Rechtes Gesindel im Cyberbunker in Traben-Trarbach
Cybercrime

Rechtes Gesindel im Cyberbunker in Traben-Trarbach

Rechtsradikale hofiert

Wie der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe und in der Titelstory heute berichtet, war der sogenannte Cyber-Bunker in Traben-Trarbach des niederländischen Betreibers Sven Olaf Kamphuis ein „El Dorado“ für die rechtsextreme Gruppe der Identitären.

Rechtsradikale wurden hier ganz besonders bevorzugt und hofiert. Es wurden zahllose Rabatte für die rechten Gesinnungsgenossen der Identitären Bewegung eingeräumt.

Augenscheinlich haben sich kleine völkische Gruppierungen heimisch in den Betonmauern gefühlt und auf die Dienste des Niederländers zugegriffen.

Die Frage ist nunmehr, finanzierte sich das rechte Gesindel über die zahllosen Straftaten, die durch den Cyber-Bunker in Traben-Trarbach begangen wurden? War der Cyber-Bunker nur ein Hoster oder die Kochstelle des digitalen und politischen Untergrundes?

Traben-Trarbach von  Steffen Zahn

Die Subkultur, die sich im Laufe der Zeit in dem Cyber-Bunker bildete, wurde immer bedrohlicher. Die eigentlichen Hintergründe des Bunkers sind bis heute nicht geklärt. Zahllose Drogengeschäfte, die über sogenannte Marktplätze, ähnlich Ebay oder Amazon liefen, sind über den Darknet-Hoster abgewickelt worden. Einer der niederländischen Betreiber, Hermann Xennt, bestritt, dass er Kinderpornos, Waffen und Terror auf seinen Servern hatte. Dieser Umstand ist schon widerlegt. Es war das sprichwörtliche Paradies für die illegalen Shopbetreiber, die lange Jahre kein staatliches Übel fürchten mussten.

Die Frage mag erlaubt sein, ob sich das rechte Gesindel aus den Straftaten, die so in dem Cyber-Bunker ihre Grundlage fanden, finanziert hat, oder ob gar illegale Parteienfinanzierung durch die vom Cyber-Bunker angebotenen Dienste aus Rauschgiftgeschäften und Menschenhandel gesponsert wurden.

Diese Marktlücke war für die Rechten durchaus interessant. Für die Identitären war es ein interessantes Angebot, da sie sich selbst mit falschen Papieren und zahllosen anderen illegalen Gadgets, die in den Darknet Shops angeboten wurden, versorgen konnten.  An Hermann Xennt, dem Betreiber des Bunkers, der den  Umstand bestreitet und der seinen eigenen Bunker laut NDR nur als eine Art „Bankschließfachanlage“ bezeichnet, in der die Angestellten auf die Daten zugegriffen hätten, geht die Realität vorbei.

Und der Kopf der gesamten Operation – Sven Olaf Kamphuis?

Er und seine Mitstreiter verwässern die Funde der Polizei zu einer legalen Aktion und vergleichen ihre Hoster Tätigkeit mit der Arbeit von Wikileaks. Dabei werden sie nicht müde, verharmlosende Verschwörungstheorien zu streuen, angeblich wären sie nur in das Visier der Behörden geraten, weil sie einst Daten von Wikileaks gehostet hätten.

Der Ur-Bunker stand dereinst in Zeeland. Nach einem Brand im Jahr 2002 in einem vermieteten Teil des Bunkers, fand sich ein Drogenlabor. Danach wurde der niederländische Bunker stillgelegt.

Es mehren sich auch die Indizien für weitere derartige Installationen in der Bundesrepublik.

Die Datenmengen des Traben-Trarbacher Bunkers scheinen noch nicht so weit ausgewertet, um der rechten Szene den ideologischen „Ping of Death“ zu geben.

bofrost DE

Themenverwandte Artikel

Völlig die Kontrolle verloren – der Cyberbunker von Traben-Trarbach (1)

Die Redaktion

Indrik Spider gesucht

the kasaan times

Diesmal sind die Kunden der Postbank vom Phishing betroffen

the kasaan times

ChipMixer abgedreht- ungeheuerliche Finanzwerte beim Geldwäscher sichergestellt

the kasaan times

Fälschung von Internetauftritten durch Cyberkriminelle

the kasaan times

Parasitäre Domain-Erpressung – eine extreme Schande für die Volksrepublik China

the kasaan times

Sextortion – Es geht der Erpresser ohne Gesicht um 

Die Redaktion

Illegale Krypto-Callcenter von der Mossos d’Esquadra ausgehoben-400 Euro pro Minute verdient

the kasaan times

Westafrikanischer Lidl Schwindel mit Fake Corona-Spende

the kasaan times

Hackerangriff auf Twitter- und Youtube-Konten der britischen Streitkräfte

the kasaan times

Die Spitze des Eisberges – das BKA und die GSta in Frankfurt schließen illegale Marktplätze bei Telegram

the kasaan times

Ein strunzdummer Sexortion – Erpresser

Die Redaktion

Hinterlasse einen Kommentar

*