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Frankreich

Macrons Abdankung als der König der Franzosen hat begonnen

Titelbild: Beispielbild Pixabay
Sébastien Lecornu, der 39-jährige Politiker aus der Normandie, der einst als aufstrebender Star der Macron-Ära galt, verkörpert in diesen turbulenten Herbsttagen des Jahres 2025 die tragische Essenz eines Systems, das sich selbst zerfrisst. Als enger Vertrauter des Präsidenten, der ihn aus der Anonymität des Verteidigungsministeriums in die Schützengräben der nationalen Politik katapultierte, war Lecornu von Anfang an ein Werkzeug in Emmanuel Macrons unerbittlichem Spiel um die Macht. Macron, der charismatische Reformer, der Frankreich mit Versprechen von Erneuerung und Stabilität regierte, hat seit seiner Wiederwahl 2022 nichts anderes betrieben als ein schachähnliches Manöver, das nun in einer Spirale aus Rücktritten, Krisen und erzwungenen Kompromissen mündet. Lecornu, der Mann mit dem unscheinbaren Lächeln und der pragmatischen Art, wurde zu seinem Bauernopfer – einem loyalen Diener, der in den Wirren der parlamentarischen Zersplitterung untergeht, während der König im Élysée-Palast unbeirrt seine Züge zieht.Alles begann mit jenem fatale Schritt im Sommer 2024, als Macron, frustriert über die Niederlage seiner Partei bei den Europawahlen, das Parlament auflöste und Neuwahlen ausrief. Was als kühner Schachzug gedacht war, um eine klare Mehrheit zu erzwingen, entpuppte sich als Katastrophe. Die Nationalversammlung zerfiel in drei unversöhnliche Blöcke – das linke Bündnis aus Sozialisten, Grünen und der radikalen La France Insoumise, das rechte Spektrum mit dem Rassemblement National von Marine Le Pen und das zentristische Lager Macrons, das ohne absolute Mehrheit hilflos zwischen den Fronten lavierte. In diesem Vakuum der Macht, wo jeder Gesetzentwurf zu einem Minenfeld wurde, ernannte Macron einen Premier nach dem anderen. Zuerst den konservativen Michel Barnier, der im Dezember 2024 über den Haushalt stürzte, dann den erfahrenen François Bayrou, dessen Regierung im September 2025 an einer Vertrauensfrage scheiterte. Jeder fiel, weil Macron sich weigerte, echte Zugeständnisse an die Opposition zu machen – stattdessen opferte er seine Regierungschefs in einem endlosen Kreislauf aus taktischen Manövern, um Zeit zu gewinnen und seine eigene Unantastbarkeit zu wahren. In diese Arena warf Macron Sébastien Lecornu, seinen „loyalsten der Loyalen“, wie Insider ihn nannten. Der junge Minister, der seit 2017 in Macrons Kabinett diente und als Verteidigungsminister die Aufrüstung Frankreichs im Ukraine-Krieg orchestrierte, wurde am 9. September 2025 zum Premierminister ernannt. Er galt als Brückenbauer. Mit konservativen Wurzeln in den Républicains konnte er die Rechten ansprechen, während seine Nähe zu Macron ihn als Garant für Kontinuität positionierte.
Lecornu versprach eine „profunde Bruchlinie“ mit der Vergangenheit, eine kreative Zusammenarbeit mit allen Lagern, um den Haushalt 2026 durchzubringen – jenen Haushalt, der mit Sparmaßnahmen von Milliarden Euros die explodierende Staatsverschuldung zähmen sollte. Doch schon in seinen ersten 27 Tagen im Amt wurde klar, dass er nicht mehr als ein weiteres Glied in Macrons Kette der Verzweiflung war. Er verhandelte wochenlang, ging 26 Tage ohne formelles Kabinett, um Konsens zu schmieden – der längste Übergang in der Geschichte der Fünften Republik. Aber Macrons Schatten hing über allem.
Der Präsident diktierte die Linien, blockierte echte Kompromisse, etwa bei der Rentenreform oder Steuererhöhungen für Reiche, die die Linken forderten, oder einer härteren Migrationspolitik, die die Rechten verlangten.Der dramatische Höhepunkt kam am 6. Oktober 2025, einem Montag, der in die Annalen der französischen Politik als Farce der Absurdität einging. Am Vorabend, um 19:40 Uhr, stellte Lecornu sein Kabinett vor. Eine uninspirierte Neuauflage der alten Garde, mit zwölf Amtsinhabern aus Bayrous Regierung, darunter der verhasste Finanzminister Bruno Le Maire, der nun ins Verteidigungsministerium versetzt wurde – ein Mann, den viele für die Schuldenkrise verantwortlich machten. Die Reaktion war ein Orkan der Empörung. Die Républicains, Macrons fragile Verbündete, fühlten sich betrogen; Innenminister Bruno Retailleau kritisierte öffentlich, dass Lecornu ihm die Le-Maire-Nominierung verschwiegen hatte. Die Linken unter Jean-Luc Mélenchon und Mathilde Panot sprachen von Verrat, die Rechten um Marine Le Pen und Jordan Bardella von einer „pathetischen“ Marionette. Innerhalb von 14 Stunden – der kürzesten Regierungsdauer der Moderne – reichte Lecornu seinen Rücktritt ein. In einer emotionalen Erklärung vor dem Hôtel Matignon warf er den Parteien „partisanische Egos“ und mangelnde Kompromissbereitschaft vor.
