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Cold Case

Gronauer – 50 Jahre der mysteriöse Fall der Ursula Jahn

Titelbild: FIAT 124 Spider baugleich nur in gelb und nicht in gold, kasaan media, 2025

Der Fall Ursula Jahn aus Krefeld, der sich im Jahr 1975 ereignete, ist einer der mysteriösesten und bis heute ungelösten Kriminalfälle Deutschlands. Im Laufe der Jahre erlangte der Fall Ursula Jahn Kultstatus aufgrund der Kombination aus falschen Spuren, mysteriösen Anrufen und dem rätselhaften Fundort der Leiche. Nach der Behandlung des Falls in „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vom 04.07.1975 mit Eduard Zimmermann, sorgt dieser Cold Case bis heute für Diskussionen in Foren und Medien.

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Die Geschichte dieser jungen Lehrerin, die unter rätselhaften Umständen verschwand und später ermordet aufgefunden wurde, fesselte damals die Öffentlichkeit. Zumal die Lehrerin tiefe seelische Probleme gehabt haben soll.


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Der Fall ist durch zahlreiche Ungereimtheiten, falsche Spuren und offene Fragen geprägt, die bis heute Spekulationen und Theorien nähren.


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Ursula Jahn, eine Lehrerin aus Lörrach, war im Sommer 1974 auf dem Weg von ihrer Heimatstadt nach Krefeld, um ihre Tochter abzuholen, die bei ihrer Großmutter lebte. Sie reiste in Begleitung eines Bekannten, wobei die beiden in getrennten Fahrzeugen unterwegs waren. Jahn fuhr ein goldfarbenes Sportcabrio, das später eine zentrale Rolle in den Ermittlungen spielen sollte. Auf dem Weg nach Krefeld machte das Paar einen Zwischenstopp an der Schwarzwaldtalsperre, da Jahns Auto eine Panne hatte.

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Laut dem Begleiter kam es aufgrund dieser Verzögerung zu Streit, da er von der ungeplanten Unterbrechung nicht begeistert war. Dennoch blieb er zwei Tage mit Jahn in der Region, bevor sie sich trennten. Der Begleiter gab an, dass Jahn danach allein weiterreiste. Dies war das letzte Mal, dass sie lebend gesehen wurde, glaubt man dem Zeugen. Mitte August 1974, vermutlich um den 16. August herum, meldete man Jahn als vermisst. Wer genau die Vermisstenanzeige erstattete, ist unklar, doch es wird vermutet, dass es entweder ihre Mutter oder ihr Noch-Ehemann war, von dem sie sich scheiden lassen wollte.

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Die Ermittlungen begannen zunächst schleppend. Da Jahn über 18 Jahre alt war und keine Hinweise auf ein akutes Verbrechen vorlagen, wurde zunächst angenommen, dass sie freiwillig ihren Lebensstil geändert haben könnte oder einem Unfall zum Opfer gefallen war. Die Möglichkeit eines Gewaltverbrechens wurde von der Polizei anfangs kaum in Betracht gezogen. Erst im Januar 1975, etwa ein halbes Jahr nach ihrem Verschwinden, nahm der Fall eine dramatische Wende.

Ein Spaziergänger entdeckte in einem Waldstück in Birlenbach bei Diez an der Lahn, in der Nähe von Limburg, eine stark skelettierte Leiche unter einer Zinkwanne. Das war am 15. Januar 1975. Kurze Zeit später wurde die Leiche als die von Ursula Jahn identifiziert. Bei der Leiche fand sich ein auffälliges gepunktetes Kleid, das Jahn trug, als sie das letzte Mal gesehen wurde.

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Gleichzeitig stellte die Polizei in Emden, Ostfriesland, Jahns Sportcabrio sicher, das halb ausgeschlachtet war und dessen Nummernschilder sowie andere Fahrzeugkennungen entfernt worden waren. Vielleicht hatte der Täter den auffälligen Wagen verkauft oder weitergegeben. Zudem war die Windschutzscheibe des Sportwagen FIAT gesprungen und die Splitter mit einem Staubsauger entfernt worden. Im Kofferraum fand sich ein Brennerprospekt. Dieser Prospekt sollte später noch eine Tolle spielen.
Diese Funde warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten und deuteten auf eine gezielte Verschleierung der Tat hin.

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Die Kripo Koblenz, die aufgrund der Nähe zum Leichenfundort die Ermittlungen übernahm, stand vor einem Rätsel. Der Fundort der Leiche in Birlenbach, einem abgelegenen Waldgebiet, ließ vermuten, dass der Täter Ortskenntnis hatte. Die Zinkwanne, unter der die Leiche verborgen war, schien nicht zufällig ausgewählt worden zu sein, doch ihre Herkunft konnte nie geklärt werden. Man vermutete, dass sie aus der DDR kam.

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Ebenso mysteriös war der Fund des Wagens in Emden, weit entfernt sowohl von Krefeld als auch von Birlenbach. Dies ließ die Ermittler vermuten, dass der Täter absichtlich falsche Spuren legen wollte, um die Ermittlungen zu erschweren.
Weitere Verwirrung stiftete ein Vorfall, der etwa sechs Wochen nach Jahns Verschwinden gemeldet wurde: Ein Mann, der sich als „Gronauer“ vorstellte, rief nachts bei Jahns Mutter in Krefeld an und fragte nach „Uschi“. Er behauptete, Ursula vor ein bis zwei Wochen in Wien gesehen zu haben. Dieser Anruf, der möglicherweise Teil der Irreführung war, verstärkte die Spekulationen über gezielte Ablenkungsmanöver. Aber warum?


