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RAF

Offener Brief an Klette, Staub und Garweg

Titelbild: Fahndungsplakat/LKA Niedersachsen

Nach unserem ersten Artikel erhielten wir sehr viele Zuschriften, so entschlossen wir uns, unsere Gedanken zu der RAF öffentlich niederzuschreiben. Wir halten uns in Eurem Jargon, damit Ihr es auch versteht.

Mit Genossen wollen wir Euch nicht ansprechen,
daher,
hallo Daniela, Burkhard und Volker,

Ihr könnt uns hassen für diesen Brief, die ganze linke Guerilla kann es. Wir wollen aus meinem Herzen keine Mördergrube machen, deshalb der offene Brief an die ominöse 3. Generation der RAF. Mörder und selbstgefällige Terroristen.

Ihr seid der klägliche Rest der deutschen Stadtguerilla und werdet nunmehr auf einem schnöden, herkömmlichen Fahndungsplakat von der Polizei gesucht. 180.000 Euro, höher ist das Kopfgeld nicht. Mehr seid Ihr der BRD nicht mehr wert, jeder Mörder hat die gleiche Kopfgeldkohle. Wie für gewöhnliche, schnöde Mörder. Letztendlich seid Ihr das auch. Das kommt nicht ohne Häme aus meinem Mund. In unserer Jugend fanden wir dereinst die Truppe um Andreas cool, wie sie den alten Prinzig in Stammheim vom Stuhl zockten. Irgendwie haben wir heute Mitleid mit Theodor Prinzig. Damals auch, aber anders.

Gute Anwälte würden Euch raten, über Haftbedingungen zu verhandeln, aber von jedem Fanal abzusehen.
Ihr zerstört das Bild der rebellierenden Jugend in den 1960 /1970 er Jahren. Permanent, nachhaltig und dauerhaft.
Wie erbärmlich von Euch! Ihr beschmutzt Deutschland.
Alle denken nur an sich, nur ich denke an mich!
Selbst die linke Szene, Euer vormaliges Unterstützerumfeld, stöhnt, dem Vernehmen nach, über Euch.

Sie können Euch nicht mehr jammern hören.

Das geht aber schon seit 2006 so. Seitdem sickern immer wieder News über Euch durch, nicht nur über Euch, sondern aus Eurem direkten Umfeld. Schon damals war klar, dass die 3. Generation der RAF völlig verarmt, krank und verzweifelt war. Alte Kontakte waren verloren, um Deutschland zu verlassen. Der Trick mit den Doubletten-Pässen, etc., funktionierte auch nicht mehr. Eure beschissene Stadtguerilla saß schon damals in der Mausefalle. „Tote“ konntet Ihr auch nicht mehr weiterleben lassen, die Tricks sind alt und abgefahren. Das Leben als untoter Terrorist aus eigener Berufung ist heftig und leider auch unnütz.
Die Polizei pennt nicht. Sie gähnt allenfalls.

Die Antifa macht einen flotten Schuh, wenn Ihr nur am Horizont auftaucht.

Naja, anderes erwartet man von denen auch nicht, nur so nebenbei. Die Alt-Kommunarden haben auch genug vom Kampf um die „goldene Handgranate“. Oder die „silberne Bazooka“.

Die gehören heute zum Establishment. Zweimal Malle im Jahr reicht auch, der Klassenkampf an der Biertheke in Ballermann Nr.6. Die koksen und saufen lieber, an denen ist jede Revolte schmerzfrei vorbeigegangen.
Ihr selbst habt Euch den historischen Anspruch auf die ziemlich verschlissene Fahne getackert. Nun werden Eure wahren Ziele offenbar.


Setzen, sechs!


Ihr seid bigott, selbstsüchtig, selbstgerecht und zynisch geworden.

Nix Terrorismus, der irgendwo noch eine Rechtfertigung haben mag, sondern echt üble Überfälle, um sich selbst zu erhalten. Stadtguerilla? Vorstadtgangster! Mehr als acht Überfälle gescheitert, immer der gleiche Aufzug, wie sorgenfrei und durch muss man sein, so etwas mit fast 60 Jahren zu machen? Seid Ihr bekifft, wenn Ihr so etwas plant oder unter Meth oder Koks?
Angst ist Euer ständiger Begleiter oder mittlerweile der zweite Vorname.
Wie beschissen ist denn das?

