Rote Füchse-Ehemaliges Anwesen Fuchgruber, Ottweiler Saar, kasaan media, 2018
Justiz Wirtschaft

Die vielen Gesichter des Wirtschaftsdetektivs Medard Fuchsgruber (Teil 1/9)

Die vielen Gesichter des Wirtschaftsdetektivs Medard Fuchsgruber (Teil 1/9)

Das Imperium bröckelt

Das Ende einer Wirtschaftsdetektei

Der ehemalige Meisterdetektiv Medard Fuchsgruber aus Ottweiler im Saarland ist ein Mann mit vielen Gesichtern.

Das kann man nur erkennen, wenn man tiefer in den seit mehr als zwei Dekaden währenden Geschäftspraktiken des „Mannes für alle Fälle“ eintaucht. Schon seit 1987 agierte Fuchsgruber mit seiner Detektei, es sind 33 Jahre, in denen der Meisterdetektiv einiges erlebte.

Das öffentliche Gesicht des netten jungen Mannes, des Helfers in Not, kennt man aus vielen Fernsehsendungen, in denen Fuchsgruber publikumswirksam mitwirkte. Und er war der witzige Charmebolzen unter den Männern der Halbwelt. In vielem war Fuchsgruber seiner Zeit voraus. Dieser Umstand muss neidlos anerkannt werden. Nun weilt er in einer Nordrhein-Westfälischen Strafanstalt und wartet auf die Verlegung in den offenen Vollzug, wie man in den letzten Wochen vernehmen konnte.

Der Absturz – Fuchsgruber fühlte sich laut seiner Anwälte mit der Haftanordnung „verarscht“

Fuchsgruber wurde von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken angeklagt. Die Hauptverhandlung wurde zweimal verschoben und nun wurde Fuchsgruber, nach einer Nabelbruch-OP in einem Krankenhaus in Duisburg, festgenommen. Das Landgericht in Saarbrücken fürchtet, dass Medard Fuchsgruber „untertaucht“, sollte er auf freien Fuß kommen. Eine Haftbeschwerde seines Anwaltes Dr. Jens Schmidt wurde verworfen. 

Ein Befangenheitsantrag seitens des Verteidigers von Fuchsgruber gegen die Kammer des Landgerichts Saarbrücken wurde abgeschmettert. Nun kam es noch zu einem Verteidigerwechsel. Zwar innerhalb der gleichen Kanzlei, aber Dr. Jens Schmidt legte das Mandat nieder. Derzeit sitzt der Saarländer in U-Haft, weil die Kammer wegen einer weiteren Anklage durch die Staatsanwaltschaft in Leipzig, wegen versuchten Steuerbetruges in Millionenhöhe, in Sachen Rot Direkt GmbH i.L.  gegen Fuchsgruber parallel Anklage erhoben hat. Leider war die Pressesprecherin, Frau Dr. Salz, nicht in der Lage, aus rechtlichen Gründen Auskünfte zu erteilen. Medard Fuchsgruber ist, laut Meinung der Staatsanwaltschaft Leipzig, nicht eine Person des öffentlichen Lebens. Daher gilt das Persönlichkeitsrecht.

Doch werden in diesem Zusammenhang mit astronomischen Summen jongliert. Was letztendlich von der Anklage übrig bleibt, blieb ungewiss. Das Verfahren wurde zwischenzeitlich eingestellt.

Nabelbruch als letzter Ausweg

Dem voraus gab es wohl eine Abfolge der Ereignisse, wie die Agenturen die Erklärungen seiner Anwälte beschreiben.

Fuchsgruber soll in Duisburg noch als Notfall ins Krankenhaus gekommen sein. Alles wäre für seine Zeit bei Gericht in Saarbrücken schon vorbereitet gewesen. Er wäre gestürzt, was zu einem Nabelbruch mit eingequetschtem Fettgewebe geführt hätte, dieses wiederum hätte zu einer Nekrose führen können. Selbst der Arzt wollte ihn wegen der Haftung nicht entlassen.

Am Tag seiner Entlassung kam dann die Kripo aus Saarbrücken und die kam nicht weit: Unterwegs musste angehalten werden, weil der Frischoperierte einen Blutdruck von 240/150 hatte und die Polizisten das Haftkrankenhaus in Wittlich ansteuern mussten. Fuchsgruber bekam Nitrospray.

