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Die Parlamentswahl in Grönland 2025 fand am 11. März 2025 statt und war die 15. Wahl des Inatsisartut, des grönländischen Parlaments. Sie wurde heute, am 12. März 2025, ausgezählt, und die Ergebnisse liegen vor. Die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei Demokraatit unter Jens Frederik Nielsen hat die Wahl überraschend gewonnen und ihren Stimmenanteil mehr als verdreifacht, auf 29,9 %. Damit wurde sie erstmals die stärkste Kraft. Die nationalistische Naleraq-Partei legte ebenfalls deutlich zu und erreichte 24,5 %. Die bisherigen Regierungsparteien, Inuit Ataqatigiit (unter Ministerpräsident Múte B. Egede) und Siumut, verloren an Zustimmung und landeten mit zusammen etwa 36 % auf den Plätzen drei und vier.Die Wahl stand im Zeichen der Unabhängigkeitsdebatte von Dänemark, einem Thema, das alle großen Parteien unterstützen, jedoch mit unterschiedlichen Vorstellungen zur Umsetzung. Die Demokraatit favorisieren einen langsamen, wirtschaftlich abgesicherten Weg, während Naleraq eine schnelle Abspaltung fordert.
Ein weiterer Faktor war das internationale Interesse, insbesondere durch US-Präsident Donald Trump, der mehrfach die Kontrolle über Grönland gefordert hatte – zuletzt kurz vor der Wahl mit Versprechen von Investitionen und Wohlstand auf Truth Social. Umfragen zufolge lehnen 85 % der Grönländer eine US-Übernahme ab. Da keine Partei die absolute Mehrheit (16 von 31 Sitzen) erreicht hat, stehen nun Koalitionsverhandlungen an.
Die hohe Wahlbeteiligung zeigt das starke Interesse der etwa 40.500 Wahlberechtigten an der Zukunft ihrer Insel, die geopolitisch durch ihre Lage und Rohstoffe zunehmend bedeutsam wird. Die genaue Regierungsbildung bleibt offen, doch die Wahl markiert einen Wendepunkt in Grönlands politischer Landschaft.