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Drogenkrieg in Rio

Titelbild: Beispielbild Pixabay 

Quellen: OGlobo, brasilianisches Fernsehen 

In den labyrinthartigen Gassen und auf den steilen Hängen der berüchtigten Favelas von Rio de Janeiro, wo der Duft von frischem Kaffee und gegrilltem Fleisch sich allzu oft mit dem beißenden Geruch von Pulverdampf mischt, hat sich am Dienstagmorgen, dem 28. Oktober 2025, ein neues Kapitel blutiger Eskalation in Brasiliens endlosen Krieg gegen die Drogenkartelle ereignet, das die Metropole in einen Zustand der Furcht und der internationalen Empörung versetzt hat. Was als gezielter Polizeieinsatz begann, um die territoriale Vorherrschaft des mächtigen Verbrechersyndikats Comando Vermelho – des Roten Kommandos – in den überfüllten Armenvierteln Complexo da Penha und Complexo do Alemão zu brechen, mündete in den tödlichsten und umfangreichsten Anti-Drogen-Razzia der gesamten Geschichte des Bundesstaats Rio de Janeiro, mit mindestens 140 Toten, darunter vier Polizisten, neun weitere Beamte mit Schussverletzungen und drei unschuldige Zivilisten, die in den Kreuzfeuer gerieten, während Hunderte von Anwohnern in Panik flohen und die Stadtverwaltung von rund 280.000 Menschen berichtete, die direkt von den Auswirkungen betroffen waren, einschließlich des Schließens von 46 Schulen und der Umleitung von Buslinien in den umliegenden Bezirken.

