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Afrika Allgemeine Nachrichten

Massaker im Sudan

Titelbild: Beispielbild Pixabay

Quellen: CNN, BBC

In den blutigen Wirren des anhaltenden Bürgerkriegs im Sudan hat sich in den vergangenen Tagen ein neues Massaker ereignet, das die Weltgemeinschaft in Entsetzen versetzt und die humanitäre Katastrophe in der Region Darfur auf eine nie dagewesene Stufe der Grausamkeit hebt. Die Stadt Al-Faschir, die letzte Bastion der sudanesischen Armee in diesem westlichen Bollwerk des Landes, fiel am Wochenende in die Hände der paramilitärischen Rapid Support Forces, kurz RSF, einer Miliz, die aus den schattenhaften Überresten der berüchtigten Dschandschawid-Truppen hervorgegangen ist und nun unter der Führung von Mohamed Hamdan Daglo, besser bekannt als Hemedti, operiert. Diese Einnahme, die nach mehr als 500 Tagen gnadenloser Belagerung erfolgte, markierte nicht das Ende der Kämpfe, sondern den Auftakt zu einer Welle willkürlicher Gewalt, die sich gegen die Zivilbevölkerung richtet und in ihrem Ausmaß an systematische Vernichtung erinnert. Berichten zufolge wurden allein innerhalb von drei Tagen mindestens 1.500 unbewaffnete Zivilisten in den Straßen und Gassen von Al-Faschir hingerichtet, viele von ihnen, während sie verzweifelt versuchten, der Hölle zu entkommen, indem sie aus der Stadt flohen oder in improvisierten Lagern Schutz suchten; die sudanesische Armee selbst warf der RSF vor, über 2.000 solcher Hinrichtungen verübt zu haben, eine Zahl, die die UNO und Menschenrechtsorganisationen mit wachsendem Schrecken bestätigen.

Der Höhepunkt dieser Barbarei ereignete sich jedoch in einem Ort, der als Symbol der Hoffnung und des Schutzes gelten sollte: dem Saudi Maternity Hospital, einer Geburtsklinik, die von saudi-arabischen Spendern errichtet worden war und die in den Monaten der Belagerung zu einem Zufluchtsort für Schwangere, frischgebackene Mütter und ihre Familien geworden war. Hier, inmitten von Schreien neugeborener Kinder und dem leisen Wispern der Gebete, stürmten RSF-Kämpfer am Dienstag in das Gebäude ein und vollzogen ein kaltblütiges Gemetzel, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eines der schockierendsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit Beginn des Konflikts bezeichnet. Laut den jüngsten Berichten des sudanesischen Ärztenetzwerks, einer unabhängigen Gruppe von Medizinern, die den Krieg akribisch dokumentiert, wurden mehr als 460 Menschen ermordet – Patientinnen in den Wehen, ihre hilflosen Begleiter, Ärzte und Pfleger, die bis zum letzten Moment versuchten, Leben zu retten, und sogar Säuglinge, die kaum die Welt erblickt hatten.

