Afghanistan

Nadia Naschir Karim verstorben

Titelbild: Bildrechte: Afghanischer Frauenverein e. V. Fotograf: Afghanischer Frauenverein e. V. Nadia Nashir Karim, Gründerin und Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins ist am 20. April 2023 gestorben. Ihre Lebenswerk, die Hilfe für über 200.000 Mädchen und Frauen am Hindukusch, geht weiter.

An den Folgen einer Krebserkrankung verstarb am 20. April 2023 die Afghanistan-Expertin Nadia Nashir Karim. Der Verein afghanischer Frauen in Hamburg und Kabul ist ihr Lebenswerk. Als dessen Vorsitzende hat sie den Verein über 30 Jahre lang aufgebaut. Was Nadia Nashir begonnen hat, geht weiter: Mit 21 Projekten unterstützt das Afghan Women’s Association mehr als 200.000 Mädchen und Frauen am Hindukusch und kämpft weiter gegen die weltweit größte humanitäre Katastrophe.

Nadia Nashir Karim, Afghanistankennerin und Mitbegründerin der Afghan Women’s Association. 30 Jahre lang hatte sie den Vorsitz des Afghanischen Frauenvereins inne und baute den Verein zu einer Hilfsorganisation aus, die sich heute mit 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um mehr als 200.000 Mädchen und Frauen in Afghanistan kümmert.

Über viele Jahre hat Nadia Nashir Karim als Afghanistankennerin die Villigster Afghanistan-Tagung mitorganisiert und stand Politik, Multiplikatoren und Medien als Kennerin zur Verfügung.

Homa Abass, die neue Vorsitzende des Vereins, sagt: „Nadias Leben war Afghanistan gewidmet. Dort hat sie Hunderttausenden von Mädchen und Frauen den Zugang zu Bildung, Gesundheit und die Chance auf ein Leben in Würde ermöglicht. Mit ihrem Mut hat sie in Afghanistan ein Stück Geschichte geschrieben. Sie hat wie keine andere in Deutschland eine Brücke der Verständigung, der Toleranz und der Menschlichkeit nach Afghanistan gebaut. Nadia fehlt uns in jeder Minute unseres Lebens und Arbeitens mit ihrem überströmenden Herzen und ihrer Weisheit. Wir werden die Hilfe des Afghanischen Frauenvereins mit ihr als Vorbild und Leitfigur weiterführen“.

Nadia Nashir Karim wurde am 4. September 1955 in Kabul geboren. Aufgewachsen in Kunduz, studierte sie Germanistik in Kabul und ab 1975 Medienwissenschaften in Osnabrück. Sie arbeitete als freie Rundfunkjournalistin, Dolmetscherin und Übersetzerin für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, die heutige GIZ. 1992 gründete Nadia Nashir Karim mit elf Mitstreiterinnen den Afghanischen Frauenverein.

Sie erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, den Elisabeth-Siegel-Preis der Stadt Osnabrück und wurde „Hamburgerin des Jahres 2021“ in der Kategorie „Fairness und Courage“ für ihr ausschließlich ehrenamtliches Engagement für ihr Land. Der Afghanische Frauenverein e.V. arbeitet nach wie vor vor Ort mit über 200 einheimischen Mitarbeiterinnen und arbeitet ausschließlich auf Spendenbasis.

Quelle: Afghanischer Frauenverein e.V.

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