Der Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, der rechtsgerichtete Cláudio Castro, der den Einsatz als Höhepunkt einer langfristigen Strategie unter dem Codenamen „Operation Contenção“ feierte, mobilisierte eine Armee von 2.500 Sicherheitskräften – darunter Spezialeinheiten der Zivil- und Militärpolizei, die in voller Kampfmontur, geschützt durch kugelsichere Westen und Helme, mit einem Arsenal aus 32 gepanzerten Fahrzeugen, schweren Räummaschinen, die Barrikaden aus verbarrikadierten Autos und improvisierten Sprengfallen aus dem Weg räumten, sowie Hubschraubern, die über den Dächern kreisten und den Lärm der Schusswechsel mit ihren Rotoren übertönten – um rund 100 Haftbefehle gegen mutmaßliche Anführer und Finanzierer der Gang zu vollstrecken, die seit den 1970er-Jahren in den überfüllten Gefängnissen Rios entstanden ist und heute nicht nur den lukrativen Handel mit Kokain, Marihuana und Waffen kontrolliert, sondern auch ganze Stadtteile als eigene Territorien regiert, wo Steuern von Händlern erhoben und Gesetze der Obrigkeit mit brutaler Effizienz ignoriert werden.Die Szenerie, die sich in den frühen Morgenstunden entfaltete, glich weniger einer polizeilichen Routine als einem Szenario aus einem dystopischen Kriegsfilm, in dem die enge, verwinkelte Architektur der Favelas – diese improvisierten Siedlungen aus Wellblechhütten, die sich wie ein Flickenteppich über die Hügel im Norden der Stadt ziehen, nur wenige Kilometer vom glitzernden internationalen Flughafen entfernt – zu einer tödlichen Falle für beide Seiten wurde, als Mitglieder des Comando Vermelho, die mit Schnellfeuergewehren, Granaten und sogar selbstgebauten Drohnen bewaffnet waren, die von den Dächern aus Bomben und Geschosse auf die vorrückenden Beamten abfeuerten, in einem verzweifelten Gegenangriff reagierten, der Rauchwolken über den Vierteln aufsteigen ließ und das ferne Dröhnen von Explosionen durch die Straßen hallen, während Anwohner, darunter Mütter mit Kindern auf dem Arm und ältere Bewohner, die in ihren engen Gassen Schutz suchten, von den Kugeln getroffen wurden oder in der Hektik der Flucht verletzt blieben. Gouverneur Castro, der in einer Pressekonferenz aus dem improvisierten Kommandozentrum heraus sprach, wo Monitore mit Live-Übertragungen aus den Drohnen flackerten, bezeichnete diesen Widerstand nicht als Verteidigung, sondern als „Narko-Terrorismus“, und veröffentlichte ein Video, das eine von Gangmitgliedern gesteuerte Drohne zeigt, die ein improvisiertes Geschoss über den Köpfen der Polizei abwirft, eine Taktik, die die Behörden als Beweis für die militärische Aufrüstung der Kartelle anführten und die den Einsatz von einer Razzia zu einem vollumfänglichen Gefecht eskalieren ließ, das stundenlang andauerte und in dem die Polizei letztlich 81 Verdächtige festnahm, darunter einen regionalen Anführer der Gruppe und den Finanzchef eines der obersten Bosse, sowie über 93 Schnellfeuerwaffen, darunter AK-47-Gewehre und Maschinenpistolen, und mehr als eine halbe Tonne Drogen – hauptsächlich Kokain in gepackten Ballen und Marihuana in großen Säcken – beschlagnahmte, die in versteckten Lagern und unter falschen Böden der Hütten entdeckt wurden, Errungenschaften, die Castro als Triumph des Staates über die „kriminellen Geiselnahmen“ der Stadt pries, während er versprach, dass dieser Einsatz nur der Anfang einer unerbittlichen Offensive sei, um die Macht des Staates in den von Banden kontrollierten Zonen wiederherzustellen.Doch hinter den offiziellen Bilanzen und den jubelnden Statements der Behörden lauert eine dunklere Realität, die die Favelas seit Jahrzehnten als Kollateralschaden in Brasiliens hochoktanigem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zeichnet, wo Polizeieinsätze, die mit dem Versprechen humaner Durchsetzung der Gesetze starten, allzu oft in blutige Massaker münden, die vor allem die Ärmsten der Armen treffen – junge Männer aus den unteren Schichten, die in die Gangs rekrutiert werden, weil Armut und fehlende Perspektiven sie zu austauschbaren Soldaten in diesem Schattenkrieg machen, und unschuldige Zivilisten, die zwischen den Fronten zerrieben werden, wie die drei Verletzten, die nun in überfüllten Krankenhäusern wie dem Getulio-Vargas in Penha um ihr Leben kämpfen, oder die Familien, die ihre Häuser in Flammen aufgehen sahen, als Barrikaden in Brand gesteckt wurden, um den Vormarsch der Polizei zu behindern. Im vergangenen Jahr allein starben in Rio rund 700 Menschen bei ähnlichen Operationen, was einem Durchschnitt von fast zwei Toten pro Tag entspricht, eine Statistik, die das UN-Menschenrechtsbüro in Genf als „entsetzlich“ brandmarkte und eine sofortige, unabhängige Untersuchung forderte, unter Berufung auf internationale Abkommen, die den Einsatz tödlicher Gewalt durch Sicherheitskräfte strikt reglementieren und eine Verhältnismäßigkeit verlangen, die in den engen Gassen der Favelas, wo Zivilisten und Kriminelle untrennbar vermischt sind, kaum zu gewährleisten ist; Amnesty International und der Menschenrechtsausschuss des Rioer Parlaments, angeführt von der Vorsitzenden Dani Monteiro, die die Viertel als „Schauplatz von Krieg und Barbarei“ bezeichnete, warfen der Polizei vor, mit diesem Einsatz das Scheitern einer nachhaltigen Sicherheitsstrategie zu offenbaren, die auf Prävention, Bildung und sozialer Integration setzen sollte, statt auf Feuergefechte, die die Drahtzieher der Kartelle selten treffen, sondern nur die unteren Ränge dezimieren und neue Rivalitäten schüren, was Experten wie der Kriminologe Enrique Sapori als „Kriegszahlen“ ohne langfristigen Effekt kritisiert, da die Gangs, die in Brasilien jährlich Milliarden durch den Drogenexport nach Europa und den USA einnehmen, einfach neue Rekruten aus den verarmten Jugendlichen der Favelas ziehen und ihre Operationen in benachbarte Bundesstaaten verlagern.Der Kontext dieses Massakers ist tief in der chronischen Krise Brasiliens verwurzelt, wo der Drogenhandel nicht nur eine wirtschaftliche Plage darstellt, sondern ein soziales Krebsgeschwür, das die Metropolen wie Rio, mit ihren sechs Millionen Einwohnern und den ikonischen Stränden von Copacabana, die nur eine Busfahrt von den Favelas entfernt sind, in eine duale Realität spaltet – glamouröse Touristenattraktionen für die Reichen und unsichtbare Schlachtfelder für die Vergessenen –, und wo die Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der vor zwei Jahren die Amtszeit des autoritären Jair Bolsonaro ablöste, zwar Versprechen von Reformen abgibt, doch auf lokaler Ebene Gouverneure wie Castro, die auf harte Hand setzen, um Wähler zu mobilisieren, weiterhin auf militärische Lösungen setzen, die die Armee sogar in die innerstädtischen Kämpfe einbinden, wie es kürzlich in anderen Bundesstaaten geschah, und die kurz vor dem UN-Klimagipfel COP30, der in wenigen Tagen Teilveranstaltungen in Rio abhalten soll, die Stadt in ein Symbol der Instabilität verwandeln könnten, wo der Bürgermeister Eduardo Paes zwar Solidarität mit den Opfern äußert und betont, dass Rio „nicht von kriminellen Gruppen in Geiselhaft genommen werden kann“, doch die Stimmen der Bewohner der Favelas – jener Gemeinschaften, in denen 1,5 Millionen Menschen in prekären Verhältnissen leben, ohne sauberes Wasser, Stromausfälle oder Bildungschancen – fordern stattdessen Investitionen in Infrastruktur und Jugendarbeit, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, der mit diesem Einsatz nur noch weiter angeheizt wurde. In den Stunden nach dem Abzug der Polizei, als der Rauch sich lichtete und Sanitäter die Leichen bergen mussten, blieben die Straßen von Alemão und Penha gesäumt von Einschusslöchern und verbrannten Reifen, ein Mahnmal für die Fragilität des Friedens in einer Stadt, die zwischen Karnevalsfeiern und Kartellkriegen schwankt, und ein Aufruf an die Welt, über bloße Empörung hinauszugehen, um durch internationale Kooperation und humanitäre Hilfe eine Strategie zu schmieden, die Leben schützt, statt sie in den Mahlstrom der Rache zu werfen, bevor Rio de Janeiros pulsierendes Herz endgültig von der Dunkelheit verschlungen wird.

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