„Ich war bereit zu Kompromissen, aber jede Partei wollte, dass die anderen ihr ganzes Programm übernehmen.“ Es war ein Eingeständnis der Ohnmacht, ein Schrei des Mannes, der erkannt hatte, dass er in Macrons Spiel nur eine Figur war, die geopfert werden konnte.Doch die Tragödie nahm eine groteske Wendung. Macron, der Meister der Inszenierung, akzeptierte den Rücktritt und beauftragte Lecornu sofort mit 48-stündigen „letzten Verhandlungen“, um „eine Plattform für Stabilität“ zu schaffen. Der scheidende Premier, der sich gerade aus der Schusslinie gerettet hatte, wurde zurück in den Mahlstrom gestoßen – ein letzter, verzweifelter Versuch des Präsidenten, Zeit zu schinden, während Aktienkurse fielen und der Euro taumelte. Beobachter wie die in der Presse spöttisch formuliert.  Es war wie eine griechische Tragödie, in der der Held, der den Göttern geopfert wird, gezwungen ist, seinen eigenen Untergang zu inszenieren. Lecornu, der einst als Retter gefeiert wurde, mutierte zum Symbol der Absurdität. Ein Premier ohne Regierung, der verhandeln sollte, was er gerade zerstört hatte. Die Opposition tobte – Mélenchon forderte Macrons Absetzung, Le Pen Neuwahlen –, und selbst innerhalb des Macron-Lagers wuchs die Resignation. „Macron trägt die Verantwortung für dieses Chaos“, hieß es in Interviews, während der Präsident allein am Seine-Ufer entlangspazierte, ein einsamer Titan in seinem selbstgeschaffenen Labyrinth. Am 10. Oktober, nur vier Tage später, erreichte die Saga ihren surrealen Zenit. Macron ernannte Lecornu erneut zum Premierminister. Der „neue Alte“, wie die Medien spotteten, sollte es noch einmal versuchen – mit demselben Kabinett, denselben Problemen, aber unter dem Druck, den Haushalt bis Montag vorzulegen. Die Linke nannte es „einen Schlag ins Gesicht der Franzosen“, die Rechten eine „Farce“. Lecornu, der in diesen Tagen gealtert wirkte, akzeptierte widerstrebend; er hatte Macrons Bitte nicht abschlagen können, der ihn als „Fixer“ pries, der Brücken bauen könne. Doch in Wahrheit war er gefangen. Ein Mann, der Loyalität mit Selbstaufgabe verwechselt, der in den Machtspielen des Élysée zur tragischen Figur wird – dem loyalen Diener, der für die Sünden des Herrschers büßt.
Macrons Strategie, die Zentristen und Konservativen zu einen, ohne die Extreme einzubeziehen, hatte endgültig versagt; Frankreich stand vor dem Abgrund einer Schuldenkrise, mit einem Defizit von 5,4 Prozent des BIP und drohenden EU-Sanktionen.In diesem Kontext offenbart sich Lecornus Tragik in ihrer ganzen Tiefem Er ist nicht der Architekt des Scheiterns, sondern sein prominentestes Opfer. Macron, der Narcissist im Palast, der Frankreich als Bühne für seine Vision nutzt, opfert seine Premier, um seine eigene Unfehlbarkeit zu wahren. Lecornu, der aus bescheidenen Verhältnissen aufstieg – Bürgermeister, Senator, Minister –, träumte vielleicht von einer Ära der Vernunft, doch er endete als Statist in einer Soap-Opera der Politik. Seine Rückkehr, nur Tage nach dem Abschied, unterstreicht die Lächerlichkeit des Ganzen: Ein Kreislauf aus Ernennung und Entmachtung, der das Vertrauen der Franzosen zerfrisst und das Land in Stillstand versetzt. Während Straßenproteste unter dem Motto „Bloquons tout“ toben und die Wirtschaft ächzt, bleibt Lecornu der tragische Held – gebrochen, aber gezwungen, weiterzuspielen. Ob er den Haushalt durchbringt oder erneut fällt, eines ist gewiss. In Macrons Machtspielen ist Loyalität der höchste Preis, und Sébastien Lecornu hat ihn bezahlt. Frankreich, die Grande Nation, sinkt tiefer in die Krise, und ihr Premier ist der stille Zeuge eines Untergangs, den er nicht mehr aufhalten kann.

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