Teile der Bevölkerung haben Andreas gemocht, als anno 1977 Bombenstimmung in Deutschland und das Anzünden von Luxustempeln scheinbar ein verwegenes Gesellschaftsspiel war, wie das „Spiel des Lebens“.

Ulrike Meinhof als junge Journalistin (retuschiert).jpg
Von unbestimmtes Mitglied der Familie Meinhof – Privates Foto, aus der Sammlung Bettina Röhls, der Tochter Ulrike Meinhofs, Copyrighted free use, Link

Ihr habt es verkackt, das Spiel der Großstadtguerilla. Aber für uns alle. Andreas und Uli sind heute heimlich, mörderische Helden. Ihnen hat man irgendwie verziehen. Ihr allerdings habt bewiesen, dass Ihr als Großstadtguerilla nichts könnt. Wie „Rambos für Arme“ die Geldspeicher plündern, den Euro ziehen. Als Ihr angefangen habt, gab es noch die alte DM, die zweite Serie.
An Euch ist die Zeit vergangen. Merkt Ihr das nicht? Der Wecker klingelt seit Jahren und Ihr stellt ihn nicht ab.

Uns ist schlecht, wenn wir darüber nachdenken, was die so genannte 3. Generation der RAF angerichtet hat. 1998 war es schon genug, als dieses wehleidige und selbstgerechte Fax in Köln einging.
Was ein feiger und beschissener Abgang?
Eher ein Abort aus der Geschichte, die keine war, sondern, wenn man es aus heutiger Sicht interpretiert, eine völlig beschissene Mordserie ohne Sinn und Verstand.

Ein paar verzogene, allerdings intelligente Wohlstandskinder, die sich hinter der Fassade der Biedermänner nun verstecken müssen, um nicht eingestehen zu müssen, die letzten Heuler der Alt 68 er zu werden.
Wir können uns Euer Leben richtig vorstellen, zwischen Angst, Abtauche, Big Verarsche und dem Traum von Big Raushole, wenn man Euch einmal packt.

 

Wer von Euch hat die ausgelutschten Zeilen an die Nachrichtenagentur geschrieben?

Es war armselig, total hinterfotzig, weil Ihr damals schon wusstet, die Pirsch gilt ab jetzt der Kohle. Ohne Moos nix los!
Wie diese rechten Schweine vom NSU, geht Ihr Geldtransporter knacken. Beschaffung gleich, Ideologie anderer Anstrich. Ausführung identisch.
Wie elend ist das?
Wir denken an das Urlaubsfoto des NSU, zelten mit gutbürgerlicher Tarnung? Bockwurst mit Pommes Rot-Weiß und dazu Radeberger und Glotzekiste. Am besten die Wiederholung von Peter Frankenfeld, als die Welt noch für die Vorstadtguerilla attraktiv war.

Gibt es von der RAF auch solche Bilder, die die Öffentlichkeit danach mit Befremden ansehen darf?

Nix mehr „Volks Chappi“ (Ravioli) mit Tütenkäse von Aldi. Keine Selbstkritik mehr am Herd über die beschissene Tomatensoße, über die auch die Rote Fibel keine Auskunft kannte.

Selbstkritik ist Euch ohnehin fremd. Sonst ballert man nicht Leute ab oder versucht es, um einen fahrenden Geldspeicher zu knacken.

Die RAF ist völlig verkackt, seht das endlich ein. Schluss, es ist aus. Hohe Ziele, falsche Ausführung, unsägliches Leid, jetzt Tunnelblick, stochern im Dunklen der Zukunft. Ihr verratet nicht nur das Volk, sondern auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und schlussendlich Baader-Meinhof. Die Paten Eurer Guerilla-Großeltern. Das finden wir noch pervertierter.

