüren. Solche Vorfälle sind kein Zufall. Sie spiegeln eine Strategie wider, die NATO-Grenzen zu testen, ähnlich wie GPS-Störungen oder Sabotageakte in Europa, die seit 2022 zugenommen haben und von westlichen Geheimdiensten Russland zugeschrieben werden.

Diese Eskalationsdynamik wurzelt tiefer in den strategischen Kalkülen beider Seiten. Für Russland, das unter Präsident Putin eine Kriegswirtschaft aufgebaut hat – mit 6 Prozent des BIP für Rüstung und einer Produktion von über 1.000 Panzern jährlich bis 2026 – dient der Ukraine-Krieg als Ventil für interne Spannungen und als Mittel, den Westen zu spalten. Umfragen wie die des Levada-Zentrums zeigen, dass 78 Prozent der Russen die militärischen Aktionen unterstützen, wenngleich eine Mehrheit Friedensgespräche befürwortet; doch Putin lehnt Verhandlungen mit der „illegitimen“ Regierung Selenskyj ab und fordert Regimewechsel, was auf eine Fortsetzung des Konflikts hindeutet. Die Zapad-2025-Manöver mit Belarus, die am 12. September begannen und bis zum 16. laufen, simulieren Szenarien gegen NATO-Kräfte in der Nähe Polens und Litauens und dienen als Probeballon für Reaktionen – mit über 2.000 Soldaten und 450 Einheiten, die hybride Bedrohungen wie Cyberangriffe oder Sabotage üben. Gleichzeitig baut Russland Stützpunkte aus und stationiert neue Atomwaffen, was hybride Elemente mit nuklearer Drohung verknüpft und die Eskalationsschwelle senkt.

Auf NATO-Seite dominiert eine Mischung aus Besorgnis und Vorbereitung. Der Allianz fehlt es derzeit an voller Kriegsbereitschaft. Munitionsdepots sind nicht gefüllt, Luftverteidigungssysteme wie Patriot reichen nicht aus, und die europäische Rüstungsindustrie hinkt hinterher, obwohl Initiativen wie die ESSI (European Sky Shield Initiative) Fortschritte machen. Dennoch hat die NATO seit 2022 ihre Ostflanke verstärkt – mit Brigade-Stärken in den Baltikum und Polen, Air-Policing-Missionen, die Hunderte russischer Flugzeuge abfangen, und Übungen wie Steadfast Defender. Die Warnung vor einem russischen Angriff bis 2030, etwa im Baltikum, kommt nicht von ungefähr. Deutsche und baltische Geheimdienste schätzen, dass Russland nach einem ukrainischen „Sieg“ Kapazitäten freisetzen könnte, um Schwachstellen zu nutzen, wie eine begrenzte Incursion, gefolgt von nuklearer Erpressung. Bloomberg Economics modelliert sogar Szenarien eines NATO-Krieges mit Kosten von 1,5 Billionen Dollar im ersten Jahr allein durch wirtschaftliche Spillover-Effekte. Dennoch bleibt die Kernbotschaft. Die NATO ist defensiv ausgerichtet und würde nur reagieren, nicht initiieren – ein direkter Angriff auf NATO-Territorium würde Artikel 5 auslösen, was Russland trotz seiner 145 Milliarden Dollar Verteidigungsbudget (im Vergleich zu NATOs Übermacht) abschrecken sollte.

Die Wahrscheinlichkeit eines umfassenden Krieges schätze ich auf mittel bis hoch im mittelfristigen Horizont von drei bis fünf Jahren – etwa 40 bis 60 Prozent, basierend auf aktuellen Trends, wenn keine Deeskalation eintritt. Kurzfristig, bis Ende 2025, liegt sie niedriger, bei unter 20 Prozent, da Russland in der Ukraine gebunden ist und ein Zweifrontenkrieg vermieden werden will; der Drohnen-Vorfall zeigt jedoch, wie schnell unbeabsichtigte Eskalationen entstehen können. Langfristig steigt das Risiko, wenn die Ukraine fällt. Ein „Sieg“ würde Putin Ressourcen freisetzen, die russische Gesellschaft weiter militarisieren und die Anti-West-Entente mit China und Iran festigen, was hybride Bedrohungen – von Sabotage bis Cyberangriffen – verstärkt. Umfragen und Debatten in Europa, etwa auf Twitter, wo Nutzer von „Weltuntergang“ bis „NATO-Bluff“ spekulieren, unterstreichen die gesellschaftliche Spaltung. Viele fürchten eine Eskalation durch westliche „Kriegstreiber“, andere sehen in Putins Imperialismus die wahre Gefahr. Tatsächlich ist die größte Bedrohung die Wahrnehmungslücke – Russland testet Grenzen, weil es an der NATO-Einheit zweifelt, etwa durch Trumps ambivalente Haltung oder europäische Zögern bei Rüstungsausgaben.

Um diese Spirale zu durchbrechen, braucht es mehr als Rhetorik. Die NATO muss ihre Abschreckung greifbar machen, durch schnellere Rüstungsproduktion, volle Depots und klare rote Linien, ohne Provokationen wie eine Ukraine-NATO-Mitgliedschaft vor dem Frieden. Diplomatie, gestützt auf Stärke – etwa durch Garantien für eine neutrale Ukraine mit Sicherheitszonen – könnte den Kreml zum Nachdenken bringen. Putin ist kein Suizidale, aber ein Opportunist; er greift an, wo er Schwäche wittert. Europa hat die Lektion von 1938 gelernt, wie EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betont. Wenn die Ukraine fällt, bedroht das ganz Europa. Die Wahrscheinlichkeit eines Krieges ist nicht unvermeidlich, aber real – und sie sinkt nur, wenn wir jetzt handeln, statt zu hoffen. In einer Welt, in der Drohnen Grenzen ignorieren und Manöver wie Zapad-2025 als Warnschüsse klingen, ist Wachsamkeit der beste Garant für Frieden.

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