Doch Richterin Christiane Schmidt kannte keine Gnade, der Haftbefehl wurde gegen den heutigen Unternehmensberater vollstreckt.

Fuchsgruber weilte bis zum Prozess in Untersuchungshaft im Lerchesflur in Saarbrücken.

Ob der versuchte Steuerbetrug damit zusammenhängt, dass, wie seit vielen Jahren augenscheinlich aus dem Umfeld von Fuchsgruber praktiziert, Personen und unliebsame Konkurrenz gedoubelt wurden, die Fuchsgruber das erträgliche Geschäft aushebelten, fast nur wegen der Gebühren der Detektei den Gegnern „auf die Füße“ zu treten, sei dahingestellt. So manche Schmutzkampagne wird auch dabei gewesen sein. Es stehen noch mehr Vorwürfe gegen das ehemalige „Aushängeschild des Saarlandes“ im Raum. 

Am 27.01.2020 verwarf auch der Strafsenat des Oberlandesgerichtes in Saarbrücken die Haftbeschwerde des Verteidigers. Fuchsgrubers Einlassung wurde als unbegründet zurückgewiesen. Nun hört man aber aus den Kreisen der Saarbrücker Justiz, dass es ein Angebot eines sogenannten „Deals“ im Saarbrücker Verfahren gegeben hat. Fuchsgruber bekennt sich schuldig und erhält zwischen vier Jahren und viereinhalb Jahren Haft. Wenn er darauf eingehen würde, könnte er sogar nochmals auf freien Fuss gesetzt werden, ehe er seine Haftstrafe antreten müsste.

Und so kam es auch, Medard Fuchsgruber wurde am 4. März 2020 von der Großen Strafkammer des Landgerichts Saarbrücken zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Wenn eine weitere Verurteilung in Leipzig dazu käme, würde eine Gesamtstrafe gebildet. Auch Fuchsgruber verdient eine, wie alle in der Situation Verhafteten, eine klare Perspektive. 

Erste Informationen wurden in diesem Zusammenhang, Ende 2017, von einem ehemaligen Angestellten der zahlreichen Fuchsgruberischen Unternehmungen in kopierter Aktenform zum Kauf angeboten. Man staunte nicht schlecht, als man das Material las. 

Fuchsgruber soll ihm erhebliche Lohnzahlungen geschuldet haben. Ob das stimmt oder nicht, kann diesseits nicht überprüft werden. Auch wurden ihm nachgesagt, dass er weibliche Angestellte nicht immer so behandelt hätte, wie die es verdient hätten. 

Mit dem ehemaligen Archiv von Fuchsgruber, vor dessen Akten-Konvoluten er so gerne für die Presse poussierte, wurde und wird noch bis in jüngste Zeit ein schwunghafter Handel getrieben.

Zudem soll Fuchsgruber seinem Anwalt anvertraut haben, dass er in jüngster Zeit gehackt worden war. Jemand ist also im Besitz der Unterlagen und E-Mails des Fuchsgruberischen Betriebes. Aus diesen Unterlagen soll sich eine Brisanz für das Verfahren ergeben, die der Kammer derzeit noch nicht bekannt ist. 

Aus den bisherigen Unterlagen geht auch hervor, dass Fuchsgruber keine Ungesetzlichkeit ausließ, um das Beste für sich herauszuholen und auch tatsächlich „extrem schmutzige Aufträge“ annahm.

Welche konkreten Vorwürfe aus diesem neuen Verfahren erwachsen, wurde nicht verlautbart.

Allem jedoch voraus, auch ein Medard Fuchsgruber verdiente auch in Leipzig die Unschuldsvermutung. Das geht allen Kritikern ab. Er wurde in Foren öffentlich vorverurteilt. Ein Schuldspruch steht nur der Justiz zu, die im Namen des Volkes, wenn überhaupt, das Urteil spricht.

Die wilden 1990er-Jahre

Fuchsgruber war nicht etwa das Gesicht bei Barbara Salesch oder dem eloquenten Richter Hold in den Schrei- und Gerechtigkeitssendungen der späten 1990er-Jahre, sondern der Wirtschaftsdetektiv war real und durchaus seriös angestrichen. Das war es aber auch schon. Die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken hatte unter dem Aktenzeichen 33 Js 450/15 gegen den umtriebigen Helfer für alle Fälle Anklage erhoben. Die Hauptverhandlung wurde eröffnet. Fuchsgruber war und ist krank. Ein Arzt muss ständig neben dem Angeklagten im Gerichtssaal sitzen, eine Bluthochdruckerkrankung forderte den Tribut des ehemaligen Detektivs mit dem ausgefallenen Humor.