Was für ein Desaster? BM würden sich im Grab umdrehen, wenn es ginge.
Selbst Andreas könnte nicht soviel kotzen, wie er wollte, wenn er die schießwütigen Desperados, die Ihr geworden seid, kommentieren dürfte. Das würde er, er konnte nie die Fresse halten. Gut so. Ihr landet zwischen Wixxern und Schmarotzern an der Idee der RAF.
380.000 Euro dem Vernehmen nach. War das die Idee der deutschen Jugend wert, um die eigene Geschichte aufzuarbeiten.

Ihr habt Rudi Dutschke verraten, das nehmen wir Euch persönlich übel, Benno O., Geldspeicher waren eben im real existierten Sozialismus auch der Weg der Begierde. Westware bunkern war angesagt, sonst wurde der Knecht von Margot H. ins KdW nach West-Berlin entsandt, nicht um die Bude abzufackeln, sondern, um Margot feine Strumpfwaren zu besorgen.

Darf man mal fragen, was Ihr mit dem Zaster macht? Mehr als ein halbes Dutzend Überfälle seit 2011. Wir möchten nicht wissen, wie viele vorher. Ok, Flucht ist teuer. Aber…
Seid Ihr bekloppt?
Andere müssen mit etwa 500 Euro im Monat plus Miete und Krankenkasse hinkommen. Nennt sich statt RAF3G- Bürgergeld. Die, die Ihr eigentlich vertreten wolltet, bescheißt Ihr jeden Tag. Die Proletarier im real existierenden Kapitalismus.

Ihr verratet durch Euren eigenen Anspruch von Gleichheit, den es nie gegeben hat. Was ist Sozialismus? Der ist sowieso gescheitert. Honecker, dieser Politbastard und seine lila gefärbte Schluse haben samt Politbüro-Apparatschiks ein ganzes Land zugrunde gerichtet und die Menschen, die der Agit-Prop gefolgt sind, regelrecht eingesperrt und dann noch wie Sklaven für ihren beschissenen Wandlitz-Kapitalismus knechten lassen. Experiment kläglich und vorsätzlich gescheitert.
Das waren Eure besten Kumpel.

Wenn Ihr Banken überfallen geht, um Euren Arsch in Sicherheit zu bringen, dann seid Ihr zu allem noch Banditen, aber keine Revoluzzer. Ihr macht alle Revoluzzer für die Zukunft unglaubwürdig.

Wie sollen Generationen nach Euch den Anspruch auf Widerstand gegen die Staatsgewalt nach Artikel 20.4 GG begründen?
Jetzt kommt nicht mit der Ausrede, die Knechte des Regimes in Bonn und Berlin hätte Euch keinen anderen Weg gelassen, den Scheiß will gar niemand nicht hören. Die 2. Berliner Republik ist unsere.
Selbst für jemanden, der der 2. Berliner Republik kritisch gegenübersteht, sind Mao, Marx und Engels, Honecker, Stalin, Pol Pot, die Sandinisten und jegliche linksautonome Theorie gescheitert. Die meisten der Typen gehen in die Geschichte als grausame Mörder ein. Ihr auch.
Die BRD war kein Repressionsapparat, der Morde gerechtfertigt hätte. Autohypnotisch habt Ihr die Thesen von Mao solange gelesen, bis die Knarre locker saß. Sitzt.

Wollt Ihr Euch zu Kim nach Nordkorea absetzen? Oder zu Putin nach Nachkriegs-Russland?

Mann, stellt Euch endlich!

Wer so einen Geldbedarf hat, könnte auch schwer krank sein. Der Staat ist verpflichtet, für Eure Gesundheit zu sorgen, wenn Ihr Euch in staatlicher Obhut befindet. Das wisst Ihr. Folter wie bei Holger (Meins) würde heute das ganze Volk, gerechterweise, auf die Barrikaden treiben.

