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Vermisste

Neue Spuren im Fall von Rebecca Reusch

Quellen: Pressemitteilung Berliner Staatsanwaltschaft und verschieben Recherchen 
Titelbild: Kripo Berlin
Der Fall der vermissten Rebecca Reusch, einer 15-jährigen Schülerin aus dem Berliner Bezirk Neukölln, bleibt auch mehr als sechs Jahre nach ihrem spurlosen Verschwinden am 18. Februar 2019 eines der rätselhaftesten und emotional aufwühlendsten Kriminaldramen in Deutschland. Rebecca, geboren am 21. September 2003, lebte in der Siedlung Neuland I im Stadtteil Britz und war an jenem winterlichen Montagmorgen eigentlich auf dem Weg zu ihrer dritten Unterrichtsstunde in der Fritz-Erler-Allee in Gropiusstadt. Die Nacht zuvor hatte sie, wie so oft zuvor, im Haus ihrer älteren Schwester und ihres Schwagers in Britz verbracht, nachdem sie den Abend gemeinsam mit Familienmitgliedern verbracht hatte. Ihr Schwager, der sich in der Nacht von einer Firmenfeier spät nach Hause gekämpft hatte, war am Morgen noch im Haus, während die Schwester bereits frühzeitig aufgebrochen war. Rebecca, bekleidet mit einer schwarzen Kunstlederjacke, einer schwarzen Jeans und schwarzen Stiefeln, verließ das Haus angeblich allein, doch sie erreichte die Schule nie. Ihr Rucksack und ihre Kleidung waren verschwunden, ihr Handy blieb stumm, und bis heute gibt es keinerlei Lebenszeichen von ihr – weder tot noch lebend. Die Familie, insbesondere ihre Mutter Brigitte Reusch, die in Interviews wiederholt von einer „tiefen Liebe“ sprach, die sie zusammenhält, und von der intuitiven Gewissheit, dass ihre Tochter noch lebe, hat diesen Verlust nie verwunden. Die Polizei meldete sie am Nachmittag als vermisst, und was als routinemäßiger Vermisstenfall begann, mündete rasch in die Arbeit einer speziellen Mordkommission des Berliner Landeskriminalamts, da die Ermittler frühzeitig von einem Tötungsdelikt ausgingen.Der Verdacht richtete sich von Anfang an auf Rebeccas Schwager Florian R., den heute 33-jährigen Ehemann ihrer Schwester, der im März 2019 zweimal vorläufig festgenommen und in Untersuchungshaft genommen wurde, jedoch jeweils mangels ausreichender Beweise wieder freigelassen werden musste. Die Indizien gegen ihn häuften sich.
Ein Zeuge hatte ihn in der Nähe des Hauses mit einem himbeerroten Renault Twingo gesehen, und Verkehrsüberwachungskameras erfassten sein Fahrzeug mit Berliner Kennzeichen an jenem Morgen auf der A 12 Richtung Frankfurt (Oder), einer Route, die in den Osten Brandenburgs führt. Im Kofferraum des Wagens fanden Ermittler Haare, die DNA-mäßig mit Rebecca übereinstimmten, und es gab Widersprüche in seinen Aussagen – etwa warum er den Anruf der besorgten Mutter weggedrückt und erst später zurückgerufen hatte, um zu behaupten, Rebecca sei bereits weg. Trotz über 3.200 Hinweisen aus der Bevölkerung, die teils von engagierten Bürgern selbstständig gesammelt und gemeldet wurden, und trotz umfangreicher Suchaktionen in Wäldern, Seen und Laubenkolonien Brandenburgs – darunter ein Einsatz mit Hunden und Tauchern im März 2019 – blieb der Durchbruch aus.
Der Fall erregte nationales Medieninteresse, inspirierte Podcasts wie „Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch“ von Miriam Arndts und Lena Niethammer, in dem Zeugen zu Wort kamen und alte Spuren neu beleuchtet wurden, und löste Spekulationen aus, ob Rebecca vielleicht freiwillig untergetaucht sei oder Opfer eines größeren Netzwerks geworden wäre. Auch YouTuber, Streamer und Influencer wie die Trovatos nahmen sich des Falls an, suchten per TikTok-Livestream in potenziell relevanten Orten und brachten neue, wenn auch oft unbestätigte Details ans Licht, etwa