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Goldscam aus Burkina Faso

Titelbild: Screenshot Feingold Direkt, 2025

Burkina Faso, ein landumschlossenes Land in Westafrika, hat sich in den letzten Jahren zu einem der bedeutendsten Goldproduzenten der Region entwickelt, wobei der Sektor rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und über 75 Prozent der Exporteinnahmen generiert. Diese wirtschaftliche Abhängigkeit von Gold birgt jedoch erhebliche Risiken, da der informelle und illegale Handel mit dem Edelmetall zu einem Hotspot für Betrug und Ausbeutung geworden ist.


Die sogenannten „Goldscams“ in Burkina Faso umfassen eine Vielzahl von Täuschungen, die von internationalen Schmuggelnetzwerken über lokale Menschenhändler bis hin zu Online-Betrügereien reichen und jährlich Milliarden an Einnahmen aus dem Land abfließen lassen, während sie Tausende von Opfern in Armut und Gefahr stürzen.


Diese Betrügereien nutzen die wirtschaftliche Notlage in Nachbarländern wie Nigeria, Ghana oder der Elfenbeinküste aus, wo hohe Arbeitslosigkeit und Armut Menschen zu verzweifelten Schritten treiben, und sie werden oft durch soziale Medien wie WhatsApp oder Facebook verstärkt, die als perfekte Plattformen für die Verbreitung falscher Versprechungen dienen.

Ein besonders perfides Muster dieser Scams ist die Lockung junger Männer aus Westafrika mit angeblichen Jobangeboten in der Goldindustrie. Stellenangebote versprechen hohe Dollar-Gehälter – etwa 200 bis 450 US-Dollar pro Woche – für anspruchsarme Tätigkeiten wie Sicherheitskräfte oder Hilfsarbeiter in Goldminen, oft mit vagen Beschreibungen wie „Arbeit in einer internationalen Firma für Gold, Uhren und Schmuck“.

Kandidaten werden über Videos von scheinbar glücklichen Freunden oder Bekannten kontaktiert, die in Burkina Faso angeblich erfolgreich arbeiten und das Land als Land der Chancen darstellen, inklusive Lobeshymnen auf den charismatischen Militärführer Ibrahim Traoré, der das Land als wirtschaftlich aufstrebend positioniert.
Einmal in Burkina Faso angekommen, etwa in Städten wie Bobo-Dioulasso oder Ouagadougou, werden die Ankömmlinge in improvisierten Lagern untergebracht, wo sie tagelang indoktriniert werden: Sie müssen Propaganda-Videos anschauen, die das Regime verherrlichen, und werden mit Vorlesungen über burkinische Geografie, Militärführer und kulturelle Normen bombardiert, während ihre Handys konfisziert werden, um jede Flucht oder Kontaktaufnahme zu verhindern.

Die versprochene Arbeit materialisiert sich nie; stattdessen fordern die Organisatoren – oft verbunden mit Netzwerken wie dem umstrittenen Multi-Level-Marketing-Unternehmen QNET – hohe Gebühren für „Arbeitserlaubnissen“, medizinische Untersuchungen oder Visa, die bis zu 600.000 Naira (rund 350 Euro) betragen können. Viele Opfer verkaufen ihr Land, ihr Erbe oder nehmen Kredite auf, um diese Summen aufzubringen, nur um festzustellen, dass sie in einem Netz aus Zwangsarbeit, körperlicher Gewalt und sexueller Ausbeutung gefangen sind.

Einige werden zu gefährlichen Tätigkeiten in unregulierten Artisanalminen gezwungen, wo sie unter primitiven Bedingungen graben, ohne Schutzausrüstung, und mit dem Risiko von Einstürzen, Vergiftungen durch Chemikalien wie Quecksilber oder Angriffen durch bewaffnete Gruppen konfrontiert sind, die die Minen als Rekrutierungs- und Finanzierungsquellen nutzen. Andere fliehen in die Wälder oder über Grenzen, bleiben aber obdachlos und traumatisiert zurück, unfähig, nach Hause zu reisen, da sie alles verloren haben.
Neben diesen menschlichen Tragödien existiert ein breiteres Spektrum an Goldscams, die sich auf den internationalen Handel konzentrieren und vor allem ausländische Investoren oder Händler ins Visier nehmen.

Betrüger aus Burkina Faso und benachbarten Ländern wie Mali, Ghana oder der Elfenbeinküste kontaktieren potenzielle Käufer per E-Mail, SMS oder gefälschten Websites mit Angeboten für Goldstaub, Barren oder Nuggets zu sensationell niedrigen Preisen – oft 20 bis 50 Prozent unter dem Marktpreis der London Bullion Market Association.
Diese Angebote klingen verlockend.

Eine E-Mail kommt aus Brüssel. Es kann sich eine Nachricht auf WhatsApp sein, der Euro ist nicht mehr sicher, man solle doch Gold kaufen. Das Gold soll dort im der belgischen Hauptstadt abgeholt werden. Nuggets. Für fast lumpige 72.000 Euro pro Kilo. Der angebliche Händler macht sofort Druck und verweist darauf, dass er nach Burkina Faso reist, um neue Ware zu holen. Er sei 14 Tage nicht da, bestätigt er in schlechtem Deutsch. Er könne Mengen bis zu 10 kg liefern. Weiterempfehlung Fragen beantwortet er nur am Telefon. 