Der Staat Bundesrepublik würde Pflugscharen zu Schwertern umfunktionieren müssen und immer noch verlieren. Dagegen wäre die RAF ein Kindertheater gewesen. Anleitungen für Bömbchen und Volksaufstand gibt es heute im Internet. Wir meinen keinen Shitstorm, sondern echte Guerilla. Sie tun Euch nichts, weil auch die andere Seite froh ist, wenn die Tage des Irrsinns, des Mordens vorbei sind.
Selbst Ihr und da steht ein ganzes Volk dahinter, habt ausnahmslos gerechte Behandlung verdient.
Gleich, was Ihr und Eures Gleichen getan habt.

Eure Aufgabe ist auch kein Hungerstreik, sondern historische Aufarbeitung. Auch Eberhard Schleyer hat es verdient, endlich zu erfahren, wer nun seinen Vater ermordet hat, der Sohn kann nichts für seinen Alten, der wurde genug gequält. Der alte und der junge Schleyer. Heute wird uns schlecht, wenn wir die Bänder sehen, wie er im Wandschrank gehalten wurde. Wie ein ungeliebtes Vieh. Pfui!

Auch, wenn er bei der SS war, und vielleicht ein elender Faschist war. Ihr hattet nicht das Recht, ihn zu richten. Urteile werden gewöhnlich im Namen des Volkes ausgesprochen; seid Ihr, die RAF von der 1. bis zur 3. Generation das Volk?
Hoffentlich nicht.

Schleyer wurde abgeknallt wie ein waidwundes Haustier, danach feige in Mühlhausen im Kofferraum in diesem Audi abgelegt.
Wie beschissen war das?
Die Regierung Schmidt war kein Repressionsapparat. Ok, es gab den ollen Strauß, aber der hat mit Eurem besten Kumpel Honecker die fetten Kredite eingefädelt. Davon habt auch Ihr profitiert.
Die Geschichte der RAF ist bizarr und hirnrissig, weil man die Aktivitäten von Strauß selbst in der abgefahrenen Sputnik Gazette des „Neuen Deutschlands“ mitverfolgen konnte, wollte man es. Und der mordmüde Haufen der RAF suchte bei Honecker Schutz. Der hat sich sicherlich eins gegrinst, die Terror-Kommunarden jetzt im eigenen Land zu haben, um den erklärten Klassenfeind mit Erpressung gefügig zu machen. Zu mehr taugte der reale Sozialismus nicht.
Die AfD und PEGIDA ist Ausdruck dessen, was Ihr, der militante Flügel der APO für die BRD gewesen seid, man wollte eine andere Republik. Eine dreckige Diktatur.
Wie Ihr, werden auch die rechten Geister scheitern.

Das ist doch kein Leben mehr, wenn die Zielfahndung permanent hinter Euch her ist. Das ist doch nur noch eine Frage der Zeit.

Ob Ihr Euch unter Umständen auf einem Gestüt in der Nähe der niederländischen Grenze, auf Hausbooten, aufhaltet oder mittlerweile in Schrebergärten ausgewichen seid, Hasen züchtet und selbst an Möhrchen knabbert, die x-te Konspi Wohnung bezogen habt. Etc. Das ist doch alles scheiße. In Hamburg redet die Szene über Euch. So viel dazu.
Ihr habt die große historische Chance, als die 3. Generation, Euch und Eure Ziele zu erklären, den Mythos des Terrorismus zu Entzaubern. Gerade in diesen polarisierenden Tagen ist das wichtig und richtig. Mann, nehmt die Chance wahr, den Terrorismus endgültig zu entzaubern. Als aussichtsloses Verbrechen, an denen, die Ihr eigentlich zu verteidigen suchtet.