Damalige Weggefährten sagen, sie hätten den Angeklagten nicht wiedererkannt- er hätte mit dem Fuchsgruber, den sie kannten, fast nichts mehr gemeinsam.

Flucht nach vorne in die „Schimanski-Jacke“, nach Duisburg

Fuchsgruber, der Geschäftsführer der mittlerweile gelöschten (Insolvenzverfahren Duisburg: 61 IN 150/19) Kastler Unternehmensberatung in der Neanderstraße 96 in Duisburg kann sich vor Negativkritik nicht mehr retten. Es laufen noch zwei weitere Ermittlungskomplexe gegen den ehemaligen Wirtschaftsdetektiv vor dem Gericht in Saarbrücken, so der zuständige Pressestaatsanwalt Dennis Zahedi im vorletzten Sommer, 2018. Welche, kann man nicht sagen.

Leichen im Keller

Schon seit einiger Zeit ermittelten Staatsanwältin Krauth / Staatsanwaltschaft Saarbrücken und eine Kommissarin Heib vom Landespolizeipräsidium in Saarbrücken gegen den gefallenen Meisterdetektiv.

Sein gesamtes Vermögen soll beschlagnahmt worden sein, glaubt man den spärlichen Informationen aus neuester Zeit. Sicher ist, dass das Amtsgericht Saarbrücken über sein Privatvermögen die Insolvenz für die Fuchsgruber KG eröffnet hat. Dies geschah am 09.04.2018. Bis jetzt wurden, laut Gericht, ca. 770.000 Euro von den Gläubigern angemeldet.

Es werden noch weitere dazukommen. Es sollen weitere ca. 420.000 Euro sein. Eigentlich ein lächerlicher Klacks für Fuchsgruber, der bis zum Schluss an einen der großen Fischzüge aus den Anfangstagen seiner Detektei glaubte. Dazu hatte er alles beigesteuert. Er war ein Pokerspieler, der mit List und Tücke verlor. Letztlich trickste Fuchsgruber sich selbst aus.

Fuchsgruber musste Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen, weil die Staatsanwaltschaft nach Beweisen suchte. Welche Beweise dabei wichtig waren, erschließt sich dem Außenstehenden nicht. Jedoch sollen die Beweise gegen Fuchsgruber erdrückend gewesen sein. Was aber Rechtsanwälte betrifft, die in den Karteien des Ottweilers standen, die ein gewisses Churning der Fälle betrieben, damit auch wertlose Gutachten und Prognosen zulasten der deutschen Rechtsschutzversicherer betrieben, und das seit Jahren, mag dahingestellt sein. Der Schaden geht in die Millionen. Sicher wird sich hieraus eine ungeheure Dynamik in dem ohnehin schon schwindelerregenden Fall Fuchsgrubers entwickeln.

Vergleiche mit Anlagebetrügern, die zu einem niedrigen Prozentsatz geschlossen wurden, damit jeder der Beteiligten noch etwas davon hatte, mal außer Betracht gelassen, ziehen sich durch das ganze Detektivleben von Medard Fuchsgruber. Karteien dieser Rechtsanwälte sollen, so Fuchsgrubers unzufriedene Angestellte, seit Jahren in der Szene der Anlagebetrugsfirmen kursieren. (Selbst uns wurden die Karten angeboten, wir haben das Material nicht aufgekauft, weil wir keine Beweise oder Dokumente kaufen.) Ob diese Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen sind oder waren, soll dahingestellt bleiben. Sicher werden die, die in Fuchsgrubers fetten Speckgürtel verkehrten, keine ruhige Nacht mehr haben. Die, die in ihm einen Guru sahen, werden jetzt selbst in den Strudel gerissen. Mit Erpressung geht es eben einfacher, dachte sich so mancher derer, die bei Nacht und Nebel die letzten Telefone für die nächste Verkaufsbude in die Kisten einpackten, um Gold, das es nicht gab, zu verkaufen.