Der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte sich in einer Erklärung auf der Plattform X tief schockiert über diese Tragödie und betonte, dass vor diesem Angriff bereits 185 Attacken auf Gesundheitseinrichtungen im Sudan registriert worden seien, die insgesamt 1.204 Tote und 416 Verletzte gefordert hätten, wobei allein in diesem Jahr 49 solcher Vorfälle 966 Menschen das Leben kosteten; der Angriff auf das Saudi Maternity Hospital zerstörte nicht nur ein Gebäude, sondern ein ganzes Netz der Verzweiflung, in dem Frauen, die ohnehin unter den Folgen der Belagerung litten – Mangelernährung, fehlende Medikamente und ständige Angst vor Bombardements –, ihren letzten Schutzort verloren.Der Kontext dieses Massakers ist tief in den Wurzeln des sudanesischen Konflikts verankert, der im April 2023 ausbrach, als der Machtkampf zwischen dem Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Verbündeten Hemedti in offene Fehde überging und das Land in zwei verfeindete Lager spaltete: auf der einen Seite die reguläre Armee, die sich als Verteidigerin der Nation präsentiert, auf der anderen die RSF, eine Miliz mit Wurzeln in den nomadischen arabischen Stämmen, die schon in den 2000er Jahren für ihre ethnisch motivierte Gewalt in Darfur berüchtigt war. Seitdem haben die Kämpfe Zehntausende Tote gefordert, rund zwölf Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben und eine Hungersnot entfacht, die die Vereinten Nationen als die größte humanitäre Krise der Gegenwart bezeichnen; in Al-Faschir, einer Stadt mit etwa 300.000 Einwohnern, die während der Belagerung zu einem überfüllten Lager für Flüchtlinge aus umliegenden Regionen wurde, war die Lage bereits vor der Einnahme katastrophal – Hilfslieferungen wurden von der RSF blockiert, Krankenhäuser operierten ohne Strom und Wasser, und Berichte von UN-Flüchtlingshelfern zeichnen ein Bild von willkürlichen Morden, Vergewaltigungen und der gezielten Jagd auf nicht-arabische Ethnien wie die Fur, Massalit und Zaghawa, die in Darfur die Mehrheit stellen und nun von Beobachtern als Opfer eines potenziellen Genozids eingestuft werden. Das Ärztenetzwerk warf der RSF explizit vor, eine systematische Auslöschung dieser Gruppen zu betreiben, eine Anklage, die durch Zeugenaussagen von Überlebenden untermauert wird, die beschreiben, wie Kämpfer Häuser stürmten, Männer exekutierten und Frauen als Trophäen verschleppten, während Kinder vor den Augen ihrer Eltern niedergemäht wurden.Die internationale Reaktion auf diese Gräuel ist bislang von hilfloser Empörung geprägt, während die Realität vor Ort von einer Fluchtwelle zeugt, die seit Sonntag mehr als 33.000 Menschen aus Al-Faschir vertrieben hat, viele von ihnen in die umliegende Wüste oder in die überfüllte Nachbarstadt Tawila, wo bereits 650.000 Flüchtlinge vegetieren; der Leiter des UN-Nothilfebüros OCHA, Tom Fletcher, warnte in einem CNN-Interview, dass Hunderttausende Zivilisten in der Stadt nun ohne Nahrung, Medizin oder Schutz isoliert sind, und Sudan-Experte Justin Lynch von der Conflict Insights Group prophezeite, dass die Einnahme Al-Faschirs der Auftakt zu einem Massaker von biblischen Ausmaßen sein könnte, vergleichbar mit den Schrecken von Srebrenica oder Rwanda. Dennoch fehlt es an konkreten Schritten: Die UNO fordert einen sofortigen Waffenstillstand und den Zugang für Hilfskonvois, europäische Politiker äußern Solidarität, doch Sanktionen gegen die RSF-Führer bleiben wirkungslos, solange Nachbarstaaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten weiterhin Waffen liefern und geopolitische Interessen die Moral überwiegen. Inmitten dieses Chaos kämpfen Überlebende ums nackte Dasein, Ärzte ohne Ausrüstung versorgen die Verletzten in provisorischen Zelten, und die Stimmen der Toten – jener 460 Seelen im Saudi Maternity Hospital, die nie die Chance hatten, ihre Geschichten zu erzählen – hallen als Mahnung wider, dass der Sudan, einst ein Hort afrikanischer Vielfalt, nun zu einem Schlachthof verkommen ist, in dem der Krieg nicht nur Territorien erobert, sondern die Seele einer Nation zerreißt. Nur ein globaler Aufschrei, gepaart mit entschlossener Intervention, könnte diesen Abstieg in die Barbarei aufhalten, bevor Al-Faschir zum Symbol endgültigen Scheiterns wird.

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