Der vom libyschen Volk erschlagene Graswurzelrevoluzzer hat als „sicherer Hafen“ ausgedient, Saddam und seine widerwärtigen Spießgesellen auch. Gott sei Dank. Das sind die besten Kumpel von Euch gewesen. Ich denke an die Aktion mit Landshut, 1977. Schnell mal zum Terror-Kalifen nach Bagdad. Was habt Ihr als RAF den Menschen angetan? Ihr seid Versager. Dazu noch Honecker und sein Betonkopf-Täubchen, den Scheiß-Stasi-Mielke wollen wir auch nicht vergessen. Selbst, wenn Ihr nach Schleppern sucht, wo wollt Ihr hin, die ganze Welt ist ein Irrenhaus. Ich verstehe es ohnehin nicht mehr, wie man sich selbst, Ihr Euch, ohne Märtyreranspruch, so zugrunde richten könnt.
Irgendwann muss für das Volk, das Eure Ziele am Anfang noch deckte, mal der Budenzauber vorbei sein. Auch für die Polizei.
Ihr müsst doch auch mal zur Ruhe kommen. Es reicht, wirklich.
Deutschland krankte immer daran, keine Möglichkeit gefunden zu haben, sich selbst zu verzeihen und zu trauern, um die Toten, um das, was geschah, damals, wie zur Zeit der Großeltern.
Das deutsche Volk muss mit dem abschließen, was war. Das Kapitel zuschlagen, und ein neues Buch aufschlagen. Ihr seid nur eine Fußnote in der Geschichte.

Märtyrer werdet Ihr sicherlich nicht, Geldschrankknacker fallen nicht in die Kategorie.

Andreas, Gudrun, Uli, Jan-Carl haben sich selbst entleibt. Mit Ansage. Also nicht, wie die „RAF-Schickeria der 2. Generation“ uns allen weiß machen wollte: Sie sind nicht ermordet worden. Die Knechte des Systems sind dazu zu feige. Und vielleicht heute auch zu zivilisiert. Seit den Tagen der 1000 Talare hat sich etwas geändert. Nicht nur der Anstrich ist anders. Prinzig und seine Horde sind im wohlverdienten Ruhestand. Ihr müsst auch nicht die Hinrichtung fürchten. Frau Hogefeld lebt auch noch. Ja, die Geschichte Grams ist hässlich, wie die von Newrzella, der hatte den Tod genauso wenig verdient, wie Grams.

Selbst wenn Ihr gut untergekommen seid: Mann, wir sehen die Omi, der Ihr beim nächsten Überfall das Auto abkaufen wollt. Zu Autohändlern könnt Ihr nicht mehr gehen, nach der Aktion des LKA’s. 4000 Autohändler haben die LKAs abgeleuchtet und ausgecheckt. Das ist das, was die öffentlich sagen, die haben sicherlich noch andere Tricks in der Kiste. Die schlafen nicht mehr auf Apfelbäumen. Die Optionen gehen Euch aus.
Die Omi erkennt Euch in der Formation, vielleicht eher zufällig, sie hat eine Brille von Fielmann.

Sie löst immer Kreuzworträtsel. Dann rennt sie zum Telefon, wenn sie die Scheine gezählt hat und ruft hektisch 110 an, weil ihr erst einmal die Nachbarin Luft zufächeln muss. Wir sehen die Oma förmlich mit dem Löffel in der Erbsensuppe rühren, um sich für das Überfallkommando zu wappnen, das dann den nächsten DNA Spurenträger einheimst. Ihr werdet, wie seinerzeit die beiden rechten Ärsche eingekreist und zufällig kommt der absolut genervte Beamte X, der seit Tagen wegen seiner Schichten mit seiner Alten Probleme hat, um die Ecke.

Der ist überfordert, zieht die Waffe, Ihr schießt auch: Er und Ihr seid tot. Stellt Euch mal vor, um die Ecke ist ein Spielplatz, nur weil es das Schicksal so will, hauen die Querschläger in die spielenden Kinder. Die Waffen sind nicht mehr die neuesten, die haben Jahre im (Erd)-Bunker (sachsenwaldtechnisch) gelegen, die Munition ist völlig verrostet und tropft und quillt schon. Verrostete Handgranaten vom Grab Nummer 82 unter der Schale vom letzten Jahr,  die jederzeit hochgehen können, russische dazu, die man nur werfen sollte, wenn man wodkastoned ist. Das wäre das Komplettdesaster.
Oder jemand läuft über die Straße.

Könnt Ihr das verantworten?

Vor dem Volk, für das Ihr kämpfen wolltet. Es wird enden wie mit Pimental, August 1985. Es war kein beschissener Fehler, little Edi war t o t, es war Mord.
Das ist und war durch nichts gerechtfertigt. Mord ohnehin nicht. Scheißdreck und Leid.

