Zunächst fällt auf, dass Flirtme.com von der Firma Appspartner BV mit Sitz in den Niederlanden betrieben wird, einem Unternehmen, das in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in der Dating-Branche negativ aufgefallen ist. Laut verschiedenen Testberichten und Nutzererfahrungen handelt es sich bei Flirtme.com um eine Plattform, die systematisch mit Fake-Profilen arbeitet. Romance-Scammer machen sich Plattform zu eigen.Oder die unaufgeforderten Profile werden für Romance-Scam verwandt,erstellt von Moderatoren im Hintergrund. Ein Abmelden des Profils ist nicht möglich. Die Profile werden von sogenannten Moderatoren oder Controllern betrieben, die angestellt sind, um mit echten Nutzern zu chatten und sie in langen, oft belanglosen Unterhaltungen zu halten. Das Ziel dieser Gespräche ist es, die Nutzer dazu zu bringen, sogenannte „Coins“ zu kaufen, die notwendig sind, um Nachrichten zu versenden. Jede Nachricht kostet dabei einen bestimmten Betrag, was schnell zu hohen Ausgaben führen kann, ohne dass es jemals zu einem realen Treffen kommt. Nutzer berichten, dass die Profile, mit denen sie kommunizieren, oft sehr attraktiv wirken, jedoch keine echten Personen darstellen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Vorgehen der Plattform, unaufgeforderte Profile zu erstellen oder Nutzer ohne deren ausdrückliche Zustimmung zu kontaktieren. Einige Nutzer berichten, dass sie plötzlich Nachrichten von Flirtme.com erhalten haben, obwohl sie sich nicht bewusst auf der Plattform registriert hatten. Dies deutet darauf hin, dass Daten möglicherweise aus anderen Quellen übernommen oder Profile automatisch generiert werden, um den Anschein einer aktiven Nutzerbasis zu erwecken. Solche Praktiken sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch rechtlich problematisch sein, da sie gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen könnten. Nutzer, die versuchen, ihr Konto zu löschen, stoßen oft auf Schwierigkeiten. Beschwerden auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot zeigen, dass Anfragen zur Kontolöschung ignoriert werden oder dass die Plattform weiterhin versucht, Nutzer mit Nachrichten zu locken, selbst nachdem sie deutlich gemacht haben, dass sie kein Interesse mehr haben. Dieses Verhalten wird von vielen als aufdringlich und respektlos empfunden.
Verbraucherschutzorganisationen wie die Verbraucherzentrale haben sich wiederholt mit dem Thema Fake-Profile auf Dating-Plattformen auseinandergesetzt und warnen vor Portalen wie Flirtme.com. In einem Fall hat das Landgericht Flensburg einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen eine Flirt-Plattform stattgegeben, weil diese mit irreführender Werbung und Fake-Profilen gearbeitet hat. Obwohl der genaue Name der Plattform in diesem Fall nicht Flirtme.com war, zeigt der Fall, dass solche Praktiken in der Branche weit verbreitet sind. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass Nutzer oft nicht wissen, dass sie mit bezahlten Moderatoren chatten, die keine echten Interessenten sind. Stattdessen wird das Gefühl der Nutzer ausgenutzt, die auf der Suche nach echter Kommunikation oder gar einer Beziehung sind. Die Plattformen suggerieren durch ihre Werbung und die Gestaltung der Profile, dass echte Begegnungen möglich seien, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür nahezu null ist.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Transparenz der Plattform. Die Startseite von Flirtme.com gibt nur wenige Informationen preis, und erst nach der Registrierung erhält man Einblick in den Mitgliederbereich. Selbst in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) wird oft nicht klar darauf hingewiesen, dass die Mehrheit der Profile von Moderatoren gesteuert wird. Dies führt dazu, dass Nutzer erst nach dem Ausgeben von Geld merken, dass sie getäuscht wurden. Einige Nutzer haben sogar rechtliche Schritte in Erwägung gezogen, da sie der Meinung sind, dass die Plattform vorsätzlichen Betrug begeht, indem sie die wahre Natur der Profile verschleiert. Besonders problematisch ist, dass die Plattform auf Beschwerden oder Rückerstattungsanforderungen oft nicht reagiert oder diese mit fadenscheinigen Argumenten ablehnt, etwa mit der Behauptung, die Nutzer hätten die AGB akzeptiert.
Die Bewertungen auf Plattformen wie Trustpilot sind durchweg negativ, wobei Nutzer immer wieder von „Abzocke“ und „Betrug“ sprechen. Viele beschreiben, wie sie nach der Registrierung sofort von zahlreichen Profilen angeschrieben wurden, obwohl sie noch kein Profilbild hochgeladen oder persönliche Informationen angegeben hatten. Dieses ungewöhnlich hohe Interesse ist ein klarer Hinweis auf Fake-Profile, da echte Nutzer in der Regel nicht so schnell und in so großer Zahl Kontakt aufnehmen. Zudem wird kritisiert, dass die Plattform versucht, Nutzer emotional zu manipulieren, indem sie mit der Aussicht auf Treffen oder spannende Bekanntschaften lockt, diese jedoch nie zustande kommen. Einige Nutzer berichten, dass sie nach monatelangem Chatten und hohen Ausgaben feststellen mussten, dass die Personen, mit denen sie geschrieben haben, entweder nicht existieren oder bewusst falsche Angaben machen, etwa über ihren Familienstand oder ihre Verfügbarkeit. Flirtme.com ist aufgrund der zahlreichen Berichte über Fake-Profile, unaufgeforderte Kontaktaufnahmen und mangelnde Transparenz als äußerst fragwürdig einzustufen ist. Die Plattform scheint darauf ausgelegt zu sein, Nutzer dazu zu bringen, möglichst viel Geld für Nachrichten auszugeben, ohne dass die Aussicht auf echte Begegnungen besteht. Das wird jedoch versprochen.
Verbraucherschützer und betroffene Nutzer raten dringend davon ab, sich auf Flirtme.com zu registrieren, und empfehlen stattdessen seriöse Dating-Plattformen, die klar mit ihrer Nutzerbasis und ihren Geschäftsmodellen umgehen. Wer bereits negative Erfahrungen gemacht hat, sollte versuchen, sein Konto zu löschen und sich an Verbraucherschutzorganisationen wenden, um mögliche rechtliche Schritte zu prüfen. Die Praktiken von Flirtme.com und ähnlichen Portalen zeigen, wie wichtig es ist, sich vor der Registrierung gründlich über die Seriosität einer Plattform zu informieren, um nicht Opfer von Abzocke zu werden.
