Titelbild: Beispielbild Republic of the Philippines, public Domain
Rodrigo Duterte, der ehemalige Präsident der Philippinen und langjährige Bürgermeister von Davao City, steht seit März 2025 vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag in Haft und wird wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, insbesondere im Zusammenhang mit außergerichtlichen Tötungen im Rahmen seines brutalen „Kriegs gegen Drogen“. Die Anklage umfasst mindestens 43 Morde zwischen 2011 und 2019, von denen 19 in Davao City während seiner Amtszeit als Bürgermeister begangen wurden, wo er als Gründer und Kopf der sogenannten Davao Death Squad (DDS) gilt, einer paramilitärischen Todesschwadron aus Gangmitgliedern, Polizisten und bezahlten Killern, die auf seinen Befehl hin Kriminelle, Drogendealer und sogar politische Gegner liquidierten, oft mit Messern oder Schusswaffen, um Munition zu sparen, und die Schätzungen zufolge Hunderte bis Tausende Opfer forderte.
Diese Einheit entstand bereits in den 1990er Jahren, als Duterte die Kriminalität in Davao durch harte, extralegale Maßnahmen eindämmen wollte, und wurde später landesweit als Vorbild für den nationalen Drogenkrieg ausgebaut, in dem die philippinische Polizei und paramilitärische Gruppen bis zu 30.000 Menschen töteten, darunter viele Unschuldige aus armen Vierteln. Die Verbindung zu Uniter, dem Wahlbündnis UniTeam aus dem Jahr 2022, das Duterte mit dem aktuellen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. schmiedete, um die Macht zu teilen – wobei Dutertes Tochter Sara Vizepräsidentin wurde –, hat sich seit seiner Verhaftung zunehmend als politischer Konflikt enttarnt, da Marcos die IStGH-Haftbefehlsanfrage trotz des philippinischen Austritts aus dem Römischen Statut 2019 kooperativ umsetzte und Duterte am 11. März 2025 auf dem Flughafen in Manila festnehmen ließ, was von Dutertes Anhängern als Verrat und politische Abrechnung gewertet wird, während Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International es als historischen Sieg für die Gerechtigkeit feiern. Im Kontext der paramilitärischen Einheiten, die Duterte als Bürgermeister aufbaute und mit Waffen ausstattete, flossen Elemente aus seiner Davao-Politik direkt in die Ausbildung und den Einsatz philippinischer paramilitärischer Gruppen während seiner Präsidentschaft ein, darunter informelle Todesschwadronen und Polizeieinheiten, die auf seine Anweisung hin „Kriminelle neutralisierten“, was die IStGH als systematischen Angriff auf die Zivilbevölkerung einstuft, und dies trotz Dutertes Behauptung, er habe lediglich die öffentliche Sicherheit gestärkt. Trotz seiner Haft wurde Duterte im Mai 2025 aus dem Gefängnis heraus zum vierten Mal zum Bürgermeister von Davao gewählt, wo seine Familie weiterhin starken Rückhalt genießt, und die Anklageprüfung ist für den 23. September 2025 terminiert, wobei seine Verteidigung auf Gesundheitsgründe und mangelnde Zuständigkeit des IStGH pocht, während Zeugenaussagen ehemaliger Polizisten und Opferberichte die Beweise für seine indirekte Mittäterschaft als unumstritten darstellen. Diese Entwicklungen markieren einen Wendepunkt in der philippinischen Politik, wo der einstige „Punisher“ nun mit den Konsequenzen seiner Methoden konfrontiert wird, die Tausende Familien zerstört haben, und unterstreichen die Spannungen zwischen lokaler Loyalität in Mindanao und internationaler Justiz, ohne dass der Konflikt um Uniter und die paramilitärischen Strukturen abebbt, da Dutertes Verbündete weiterhin gegen Marcos wettern und die Opferfamilien Gerechtigkeit fordern.