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Hatte Jahn etwas zu verbergen, dass es wichtig war, ihren Verbleib derartig strukturiert zu verschleiern?
Für den Täter war es scheinbar einfach, weil er Monate Vorsprung hatte, bevor die Behörden überhaupt tätig wurden.
Auch berichtete der Begleiter von seltsamen Anrufen, in denen eine Frau, deren Stimme er als die von Ursula Jahn erkannte, Gedichte über ihren Aufenthalt im Schwarzwaldhotel vortrug und lachte – obwohl Jahn zu diesem Zeitpunkt bereits tot war.


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Ein weiteres verdächtiges Detail waren Travellerschecks, die mit gefälschter Unterschrift am Brenner, in einer Bank in Gries am Brenner, mit gefälschter Unterschrift eingelöst worden waren.
Dies ließ die Ermittler vermuten, dass jemand versucht hatte, einen Raub oder eine andere Straftat vorzutäuschen, um die Ermittlungen in eine falsche Richtung zu lenken. Der Begleiter und der Noch-Ehemann gerieten ins Visier der Ermittlungen, doch es gab keine konkreten Beweise, die sie direkt mit der Tat in Verbindung brachten. Das Alibi des Begleiters, der behauptete, sich nach dem Aufenthalt im Schwarzwald von Jahn getrennt zu haben, konnte nicht eindeutig widerlegt werden. Aussagen von Hotelpersonal oder Mechanikern, die die Anwesenheit von Jahn während der zwei Tage im Schwarzwald bestätigen könnten, wurden nicht öffentlich dokumentiert. Auch die Frage, warum Jahn spontan mehrere Tage im Schwarzwald blieb, anstatt ihre Tochter wie geplant abzuholen, blieb ungeklärt. Dieses Verhalten erschien vielen als untypisch, da man erwarten würde, dass sie ihre Mutter über eine Verzögerung informiert. Zumal sich Ursula Jahn und ihr Begleiter zwei Tage später an der Autobahnauffahrt Bühler Höhe getrennt haben sollen.

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Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig, da die forensischen Möglichkeiten in den 1970er Jahren begrenzt waren. Fingerabdrücke oder DNA-Spuren, die heute möglicherweise hätten gesichert werden können, waren damals schwer oder gar nicht auswertbar, insbesondere nach der langen Zeit, die die Leiche unentdeckt im Wald gelegen hatte.
Wer und wann die Leiche abgelegt wurde, könnte auch nicht mehr nachvollzogen werden. Auch fehlte die Armbanduhr, eine „Eterna Matic – Golden Heart“ aus der Schweiz.
Zudem war der bundesweite Abgleich von Vermisstenfällen mit unbekannten Leichen damals zeitaufwändig, was die Identifizierung verzögerte. Dennoch arbeitete die Kripo Koblenz zügig, nachdem die Leiche identifiziert worden war. Bereits im Juli 1975 widmete sich „Aktenzeichen XY … ungelöst“ dem Fall in einer ausführlichen Sendung, die die Öffentlichkeit aufrüttelte, aber keine entscheidenden Hinweise lieferte. Auch ein erneuter Zeugenaufruf 1977 blieb ohne Erfolg.


Die Theorien rund um den Fall sind vielfältig. Viele Hobbykriminologen vermuten, dass der Täter gezielt versuchte, die Ermittlungen zu manipulieren, indem er das Auto in Emden abstellte, die Schecks am Brenner einlöste und den Anruf aus Wien tätigte. Der „Gronauer“-Anruf wird oft als Versuch interpretiert, entweder die Familie zu täuschen oder die Ermittlungen in Richtung Österreich zu lenken. Auch sind mehrere Täter denkbar. Vor einigen Jahren wurde darüber gerätselt, ob Jahn nicht vielleicht Zuträgerin der Stasi war und auf der Flucht vor dem MfS getötet wurde. Kein Ansatz zeigte Spuren, die zu Mielkes Apperat nach Berlin führten.


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Andere Theorien fokussieren sich auf den Begleiter, dessen Alibi und Verhalten Fragen aufwerfen, oder auf den Noch-Ehemann, da Jahn sich in einer Scheidungssituation befand, die möglicherweise Konflikte ausgelöst haben könnte. Dennoch fehlen bis heute konkrete Beweise, die eine dieser Theorien bestätigen.
Auffallend ist jedoch, dass der oder die Täter mit erheblichem Aufwand die Spuren falsch legten oder vernebelten.

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Der Mordfall Ursula Jahn bleibt ein tragisches Rätsel, das die Grenzen der damaligen Ermittlungsarbeit aufzeigt. Trotz moderner forensischer Methoden, die heute möglicherweise neue Ansätze liefern könnten, ist der Fall nach 50 Jahren weiterhin ungelöst.
Wenn jemand einen Hinweis geben kann, dann vielleicht bei der Kripo in Koblenz. Die Nummer aus 1982 hat sich sicherlich geändert, zumal die Akte nicht aktuell vorliegt.

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