Nur die Fatamorgana dessen reichte, auch bei Fuchsgruber, der seine geschönten eigenen Heldengeschichten in einem teils traurig-komischen Band veröffentlichte. Die Anekdoten aus den fetten Jahren waren geklont und entsprachen nur dem Hörensagen nach dem, was eigentlich Fuchsgruber erlebt haben konnte. Ihm wurde die unselige Pferdezucht in Ottweiler gar in einer Rezension auf Amazon vorgehalten. Das war nicht fair. Fuchsgruber war nicht der Typ der Pferde verhungern ließ. Allerdings beschäftigte halb Ottweiler die Art, wie er mit Frauen umging und das war nicht fein.

Mit ihnen hätte er noch Profit machen können. Fuchsgruber war nur noch ein passives Abziehbild seiner frühen Jahre. Das wusste er auch. Er versuchte zu expandieren in Felder, die keinerlei Gewinn aus früheren Tagen versprachen. Sieben Prozent und weniger als Gewinn aus zweifelhaften Quellen, waren sein letzter Lohn. Früher hatte er 20 oder 30% verdient. Jedoch, Fuchsgrubers Leben war eine kühne Mischung aus Arroganz, Charme, gewisser Großmannssucht, Bauernschläue, Selbstüberschätzung und Leben auf der Überholspur, nicht nur beim Turf, was zu diesem ungeheuren Vorwürfen führte. Dazu zählten unzählige Prozesse, die der Mann aus Ottweiler im Laufe der Jahre führen musste. Und das nicht nur aus geschäftspolitischen Gründen. Warum seine Tätigkeit so lange gut ging, ist wahrscheinlich verbunden mit dem Beruf, den er ausübte. Jedoch, die Anklage kommt nicht unerwartet. Mit weiteren Anklagen rechnet jeder, der die Fuchsgruberische Privatpolizei und Schnüffeltruppe nicht schätzte. Viele, die die Methoden des Medard Fuchsgrubers kannten, rechneten seit Mitte der 1990er-Jahre mit diesem Schritt der Behörden.

Schon in den ersten Jahren seiner Detektei kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Fuchsgruber einer ehemaligen Stasi-Nachfolge-Organisation auf die Füße getreten war. Das kann sein. Muss nicht. Es war wahrscheinlich eine Mystifikation seiner Arbeit. Stasi war damals in der Branche in. Oder die Arbeit derer, die aus dem goldenen Handschlag des MfS Geld gemacht hatten, Schrottimmobilien im Osten besaßen und diese legal über Banken verhökerten.

Aber die Erfolgsgeschichte fing zu einem ganz anderen Zeitpunkt an Royal Consulting GmbH

Die Ende 1993 eingetragene Anlagefirma vertrieb, das kam ab dem Anfang der 1990 Jahre in Mode, aus der Düsseldorfer Königsallee 60 F das schräge Industriepatent Rewipac, in diesem Fall stand Ekkhard Sahm, der später in Korchenbroich die Firma Ekkehard Sahm-Finanzdienstleistungen selbst auf die Turf-Bahn brachte, Pate für verlorene 70 Millionen, die die „Telefonkeiler“ bei ca. 430 Kunden ergaunert hatten. In Wahrheit waren es sehr viel mehr, die auf die Versprechen der Telefonverkäufer hereingefallen waren. Die damaligen, astronomischen Gewinne waren wertlos, das Geld weg. Das Geld sollte an der Börse in Hongkong angelegt worden sein. Nur die wusste nichts davon. Sahm hatte schon 1996 Erfahrungen vor einem US-Gericht in dieser Hinsicht gesammelt. Fuchsgruber kannte seine Klientel, man kannte sich gleichermaßen vom Sehen, da die „Anlageprofis“ nur das Büro in dieser Zeit wechselten, traf Fuchsgruber immer wieder auf die gleichen Operateure in diesem Spiel.

Aber das war alles auf den übergroßen Organigrammen von Fuchsgruber, der diese wie einen Schatz pflegte. Bis der erste Angestellte diese kopierte und meistbietend verkaufte. In diesen Tagen war Fuchsgruber, am Anfang seiner Detektei, extrem umtriebig. Es ging Schlag auf Schlag gegen die Anlagebetrüger. Im Januar 1995 waren die Anlagebetrugsfirmen RDV (Essen) und CEF (Berlin) hochgenommen worden. Der Gesamtschaden betrug nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 500 Millionen DM. Andere Schätzungen sprechen von 1,3 Milliarden DM, das dürfte eher an der Realität liegen. Pikant damals der König Abzockerparadies war Geschäftsführer beider Firmen, Peter Schwan, der damalige Mäzen von Schalke 04. Fuchsgruber hatte kurzerhand eine Interessengemeinschaft für RDV-geschädigte Anleger gegründet, die viel Kundschaft versprach.

