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Der Wirecard Krimi geht weiter 2. Teil

Jan Marsalek wird gesucht

Marsalek war bei Braun „rechte Hand“und soll sich derzeit auf den Philippinen aufhalten. Leider konnte man bei der Pressestelle von Wirecard niemanden erreichen. Ob Marsalek der Drahtzieher der zahllosen gefälschten Dokumente ist, kann weder verneint noch bejaht werden.

Zumindest wird Jan Marsalek oder eine Spur von ihm dort gesucht. Selbst der Justizminister der Philippinen äußerte sich dazu, scheinbar ist Wirecard zur Chefsache erklärt worden.

Der philippinische Justizminster Menardo Guevarra erklärte, dass er die Behörden mit der Ermittlung beauftragt habe. Der südostasiatische Staat verfügt über kein Auslieferungsabkommen mit der Bundesrepublik, was für Jan Marsalek ggf. bedeuten würde, dass er der Justiz der Duterte-Diktatur ausgesetzt wäre. In einem Land, in dem ein Menschenleben weniger zählt, als die Launen eines Diktators, ist Marsalek gut beraten, nach Deutschland zurückzureisen und den Behörden um die Verwicklungen der Wirecard Bank Auskunft zu erteilen.

Welch ein Zufall, wenn man denkt, dass der umtriebige Familienrechtler Mark Tolentino dabei ist, neue Kontoauszüge zu besorgen. Marsalek sei schon einmal im März für zwei Tage eingereist und nun wieder dort. Auch die philippinischen Behörden ermitteln gegen die Bank und wahrscheinlich suchen sie nach den Milliarden im Reich des Diktators Duterte. Die philippinische Zentralbank erklärte, dass die fehlenden Gelder im Finanzsystem des Landes  nicht zu finden seien.

Wie der Vorstand der philippinischen Banken in Manila gegenüber der Manila Times berichtete, hat weder die BDO Unibank Inc. (BDO) oder die Bank of the Philippines Islands (BPI) die fehlenden Milliarden, deren Name sei nur verwandt worden, um die Spuren zu verwischen, so der Gouverneur Diokno. Ob man das glauben kann, soll dahingestellt sein. Eine weitere elementare Frage ist, ob Konten von realen Kunden gefälscht wurden, um deren Namen für Geldwäsche zu verwenden. Auftrieb sollen in diesem Zusammenhang die von der britischen „Financial Times“ recherchierten Luftbuchungen gegeben haben, die Wirecard bewerkstelligt haben soll, um den Umsatz höher aussehen zu lassen. Diese Buchungen wurden über verschiedene Punkte geleitet. 

Thriller in Manila und Singapur

Diokno fügte hinzu: „Der Chef der Zentralbank stellte fest, dass beide Banken Ernst & Young, den externen Prüfer von Wirecard darüber informiert hatten, dass die Dokumente, die das Vorhandensein der angeblichen Mittel bestätigten, ‚falsch‘ waren.“

Weiter führte er laut der Manila Times aus:

„Das Dokument, in dem die Existenz eines Wirecard-Kontos bei BDO behauptet wird, ist ein gefälschtes Dokument und enthält gefälschte Unterschriften von Bankangestellten“, sagte BDO in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung. Und: „Ihr externer Prüfer hat uns ein Dokument vorgelegt, in dem behauptet wird, sie seien Kunden. Wir haben festgestellt, dass das Dokument falsch ist. Wir untersuchen diese Angelegenheit weiter. “

Die Straights Times in Singapur berichtet derweil, dass sie von einer nicht näher bezeichneten Quelle über die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr, „dass Wirecard auch den Verkauf oder die Schließung von Teilen seines Geschäfts prüfe, die Gläubigerbanken jedoch nicht an einem Notverkauf interessiert seien, zumal Rechtsstreitigkeiten die Käufer abschrecken könnten.“ Zudem erklärte der Wirtschaftsredakteur der Straights Times, Choo Yun Ting, dass die singapurianische Staatsanwaltschaft  im März letzten Jahres mitteilte, dass acht Wirecard-Tochtergesellschaften im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung wegen mutmaßlicher Fälschungen, gefälschter Dokumente, Geldwäsche und Auslösungen von Geldern untersucht wurden, um falsche Transaktionen zu unterstützen, von denen angenommen wurde, dass sie zwischen 2014 und 2018 stattgefunden haben. Beim Roundtripping werden Umsatz und Gewinn gefälscht, indem Geld an einen Dritten gesendet wird, der es dann verwendet, um Waren und Dienstleistungen vom Absender unter dem Vorwand eines echten Handels zu kaufen.“

Wieder ist in Verbindung mit Glücksspiel und Optionen augenscheinlich ein Programm der effektiven Geldwäsche entwickelt worden.

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