Aber diese Geschäfte sind nur Fassade für andere Scams und späteren Erpressungen, wie das Gold sei nicht verzollt, sondern geschmuggelt. Die Spirale dreht sich immer schneller für die Opfer. Es ist der Auftakt zu Erpressungen und Identitätsdiebstahl etc.

Große Mengen, die angeblich aus neu entdeckten Minen stammen, werden mit Fotos oder sogar Videos von scheinbar echten Proben untermauert, die jedoch meist Messing, vergoldetes Metall oder sogar gemahlene Steine darstellen. Die Scammer, die sich als seriöse Exporteure, Minenbesitzer oder Regierungsbeamte ausgeben, fordern zunächst kleine Vorauszahlungen für „Registrierungsgebühren“, „Steuern“, „Assays“ oder „Transportversicherungen“, die von wenigen Tausend bis zu Zehntausenden Dollar reichen können. Sobald das Geld überwiesen ist, verschwinden die Täter oder erfinden neue Hürden, wie angebliche Transportversicherungen oder Korruptionszahlungen, um weitere Summen zu erpressen.
In Burkina Faso, wo der Goldexport legal mit nur 1,75 Prozent Zoll plus Prüfungsgebühren belegt ist, dienen diese Scams der Umgehung offizieller Kanäle, um den Staat um Milliarden CFA-Francs zu betrügen.

Die in Ouagadougou warnt explizit vor einem Anstieg solcher Betrügereien, bei denen Opfer selten ihr Geld zurückerhalten, da lokale Behörden überfordert sind und internationale Durchsetzung schwierig. Beispiele reichen von Einzeltätern, die kleine Mengen wie 250 Gramm Gold in Reisetaschen nach Kolumbien oder der Türkei schmuggeln, bis hin zu organisierten Banden, die 16 Kilogramm in Autotüren verstecken, um sie nach Togo zu schaffen.
Eine Studie des Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) schätzt, dass zwischen 2012 und 2021 allein durch illegale Finanzflüsse im Goldhandel 4,93 Milliarden US-Dollar aus Burkina Faso abgezweigt wurden, wobei Gold 61 Prozent davon ausmacht – jährlich bis zu 620 Millionen Dollar in Spitzenjahren wie 2017. Diese Verluste finanzieren nicht nur kriminelle Netzwerke, sondern auch extremistische Gruppen im Sahel, die die Minen als Einnahmequelle missbrauchen, was die Sicherheitslage weiter destabilisiert.Die Wurzeln dieser Scams liegen in der Doppelnatur des burkinischen Goldsektors. Während industrielle Minen, betrieben von kanadischen (wie Endeavour Mining oder IAMGold), russischen (Nordgold) oder australischen Firmen, über 50 Tonnen jährlich fördern und Milliarden an Steuern abführen, produziert der informelle Artisanal- und Small-Scale-Mining-Sektor (ASM) schätzungsweise 15 bis 30 Tonnen Gold pro Jahr mit rund einer Million Beteiligter, die größtenteils ohne Lizenzen arbeiten. Diese Informalisierung wird durch Korruption und schwache Kontrollen begünstigt; die Regierung hat 2024 sogar Exportgenehmigungen für Kleinproduzenten ausgesetzt, um den Schmuggel einzudämmen, was jedoch die Schwarzmarktwirtschaft weiter antrieb. Politisch wird der Sektor instrumentalisiert. Unter der Junta von Ibrahim Traoré, der seit 2022 regiert, hat Burkina Faso erstmals Goldreserven im Staatsvermögen aufgebaut, doch Vorwürfe aus den USA – etwa von AFRICOM-Kommandeur Michael Langley – behaupten, dass Goldexporte Militäroperationen finanzieren, was Traoré als „Lügen“ zurückweist und auf Souveränitätsansprüche pocht. Gleichzeitig droht die Regierung mit Lizenzentzügen für ausländische Konzerne, um mehr Kontrolle zu erlangen, was Panik an den Börsen auslöst und den Sektor in Unsicherheit stürzt. Schutzgelderacketts, bei denen staatliche Akteure den informellen Handel tolerieren, um Profit zu generieren, verflechten sich mit politischen Settlements, die Korruption als Machtinstrument nutzen.Die Auswirkungen dieser Goldscams sind verheerend.

Wirtschaftlich verliert Burkina Faso Einnahmen, die für Infrastruktur oder Armutsbekämpfung fehlen könnten, und der Sektor nährt Konflikte, da Minen zu Rekrutierungsfeldern für Dschihadisten werden. Sozial gesehen zerstören sie Familien, indem sie junge Menschen in die Abhängigkeit treiben, und international schädigen sie das Image Afrikas als Investitionsziel. Um sich zu schützen, raten Experten. Misstrauen gegenüber zu-guten-Angeboten zu hegen, keine Vorauszahlungen zu leisten, offizielle Kanäle wie die Handelskammer zu prüfen und bei Verdacht sofort Behörden wie die örtliche Polizei, US-Botschaft oder Interpol zu kontaktieren.

Letztlich erfordert die Bekämpfung dieser Scams eine ganzheitliche Herangehensweise – von strengeren Regulierungen über internationale Kooperation bis hin zu Aufklärungs-kampagnen –, um den Kreislauf aus Gier, Armut und Kriminalität zu durchbrechen und Burkina Fasos Gold in eine echte Chance für nachhaltige Entwicklung zu verwandeln.

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