Excotra Investment

Weitere Spuren aus den ersten Tagen der Fuchsgruber KG führen zu Excotra – einer völlig finsteren Gesellschaft, die unter Anleitung eines nie ermittelten Deutschen über Anlagebetrug mit Diamanten den kongolesischen Warlords die Kriegskasse aus dem heimischen Brüssel füllte, bis eines Nachts, die Bude schlicht ausgeräumt wurde.

Diesmal wieder von Unbekannten, die samt Kartei und Unterlagen der am nächsten Morgen perplexen Telefonkeiler das Weite gesucht hatten, bevor die belgische Rijkswacht ihr Potenzial, leider vergeblich, unter Beweis stellen konnte.

Nicht ein Cent war, wie in den bunten Prospekten an die Antwerpener Diamanten Börse gegangen, sondern Schmuggler flogen von Lubumbashi oder Kinshasa aus, jede Woche nach Brüssel, um die Blutdiamanten nach Europa zu bringen. Die Firma verpackte die eigentlich wertlosen Steine in schön anzusehende Boxen, die dann an die Kundschaft in ganz Europa versandt wurden. Die Konten der unbekannten Kongolesen wurden teilweise bei der HSBC (Republic National Bank of New York), im tristen Umfeld des später unter dubiosesten Umständen ermordeten Edmond Safra in Monaco geführt. Das Motiv seitens der HSBC wurde von den ermittelnden Behörden in Monaco Diese Geschichte aus Fuchsgrubers Leben endete im größten bislang bekannten Bankenskandal der HSBC, die damals Terror und Krieg finanzierte. Excotra war als Mitglied im DTV des umtriebigen Dr. Otto Graf von Praschma. Die Kongolesen zahlten gut und ihre belgischen Hinterleute erfreuten sich an vielen Gewinnen, tauchten kurz vor dem Ende der Excotra ab. Die Toten in dem Zusammenhang blieben und bleiben ungesühnt.

Leiche im teuersten Penthaus der Welt, Edmond Safra, Monaco 2000, kasaan media, 2018

Fuchsgrubers Ermittlungen waren als Anlageschutz-Detektiv so oberflächlich, dass er das Geflecht von Firmen nicht durchblickte, das sich um Excotra gebildet hatte. Excotra war ein Teil der gelebten Unmenschlichkeit der 1990er Jahre. Fuchsgruber wurde gierig und falsch. Wer ihm nicht passte, wurde erpresst oder verleumdet, so ein ehemaliger Mitarbeiter des Meisterdetektivs. Nach und nach fielen Dritten reiche Kopien der Akten des Herrn Fuchsgrubers in die Hände.

Blutdiamanten

Deutschland war eines der Hauptabsatzländer für wertlose Kriegsdiamanten, die tausenden Kindern, Frauen und Alten im Kongo das Leben kosteten. Vergewaltigung wurde als Waffe neu erfunden. Kindersoldaten wurden aus den Profiten ausgerüstet, die Lord’s Resistance Army finanzierte den Terror und die Spur führte zu Joseph Kony direkt, der damals den nördlichen Kongo für weitere Gewinne einfach einnahm. Wie viel Blut an den Händen der Graumarkt-Speichellecker klebt, kann sich ein jeder denken. Belangt wurde niemand dafür. Es waren tausende Tote und ermöglichte den Landsknechten Konys, den krisengeschüttelten Ostkongo weiter zu unterjochen. Dabei war die Aufgabe, die Fuchsgruber im Zusammenhang mit dieser Anlagefirma Excotra gestellt wurde, nicht gerade schwer. Jeder Laie hätte den emsigen Diamantverkäufern mit gefälschten Zertifikaten das Leben zur Hölle machen können. Er, der ausgewiesene Meisterdetektiv mit flotten Sprüchen, hätte ein einfaches Spiel in Brüssel gehabt, den Geldfluss abzudrehen oder die belgischen Staatsanwaltschaften in Brüssel, Arlon und Namur auf die Klagen seiner Klientel hinzuweisen.

