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Der Darknetreporter

Der teure Tod aus der Versandtüte für Selbstmörder und Hinrichtungen

Es ist ein gigantischer Skandal, den unserer Tage niemand mehr schert. Wir haben, gerade im Hinblick auf den furchtbaren Tod von Gerwald Claus-Brunner und seinem Opfer, überlegt, den Artikel nicht zu veröffentlichen. Jedoch gilt dieser Artikel den Lebenden und ist ein Zeugnis für das Leben, das, und das dürfen wir alle nicht vergessen, uns dereinst geschenkt wurde.

Bitte lesen Sie am Ende des Artikels aufmerksam die redaktionelle Anmerkung.

Auf der Suche nach Quellen, woher US-Bundesstaaten die Medikamente bezogen, um verurteilte Mörder hinzurichten, fanden wir diese seltsamen Firmen entlang des Weges. Gewöhnlich wird die US Hinrichtungsshow mit einem tödlichen Cocktail betrieben, der aus drei Medikamenten besteht, darunter in den meisten US-Bundesstaaten: Pentobarbital oder in angeblich finsteren Hinterhofapotheken, deren Namen die US-Justiz nicht veröffentlicht, Abkömmlinge des chemischen Gemenges.
Dass die Apotheken nicht benannt werden, legt nahe, dass es die Apotheke nicht gibt und die Substanzen auf dem internationalen Markt, unter Umgehung des Embargos, aufgekauft werden, um den Rachegelüsten einer Gesellschaft Rechnung zu tragen, die am liebsten Afro-Amerikaner hinrichtet.
Ob schuldig oder nicht.

Pentobarbital
Pentobarbital

Dennis B. in Kamerun ist einer der Händler des Todes. Was zuerst wie ein Nepp eines afrikanischen Scammers aussieht, entpuppt sich als ein handfestes Geschäft, bei dem sämtliche staatliche und moralische Gesetze für den Profit umgangen werden. Auf der simpel gestalteten Homepage des nach Europäer aussehenden Mannes, werden bis zu 200 t des Medikamentes monatlich angeboten, was nicht der Wahrheit entsprechen kann.
Jedoch: Hauptsache, die Kasse stimmt. Nach Kamerun kann der lebensmüde Beschaffer oder der texanische Henker mit WU, MG-Geschenkkarte, BTC und Banküberweisung bezahlen. Dann wird das tödliche Pulver, 50 gr. Mindestmenge, in Aluminiumfolie in einem handelsüblichen Brief, frei Haus, zum Sterben weltweit per DHL oder EMS geliefert.

Das schlechte Deutsch versteht jeder in der Anleitung.

Das ergeht einem genauso mit der Firma B., die zu gleichen Preisen und in gleicher Liefer-Geschwindigkeit diese Wirkstoffe anbietet. Zur Erinnerung, das Verbot von Pfizer und anderen europäischen Herstellern, wie Lundbeck und zahlreichen Großhändlern wirkt in diesem Zusammenhang völlig zwecklos. Bereits 2011 wurden die Lieferungen aus der EU nach den USA verboten, da man Hinrichtungen verhindern wollte. Es noch verhindern will.
Man weiß: Emsig überlegen die Amerikaner, wie man sonst töten könnte. Der international geächtete und qualvolle Tod sucht seine Methode in der Hinrichtungskammer der US-Bundesstaaten.

Befeuert durch die großen Töne, die gegen die Menschenrechte aus Ankara derzeit gespuckt werden. Kann man die Opposition nicht mehr zum Schweigen bringen, richtet man sie hin. Das ist der simple Gedankengang von Erdoğan und seinen politischen Stiefelleckern. Auch wenn derzeit scheinbarer Frieden herrscht, zwischen der EU und Ankara, sind immer ca. 40.000 Menschen inhaftiert, denen nach den großen Tönen von Erdoğan die Todesstrafe droht.

Absurde Ideen und der Zugriff auf alte Methoden, die dereinst als barbarisch abgetan wurden, wie der elektrische Stuhl, befinden sich nun einer außergewöhnlichen Renaissance. Notfalls tut es jetzt auch der Strick. Long Drop hilft immer, denkt der Henker.

Das Verbot und der Lieferstopp der Medikamente, als diese sind die Präparate gedacht, griff ins Leere, schon hatten sich zahlreiche Firmen in Drittstaaten angesiedelt, die die notwendigen Medikamente für die Hinrichtungen zur Verfügung stellen würden. Unverhohlen, nicht nur im Darknet, sondern auch in bekannten Seiten des legalen Internets.

Eine Briefkastenfirma spielt Gott.

Keiner von uns in der Redaktion glaubte je an die Hinterhofapotheken, die die Bundesstaaten wohlwissentlich nicht veröffentlichten. Weil es diese nicht gibt oder gab, zumindest nach dem bisherigen Kenntnisstand. Bezogen wird das ausgehende Gift über seltsame Briefkastenfirmen in Mexiko, verriet uns ein Informant und prompt stießen wir auf Hernandez, dessen Name falsch sein wird, der auf E-Mails nicht antwortet und den Tod zum wunderbaren Geschäft für sich erklärt.

Hernandez gab in seinen zum Teil wirren Ausführungen zu, dass er Nembutal verkaufen würde, an jeden, der ihn zahlen könnte. Egal, wer es wäre oder was es wäre. Er mache es wegen Geld und seine Päckchen würden immer ankommen. Nun, dem Zoll kann man das nicht verübeln, wenn Selbstmörder auf diesem Weg versuchen, ihrem Dasein ein Ende zu bereiten, oder der Henker ganz glücklich ist, wieder eine Quelle für sein Geschäft aufgetan zu haben.

Da fragt sich der normale Betrachter, wo ist die Kontrolle solcher Sendungen?
Wer kann solche Sendungen, bei der Masse der täglich anfallenden Post, überhaupt kontrollieren? Wer kontrolliert die Hersteller? Wer die Zwischenhändler wird das alles in Selbstverwaltung bewerkstelligt? Kann man die Internetseiten der Schwarzhändler nicht sperren? Was unternehmen Mexiko und Kamerun gegen diese Auswüchse?
Eine Menge Fragen, die wir in den nächsten Monaten beantworten wollen.

Redaktionelle Anmerkung: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere öffentliche Aufmerksamkeit oder es dient dazu, Suizide zu verhindern. Unser Motiv ist die hohe Nachahmerquote.

Sollten Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte ohne Verzögerung die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Gehen Sie zu einer Kirche oder ihrem Arzt des Vertrauens. Handeln Sie für Ihr Leben.
Unter der bundesweit kostenlosen Hotline 0800-1110-111 oder 0800-1110-222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten. – kasaan media ©2016

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