angebliche Partys in Lauben mit dem Schwager kurz vor dem Verschwinden oder dubiose Instagram-Kontakte Rebeccas zu älteren Männern.Nun, im Oktober 2025, hat der Fall eine dramatische Wendung genommen, die Hoffnung auf Klarheit weckt, aber auch alte Wunden aufreißt. Am 20. Oktober 2025, einem Montag, startete die Berliner Polizei einen massiven Großeinsatz mit über 115 Kräften in der kleinen Gemeinde Tauche im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree, etwa 80 Kilometer östlich von Berlin. Ziel war ein unscheinbares Privatgrundstück in der Ortschaft Lindenberg, das den Großeltern des Schwagers Florian R. gehört – ein Ort, der 2019 bei den ersten Durchsuchungen lediglich oberflächlich inspiziert, aber nie umgegraben worden war. Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigte, dass neue Ermittlungsergebnisse, darunter bislang nicht aufgelöste Widersprüche in den Angaben des Beschuldigten und frische Hinweise aus der laufenden Untersuchung, zu der Annahme führten, dass Rebecca hier möglicherweise getötet und ihre Leiche vergraben wurde. „Wir können nicht ausschließen, dass Rebecca hier vergraben wurde“, hieß es lapidar in einer Mitteilung, die die Dringlichkeit unterstrich.
Mit schweren Maschinen, Spürhunden, Bodenradarsystemen und forensischen Teams wurde der Boden penetriert, Gruben ausgehoben und Proben genommen, in der Hoffnung, DNA-Spuren, Kleidungsfetzen oder andere Relikte zu finden. Der Einsatz, der bis zum Abend dauerte und vorerst unterbrochen wurde, um am Dienstag fortgesetzt zu werden, zog sofort Aufmerksamkeit auf sich. Anwohner in der idyllischen, ländlichen Gegend reagierten fassungslos, einer von ihnen gestand Journalisten gegenüber, „keine Worte zu finden“ für die Vorstellung, dass ein solches Grauen in ihrer Nachbarschaft stattgefunden haben könnte. Die Polizei nutzte die Gelegenheit, um parallel Anwohner zu befragen – eine Taktik, die in der Vergangenheit bereits zu wertvollen Zeugenaussagen geführt hatte – und appellierte dringend an die Bevölkerung, weitere Informationen zu melden, insbesondere zu Bewegungen des Schwagers oder ungewöhnlichen Aktivitäten auf dem Grundstück seit 2019.Diese neue Grabung markiert einen potenziellen Wendepunkt in einem Verfahren, das trotz jahrelanger Intensivität von Frustration geprägt war: Frühere Durchsuchungen, wie die im Haus der Schwester 2024 oder in brandenburgischen Wäldern, blieben ergebnislos, und interne Kritik an vermeintlichen Ermittlungsversäumnissen – etwa verspätete Auswertung von Videos oder unzureichende technische Abfragen – schwelte weiter. Experten wie Kriminalhauptkommissar Michael Hoffmann, der früh im Fall involviert war, betonten in Medienauftritten die Notwendigkeit moderner Forensik, während die Familie trotz des anhaltenden Verdachts gegen Florian R. an seiner Unschuld festhielt und den Schwager weiter als Teil des Kreises sah. Für die Öffentlichkeit, die den Fall durch Social-Media-Kampagnen und True-Crime-Formate verfolgte, symbolisiert diese Aktion nicht nur die Unermüdlichkeit der Justiz, sondern auch die anhaltende Trauer um ein Mädchen, dessen Schicksal die Gesellschaft mit der Zerbrechlichkeit des Alltags konfrontiert. Ob die Grabungen in Tauche nun endlich die fehlenden Puzzleteile liefern – eine Leiche, ein Geständnis oder die Bestätigung, dass Rebecca woanders sein könnte –, bleibt abzuwarten. Bis dahin hängt eine ungewisse Spannung über dem Geschehen, während die Ermittler mit der Last von sechs verlorenen Jahren ringen und die Familie in banger Hoffnung verharrt, dass die Wahrheit, so schmerzhaft sie sein mag, endlich ans Licht kommt.

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