Im Übrigen führte die Spur der damaligen Anlagebetrüger auch zum sogenannten „Rosa Balett“, einer gefürchteten Truppe, die als „Bande von Brabant„, Angst und Schrecken in Belgien verbreitete. Fuchsgrubers Nachlässigkeit und Gier nach Geld ermöglichte es der Excotra unter anderem Firmennamen weiterzuagieren. Die Gauner hatten sich schnell erholt und wechselten das Parkett und das Land. Handelsregisterauszüge aus Gibraltar aus der Zeit, sprechen noch heute Bände. Die zerfransten Kundenkarteien von Excotra, so stellte ein nicht sehr gescheiter, aber ziemlich umtriebiger Mitarbeiter von Fuchsgruber fest, waren von anderen WTG-Firmen, die wie Pilze in Europa aus dem Boden schossen, übernommen worden. Gekauft, wie später zahlreiche Mitarbeiter von Fuchsgruber feststellten. Ihrem Chef ging es um das Geld, das Ansehen und den Bekanntheitsgrad. Die Halbwertzeit einer Anlagefirma, die im Verbund mit dem Optionsmäzen Dr. Otto Graf Praschma stand, an eine Vereinigung des Anwaltes Lizenzgebühren zahlte, betrug ca. 25 Millionen DM. Dafür genoss Excotra Schutz, bis zur bitteren Neige. Excotra machte ein Vielfaches dieser Summe.

Beispiel aus dem reichhaltigen Repertoire: Es gab A, B und C Mitglieder, die eine bestimmte Prozentzahl zahlen mussten, um in den elitären Klub des Grafen aus Frankfurt am Main aufgenommen zu werden. Excotra hatte einen Umsatz von x Millionen DM gemacht, als die Unbekannten kamen und die Geschäftstätigkeit zum völligen Erliegen kam. Zuvor hatten Sicherheitsdienste kongolesischer Warlords, die als Touristen nach Europa eingereist waren, das Büro der Europäischen Verbraucherzentrale in Kehl heimgesucht, danach einen der Mitarbeiter gekauft, wie sie später Marbella, wohin sich die Gangster abgesetzt hatten, ausplauderten.

Mit Geld und Konten, schon damals führte die Spur zur Genfer HSBC Bank, die jeden und alles bediente: Gauner, Terroristen und die Mafia. Waffen wurden über „Excotra“ in Brüssel finanziert. Erst 2015 mit den Enthüllungen über die HSBC kamen teilweise Informationen an die Öffentlichkeit. Doch Fuchsgruber wollte mehr aus der Angelegenheit schlagen, als ihm heute lieb sein kann. 1991 wurde schon der bdka (Bund der Kapitalanleger) im heimischen Hinterzimmer in Ottweiler gegründet. Fuchsgruber konnte aus den Aufträgen nicht mehr machen, dafür aber seine sichtlich unzufriedenen Mitarbeiter. Zudem hatte er sich mit Dr. Otto Graf Praschma angelegt. Ein ehemaliger Mitarbeiter aus den Tagen gab frank und frei zu, ständig zu dem Anwalt Kontakt gehabt zu haben, der die Leute vertrat, die Fuchsgruber jagte. Als die geprellten Kunden den Schaden herausfanden, gerieten sie an Gutachter wie Lamprakis P., einst selbst Tischverkäufer bei WBB, der eine wohlklingende Firma gegründet hatte: ENIGMA Wirtschaftsdetektei GmbH. Diese erstellte aus Essen bundesweit Gutachten, wie sie wertloser nicht sein konnten. Aber sie dienten perfekt dazu, Rechtsschutzversicherungen zu täuschen und Geschädigte nochmals zu schädigen. P. verstarb bereits 2007. Obwohl er kein ernsthafter Gegner für Fuchsgruber war, landeten regelmäßig Unterlagen aus Ottweiler bei P. auf dem Tisch in der Lazarettstraße.

