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Großbritannien

Britische Drogenschmugglerin Lindsay Sandiford aus indonesischer Todeszelle entlassen

Titelbild: Beispielbild Pixabay London Heathrow 

Quellen: Pressekonferenz Indonesien, BBC 

Lindsay Sandiford, die 69-jährige britische Großmutter aus Redcar in Teesside, hat nach mehr als einem Jahrzehnt in  dem Totenblock in einem balinesischen Gefängnis endlich britischen Boden betreten und markiert damit das Ende einer langen, qualvollen Odyssee, die mit einer brutalen Verurteilung wegen Drogenhandel begann.

Im Mai 2012 wurde sie auf dem Flughafen von Denpasar festgenommen, als Zollbeamte in ihrem Gepäck Kokain im Wert von rund 1,6 Millionen Pfund entdeckten, das sie von Bangkok aus in den Urlaubsort geschmuggelt hatte. Sandiford, damals 56 Jahre alt, gestand die Tat zwar ein, beteuert jedoch bis heute, dass sie von einem internationalen Drogenkartell erpresst wurde – angeblich unter Androhung des Lebens ihres Sohnes, was sie zu dem verzweifelten Schritt trieb, als menschlicher Maulesel zu dienen.

Ihre Verurteilung im Jahr 2013 zu einer lebenslangen Haftstrafe, die später in eine Todesstrafe umgewandelt wurde, spiegelte die extrem harten Drogenrichtlinien Indonesiens wider, die in jener Zeit zu mehreren Hinrichtungen ausländischer Schmuggler führten und weltweit für Aufsehen sorgten. In den folgenden 13 Jahren schmachtete sie im berüchtigten Kerobokan-Gefängnis in Bali, einem Ort, der für seine überfüllten Zellen, miserable Hygiene und die ständige Bedrohung durch Gewalt bekannt ist – eine Hölle, die ihre körperliche und seelische Gesundheit nachhaltig zerstörte. Trotz der Todesstrafe, die sie wie ein Damoklesschwert über ihrem Kopf hängen ließ, fand Sandiford in den Mauern des Gefängnisses eine Art Routine und Sinn. Sie verbrachte ihre Tage damit, Kleidung und Spielzeug für ihre Enkelkinder, lokale Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchengruppen zu stricken, und gab sogar Strickkurse für Mitinsassinnen, was ihr den Ruf einer vorbildlichen Häftling einbrachte.

Kampagnengruppen wie Reprieve warfen Licht auf ihre psychischen Probleme, die sie anfällig für die Manipulation durch Kriminelle gemacht hätten, und forderten jahrelang Gnade, während britische Politiker und Aktivisten Druck auf die indonesische Regierung ausübten. Die Wende kam erst in den letzten Monaten, als Indonesien seine Strafgesetze lockerte – das Land hatte seit 2016 keine Hinrichtungen mehr vollzogen – und bilaterale Abkommen mit dem Vereinigten Königreich aushandelte. Unter dem neuen Präsidenten Prabowo Subianto, der eine Politik der humanitären Repatriierungen vorantreibt, wurde Sandiford aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands als Kandidatin für eine Auslieferung ausgewählt. Britische Diplomaten, darunter der stellvertretende Botschafter Matthew Downing, betonten bei einer Pressekonferenz in Jakarta, dass die Rückführung rein auf humanitären Gründen erfolge, da Sandiford an schweren Erkrankungen leide, die eine dringende medizinische Versorgung erforderten.

Am 6. November 2025, einen Tag vor ihrer Landung, wurde sie in einem Rollstuhl aus dem Kerobokan-Gefängnis geschoben, wo sie ihr Gesicht vor den Kameras verbarg, während sie neben dem ebenfalls repatriierten Briten Shahab Shahabadi, einem 35-Jährigen mit lebenslanger Haftstrafe für Drogenvergehen, posierte.

Die Übergabe an den britischen Botschafter Dominic Jermey markierte den formellen Abschluss des Deals, den Premierminister Keir Starmer und Innenministerin Yvette Cooper persönlich vorantrieben, unterstützt von monatelangen Verhandlungen des Außenministeriums. Mit einem von der britischen Regierung finanzierten Ticket im Wert von 600 Pfund bestieg Sandiford einen Qatar-Airways-Flug von Denpasar aus, der nach einem 20-stündigen Flug mit Zwischenstopp sie am Freitag, den 7. November, am Flughafen Heathrow in Terminal 4 absetzte – ihr erster Schritt auf heimischem Boden seit 2012.

Dort wurde sie von wartenden Beamten in Empfang genommen und direkt in ein Fahrzeug verfrachtet, immer noch schwach und gezeichnet von den Jahren der Isolation, wie Pastorin Christine Buckingham, die sie kürzlich im Gefängnis besucht hatte, berichtete. Buckingham, Seniorpastorin der Bayside Church in Melbourne, sprach von einer Frau in „extrem schlechter Gesundheit“, die nichts sehnlicher wünsche, als bei ihrer Familie zu sein und einfache Annehmlichkeiten wie ein warmes Bett und medizinische Hilfe zu genießen; sie verteilte bereits vor ihrer Abreise ihre Habseligkeiten unter den Mithäftlingen, die wie eine Ersatzfamilie für sie geworden waren.

Die britische Außenbehörde priorisiert nun eine umfassende medizinische Untersuchung, um ihren Zustand zu bewerten, und versprach Unterstützung bei der Wiedereingliederung. Dennoch schwebt eine dunkle Wolke über ihrer Zukunft. Indonesische Beamte, darunter der stellvertretende Justizminister I Nyoman Gede Surya Mataram, warnten, dass die Repatriierung nicht automatisch Freiheit bedeute – im Vereinigten Königreich könne sie weiterhin inhaftiert werden, um den Rest ihrer Strafe abzuleisten, da das Abkommen die ursprüngliche Verurteilung respektiere.

Die britische Regierung hat sich dazu noch nicht geäußert, was Spekulationen anheizt, ob Sandiford, die möglicherweise nach Cheltenham umgesiedelt ist, direkt in ein britisches Gefängnis überstellt wird oder ob humanitäre Überlegungen eine vorzeitige Entlassung ermöglichen. Quellen nahe der Familie betonen ihre Verzweiflung, die Enkelkinder wiederzusehen, und sehen in der Rückkehr eine „zweite Chance“ auf ein normales Leben, fernab der Schrecken Balis.

Diese Geschichte, die von Erpressung, Justizirrtum und internationaler Diplomatie geprägt ist, unterstreicht die Grausamkeit globaler Drogenkriege und die fragile Hoffnung auf Erlösung für die, die in ihnen gefangen sind – Sandifords Landung in Heathrow ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern ein Symbol für den langsamen Wandel in der Behandlung ausländischer Häftlinge in Ländern mit harten Strafpraktiken.

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