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Der Sanitätsdienst der Bundeswehr leistet Hilfe in der Türkei

Bildunterschrift: Sanitätsdienst der Bundeswehr

Aufbau des Luftlanderettungszentrums der Role2E in Altinözü/Türkei im Rahmen der Erdbebenhilfe, am 22.03.2023. Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Enßle Fotograf: Patrick Enßle

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In der Türkei und in Syrien sind die Folgen des Bebens vom 6. Februar 2023 für die betroffenen Regionen katastrophal. Zahlreiche Häuser stürzten ein und verschütteten über 52.000 Menschen.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr errichtete in der Türkei ein Rettungszentrum – sozusagen ein mobiles Krankenhaus – zur Unterstützung des türkischen Gesundheitssystems.

Die Planungen für eine schnelle Hilfe begannen am 22. Februar 2023 im Lagezentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Zuvor waren im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums verschiedene Optionen geprüft worden. So wurde durch das BMVg ein Rettungszentrum des Kdo Schnelle Einsatzkräfte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr für die Hilfeleistung identifiziert.

Bereits am 27. Februar 2023 ist ein Erkundungsteam in die Erdbebenregion geflogen und hat in Abstimmung mit den regionalen türkischen Institutionen ein Bild der aktuellen Lage vor Ort und des Hilfebedarfs entwickelt und die Grundlagen für den Einsatz des Rettungszentrums der Bundeswehr gelegt.

Bereits am 8. März flog ein Vorauskommando von Deutschland aus in die Türkei. Im Gepäck hatten sie einen Plan: den Aufbau eines Rettungszentrums. Diese mobile Sanitätseinrichtung soll in der Provinz Hatay, genauer in der Stadt Altinözü, vorübergehend zur Unterstützung des türkischen Gesundheitssystems eingesetzt werden, das durch die Zerstörung der medizinischen Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Koordinierte medizinische Hilfe

Durch die enge Abstimmung mit den türkischen Partnern ist es gelungen, ein Hilfspaket zu schnüren, das auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten ist. So werden neben der notfallmedizinischen und chirurgischen Versorgung auch umfangreiche Kapazitäten in den Bereichen Allgemeinmedizin, Infektiologie und Innere Medizin zur Verfügung gestellt.

Um ein Rettungszentrum zu errichten, muss dieses bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Neben der Größe des Geländes, der Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Untergrundes wird auch festgelegt, was zusätzlich mitgebracht werden muss – zum Beispiel Unterkünfte, sanitäre Einrichtungen, Wasser- oder Stromversorgung. Das Erkundungsteam besteht immer aus Fachleuten, die die Anlage genau kennen. So können alle Anforderungen, auch die technischen, vor Ort beurteilt werden.

Das Personal stammt aus dem Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst aus Leer. Auch deshalb, weil genau diese Sanitätseinrichtung am schnellsten verlegt werden konnte. In einem nächsten Schritt wurden dann die notwendigen materiellen und personellen Ergänzungen aus dem gesamten Bereich des Sanitätsdienstes der Bundeswehr zusammengezogen. Auch aus anderen militärischen Organisationsbereichen wurde alles Periphere, wie Unterbringung und Verpflegung, beigesteuert.

Die Anlage ist seit dem 22. März in Betrieb. Täglich wird eine Anzahl von 100 bis 200 Patienten behandelt. Hinzu kommen die chirurgische Notfallversorgung sowie die stationäre und intensivmedizinische Betreuung. Komplexe Frakturen oder lebensbedrohliche Blutungen können stabilisiert werden, für die endgültige Versorgung ist jedoch eine Verlegung der Verletzten in die nächsthöhere zivile Versorgungsstufe in der Türkei erforderlich.

Für die Überwachung und Versorgung stehen insgesamt 25 Pflegebetten zur Verfügung, in denen die Patientinnen und Patienten in der Regel ein bis zwei Tage betreut werden. Im Rettungszentrum werden alle Hilfsbedürftigen behandelt. Es steht allen Menschen offen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind.

Unermüdliches Engagement

Im Kontingent sind rund 140 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt. Damit sich die rund 90 Sanitäterinnen und Sanitäter um die Versorgung und Betreuung der Patientinnen und Patienten kümmern können, sind viele weitere Fachkräfte im Einsatz, unter anderem für die Bereitstellung von Unterkünften, Verpflegung und Informationstechnik.

Bereits um 9 Uhr morgens wird das Rettungszentrum seine Pforten öffnen. Täglich, im Notfall auch nachts, wird dort zwei Monate lang behandelt. Es gibt keinen regulären Schichtbetrieb, wie er in Krankenhäusern üblich ist.

Schutz der eigenen Kräfte

Neben der Hilfe für die Menschen in den Erdbebengebieten ist der Sanitätsdienst der Bundeswehr bestrebt, die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zu schützen. Deshalb setzt die Bundeswehr vor Ort auf umfassende Hygiene- und Präventionsmaßnahmen. Dabei wird auch auf die Schutzwirkung von Impfungen gesetzt. Darüber hinaus ist Fachpersonal zur ständigen Evaluierung der angeordneten Hygienemaßnahmen und zur Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse im Einsatz.

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