Titelbild:kasaan media, 2025
In Deutschland haben Unwetter in den letzten Tagen und Wochen erhebliche Schäden verursacht, insbesondere in den südlichen und östlichen Regionen des Landes.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete am 26. Juni 2025 schwere Gewitter mit orkanartigen Böen, Hagel und starkem Regen, die lokal zu Überflutungen führten. Besonders betroffen waren Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Teile Hessens, wo Feuerwehren und Rettungskräfte zahlreiche Einsätze verzeichneten. In Memmingen musste ein Ryanair-Flugzeug aufgrund starker Turbulenzen notlanden, wobei acht Passagiere verletzt wurden.
In Oberbayern und Ostbayern wurde die höchste Warnstufe ausgegeben, da Gewitter mit Starkregen von bis zu 30 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, Hagel mit Korngrößen von zwei bis drei Zentimetern und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h drohten. Diese Wetterereignisse führten zu umgestürzten Bäumen, überfluteten Straßen und Kellern sowie vereinzelten Gebäudeschäden durch Blitzeinschläge oder Hagel.
In Rheinland-Pfalz waren in der Region Trier über 40 Feuerwehreinsätze nötig, da umgestürzte Bäume Regionalbahnstrecken blockierten und Überschwemmungen Verkehrswege unpassierbar machten. In Baden-Württemberg berichteten Behörden von zahlreichen Einsätzen aufgrund vollgelaufener Keller und überfluteter Fahrbahnen, wobei größere Schäden glücklicherweise ausblieben. In Hessen unterbrach ein Gewitter mit Starkregen das „Pride“-Festival in Wiesbaden kurzzeitig, während in Brandenburg ein tragischer Unfall auf einem Waldweg zwei schwer verletzte Personen forderte, als ein Baum auf ein Auto stürzte. Der Zugverkehr war ebenfalls betroffen, insbesondere die Strecke zwischen Dresden und Berlin, die nach einem unwetterbedingten Schaden an einer Oberleitung gesperrt wurde. In der Nacht zum 27. Juni beruhigte sich die Wetterlage im Osten und Südosten, doch vereinzelte Gewitter blieben möglich.
Die Schäden durch Unwetter im Jahr 2024 beliefen sich laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf 5,7 Milliarden Euro, wobei Hochwasser und Hagel die Hauptursachen waren. Besonders Süddeutschland, insbesondere Bayern und Baden-Württemberg, war stark betroffen. Der Hagel-Atlas 2025 der Verti Versicherung zeigt, dass Städte wie Duisburg, Leipzig und Stuttgart besonders häufig von Hagelschäden heimgesucht wurden. Die Versicherer betonen, dass der Kli-
mawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Wetterereignisse verstärkt, und fordern verstärkte Maßnahmen zur Klimaanpassung, wie verbesserten Hochwasserschutz und intakte Deiche.
Für die kommenden Tage prognostiziert der DWD weiterhin Gewittergefahr, insbesondere im Südwesten, begleitet von steigender Hitzebelastung, die lokal extreme Ausmaße annehmen könnte.