P., zu Lebzeiten Gauner erster Güte, erhielt so Adressen von Geschädigten, die er an sogenannte Anlageschutzanwälte weiterverkaufen konnte. Die prellten ab Mitte der 1990er-Jahre die Rechtsschutzversicherer um Millionenbeträge. Ein Perpetuum mobile der Wirtschaftskriminellen, die sich gerne gegenseitig unterstützten. Fuchsgruber kannte das Karussell und verhielt sich passiv. Gutachten als Beispiel aus diesen Tagen: Der Abstieg des Wirtschaftsdetektiven Medard Fuchsgruber hatte begonnen, bevor Fuchsgruber im heimischen Ottweiler zum Großgrundbesitzer wurde, wie es seine Angestellten jedem erzählten, der es hören oder nicht hören wollte. Eine Stunde Informationen über Fuchsgruber kosteten Ende der 1990er-Jahre 200 DM die Stunde, folgt man dem, was die ehemaligen Mitarbeiter erzählen.

Die WTG Szene in Düsseldorf konnte gar nicht genug von den Geschichten hören, die Medard Fuchsgruber betrafen. Die ZERV gab es zu dem Zeitpunkt nicht mehr und die Landesstaatsanwaltschaften waren mit den durchaus intelligent, von den Schergen der KoKo geplanten pekuniären Absatzbewegungen völlig überfordert, was verständlich war. Hier setzte Fuchsgruber an und lehrte den übermütigen Tischverkäufern „unter den goldenen Sonnenuhren“ das Fürchten. Das war gut so.

Niemand der Tischverkäufer, die sich eine Nase Koks zwischen Verkäufen zogen, die der Chef der Optionshändler schnell besorgt hatte, zitterte vor dem Mann aus Ottweiler. So war es bei den Ermittlungen des monegassischen Kassationsgerichtes von Hobbs & Melville, 1999, zu dem Fund von Geldwäschelisten an der Côte d’Azur gekommen, die eindeutig darauf hinwiesen, dass KoKo-Nachfolger sich in die Gefilde Monacos abgesetzt hatten, und dort eine schwunghafte Geldwäsche der Fonds der finanziellen Ruinen aus dem Arbeiter- und Bauernstaat, ungestört von irgendwelchen Ermittlern, betrieben. Die Stasi hatte sich der Mafia (N’drangetha) anvertraut. Dort fand sich auch ein ganzes Dossier über Fuchsgruber und seine Getreuen, die gar nicht mehr so getreu waren. Die Getreuen plapperten gegen Geld und das nicht wenig. Jeder Don konnte grinsen, weil die Mafia eine Nummer zu groß für den Mann aus Ottweiler war. Fuchsgruber unterschätzte seine Gegner in der ihm so eigenen Selbstgefälligkeit, die er an den Tag legte.

Manche verwechselten die bewusst zur Schau getragene Selbstgefälligkeit, die saarländische Laissez-faire, mit unverschämtem Mut, den Fuchsgruber sicherlich nicht erfunden hatte. Fuchsgruber war, so einer seiner ehemaligen Mitarbeiter, ein überdurchschnittlicher Feigling. Absurdeste Gerüchte wurden über den ehemaligen Versicherungsmakler Fuchsgruber bis in neueste Zeit gestreut.

Fuchsgruber wurde quasi ins Ministerium für Staatssicherheit gedichtet, was augenscheinlich eine Verleumdungskampagne war.

Fuchsgruber unterhielt im heimischen Ottweiler eine Versicherungsagentur in der Bahnhofsstraße, bevor er zum weisen Mann im Archiv seiner staubigen Akten aufstieg.

Jahre später wurde die Geschichte mit einem agentenreifen Krimi aus 1001 Nacht nochmals hochgespielt. Dem kundigen Betrachter fiel nichts mehr ein, als dass er an der Vergiftung des Herrn Gerlach, (Gerlach Report) zur Erlangung seines Archivs teilgenommen haben sollte. Die schnöde Tat, Gerlach war an natürlicher Ursache verstorben, soll ein Unbekannter mit einer Flasche Wein, die mit Dioxin versetzt war, ausgeführt haben. Es roch nach Stasi und GRU. Nach Putin und anderen Toten oder Zombies aus der Branche. Es roch auf den Seiten des Herrn Pulch nach einer PR-Kampagne des Medard Fuchsgrubers. Dem Detektiv aus Ottweiler, der kleinen saarländischen Stadt, war die Realität in seinem Metier entglitten.

Das zeigte sich an dem Beispiel von Hobbs &Melville besonders deutlich.

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