Was haben wir davon??
Was habt Ihr davon?
Ihr seid doch nicht Bonny und Clyde, sondern, ja, das frage ich mich, wer seid Ihr eigentlich? Scheinbar voll durch. Ihr lebt in einer Realität, die es nicht gibt. Nie gegeben hat.

Tote schweigen, was haben wir alle davon? Alle anderen Morde sollten auch geklärt werden, weil sie sinnfrei und brutal waren.
Wieder Verschwörungstheorien?
Ein Barschel in der Badewanne im Zimmer 317 reicht für alle.

Ich finde es zudem scheiße, Räuber und Gendarm zu spielen. Auf unsere Kosten.

Der Mythos RAF, der ist tot, spätestens seit Rohwedder.

Da haben wir geweint. Das hatte er nicht verdient. Das war eiskalter Mord. Vom Gartenstuhl aus, das war pervers und scheiße.
Nix Stasi oder CIA, das Phantom auf der Treppe oder so. Rohwedder wurde plattgemacht, weil mal wieder eine Aktion hermusste. Was zählt für Euch ein Menschenleben in Eurem Tunnelblick?

Wir hätten hämische Freude empfunden, wenn man Euch abgeknallt hätte, so sauer, wütend, waren wir auf den ganzen Stadtguerilla-Scheiß. Sozialismus ist gescheitert, Kommunismus, alles. Weil die, die das umsetzen wollten, Verbrecher, Killer waren, die sich an ihren eigenen Ideen bereichert haben. Das gleiche macht Ihr jetzt.

Die Aktion mit Weiterstadt war einfach nur extrem dumm. Das passt nicht zur Guerilla, Knäste in die Luft jagen. Steine durcheinanderwirbeln, Staub machen. Was hat das gebracht? Zwei Tage Schlagzeilen und die Korruptis, die elenden Knechte, haben sich gefreut, dass sie wieder die Kohle schaufeln konnten, die sie beim ersten Mal schon geschaufelt hatten.

Die Nachfolger haben die Bude abgerissen und neu konzipiert. Besser, „sicherer“ und effektiver. Und nun?

Aus der RAF war die Luft raus, mit Rohwedder habt Ihr es überzogen. Schon bei von Braunmühls, was habt Ihr Herrhausen angetan? Er war der Einzige, der dem Kapitalismus Offenheit verordnen wollte, Nicaragua die Schulden erlassen, Griechenland sanieren, etc. Er war kein Maulheld. Er war Alfred Herrhausen, nicht Hans Martin Schleyer oder Siegfried Buback oder von Drenckmann. (Das soll nicht heißen, dass wir den Mord an den Dreien gutheißen wollen. Mord ist kein Mittel.)
Wir denken da auch an die Fahrer- die RAF hat sich nie entschuldigt für die ermordeten Fahrer. Das kotzt uns an und nicht nur uns. Für Euch sind Fahrer einfach Staffage des Systems. Wie beschissen kapitalistisch ist das denn? Nein, sie sind, waren Menschen, lebende, atmende Wesen mit Gefühlen mit Angst vor dem Tod. (Wie Ihr jetzt, vor Verzweiflung die vollen Kamikazeunternehmen fahrt.)

Er war auch nicht Peter Lorenz.

Herrhausen war seiner Zeit weit voraus und Ihr tötet ihn. Absolut sinnfrei, die Aktion Herrhausen. Brutal dumm, zukunftsvernichtend, wie Ihr heute seht. Keiner von denen, die in den Jahren gemeuchelt wurden, war ein Scheißnazi oder Präsident der Waffenlobby oder haste nicht gesehen.
Ihr seid intolerant und bequem, bürgerlich und beschissen spießig geworden, Sicherheit für das Alter. Was für ein Desaster für die Stadtguerilla.
Wer einen Überfall, wie in Stuhr auschecken kann, ist auch in der Lage in eine x-beliebige Staatsanwaltschaft zu gehen, zu sagen: „Ich bin der und der. Der GBA sucht mich wegen, …gucken Sie mal in Ihren Computer…“
Das kostet sicher Mut, aber nicht soviel wie noch einen Geldtransporter klarzumachen. Denkt daran, der Staatsanwalt hat genauso viel Angst vor Euch, wie Ihr vor ihm.
Alle wollen, dass die deutsche Stadtguerilla ein gutes Ende nimmt. Wenn man davon überhaupt reden kann.

Zwischen uns und dem Feind einen klaren Trennungsstrich ziehen!

(Mao) Ich zitiere mal aus dem April 1971, aus dem Konzept der Stadtguerilla, aus den ersten Zeilen. Jetzt seid Ihr der Feind. Nicht die Knechte des Systems.

Weil Ihr die Entwicklung in der Gesellschaft völlig verpeilt habt. Ihr lebt in Eurer eigenen Welt, die Galaxien von den Ideen entfernt ist, die Uli und Andreas hatten. Die hatten noch Ideale, als sie loslegten, Rudi Dutschke und der alte Trupp. Was Ihr heute macht, ist nicht besser, als simpler Mord.

Heute kann man sich anders wehren, weder Molli, noch Kalaschnikow, noch Bazooka sind dafür notwendig. Meistens ist das Wort viel stärker als die Jahre des bewaffneten Kampfes.
Das ist doch krank, Leute abknallen gehen. Das hat nix mit Revolution zu tun, nur noch mit Wahn. Tunnelblick für Möchtegern-Revoluzzer. Ihr seid Banditen geworden. Ihr habt alles missbraucht, um Euern Arsch zu retten.
Ihr verratet die Idee der 1968 er. Wie kommt man auf die Idee, sich die Kohle für das Rentnerdasein über serienweise Überfälle auf Geldtransporter Boten etc. zu besorgen. Das ist doch krank mit der Bazooka gegen einen Lkw anzutreten. Das ist Tschechenien oder IS oder sowas. Aber doch nicht die Stadtguerilla.
Wie verzweifelt seid Ihr eigentlich?

An Euch verhinderte Guerilleros kann man nur noch appellieren, sich zu stellen, bevor noch Menschen verletzt oder gar getötet werden. Denkt bitte auch mal an die Fahrer der Geldtransporter.

Die sind fertig, wenn Ihr mit der MP rumballert, was soll das?

Welche Rechtfertigung gibt es dafür? Baader und Co. hatten Stil, wenn sie Banken ausräumten und wie schnell das gehen kann, dass etwas außer Kontrolle gerät, sah man 1971 in Kaiserslautern, als 2 Tage vor Weihnachten Herbert Schoner getötet wurde. Baader sagte einmal, die Idee war gut, die Ausführung war scheiße. Das macht Ihr seit mehr als einem Vierteljahrhundert und hört auf, Euch zu bemitleiden. Wir legen nach, Herbert Schoner war für Euch ein Knecht der Schweine. Ihr seid so bekloppt, dass Ihr nicht gemerkt habt, dass Schoner, wie auch die Geldtransporterfahrer, in erster Linie Menschen waren und sind, für die Ihr eintreten wolltet.
Wie krank ist das?
Das Ansehen der Stadtguerilla ist ohnehin schon sehr beschädigt und ein weiterer bewaffneter Kampf zeigt nur noch Banditentum, aber nicht mehr den Kampf um Gerechtigkeit, den die, die RAF in irgendeiner Form versuchten zu verstehen, nunmehr verurteilen.


Jetzt seid Ihr wahrhaftige Desperados!

Mensch, macht Schluss mit dem Theater!

Wenn man so die Artikel im Pressewald liest, staunt man über die hohe Motivation und Mobilität Eurer Truppe, wenn es um den schnöden Mammon geht. Die Fibel von Mao ist dann doch keine eiserne Reisschüssel mehr. Er war auch ein elender Despot.

Wenn Ihr nicht weiter wisst, wendet Euch an jede x- beliebige Zeitungsredaktion, an Anwälte oder sonst was.
Die Spirale der Gewalt muss nur ein Ende haben, und das könnt nur Ihr beenden!

Es ist vorbei!

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