Titel:Screenshot Bitcoineer
Die Diskussion um Bitcoineer, eine Plattform, die für den automatisierten Handel mit Kryptowährungen wirbt, ist von zahlreichen Kontroversen und Warnungen geprägt, insbesondere in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit und die Methoden, mit denen sie beworben wird.
Viele Nutzer berichten von negativen Erfahrungen, und die Plattform steht im Verdacht, mit betrügerischen Praktiken zu operieren. Besonders auffällig ist die wiederholte Verwendung gefälschter Nachrichtenartikel, die angeblich von seriösen Medienhäusern wie der Tagesschau stammen, um potenzielle Anleger zu täuschen. Diese Werbeanzeigen suggerieren oft, dass prominente Persönlichkeiten wie Til Schweiger, Markus Lanz oder andere bekannte Figuren in Talkshows wie der von Markus Lanz oder „Die Höhle der Löwen“ für Bitcoineer geworben hätten und damit enorme Gewinne erzielt hätten. Solche Behauptungen sind jedoch nachweislich falsch und Teil einer ausgeklügelten Betrugsmasche, die darauf abzielt, Vertrauen zu erschleichen und Menschen dazu zu bringen, mindestens 250 Euro als Startkapital zu investieren.
Die Masche funktioniert oft über gefälschte Webseiten, die das Design und das Logo der Tagesschau oder anderer renommierter Medien wie ZDF, RTL oder BBC imitieren. Diese Seiten veröffentlichen angebliche Erfolgsgeschichten, die behaupten, dass Prominente durch Bitcoineer reich geworden seien. Häufig werden diese Artikel mit gefälschten Nutzerkommentaren untermauert, die den Anschein von Authentizität erwecken sollen. Ein Beispiel ist ein angeblicher Artikel, der behauptet, Til Schweiger habe in einer Markus-Lanz-Sendung eine Bitcoin-Software beworben, was von der Deutschen Bundesbank kritisiert worden sei. Solche Geschichten sind frei erfunden, und die ARD hat wiederholt klargestellt, dass diese Seiten nichts mit ihren tatsächlichen Inhalten zu tun haben. Faktenchecker wie Correctiv und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) haben solche Fälschungen mehrfach entlarvt, etwa in Fällen, in denen Namen wie Annalena Baerbock, Jan Josef Liefers oder Claus Kleber missbraucht wurden.
Nutzerbewertungen auf Plattformen wie Trustpilot zeigen ein zwiespältiges Bild. Einige Berichte beschreiben anfänglich freundlichen Kontakt und ein scheinbar wachsendes fiktives Guthaben, das Anlegern suggeriert, dass sie Gewinne erzielen. Doch sobald größere Summen investiert oder Auszahlungen angefragt werden, brechen die Kontakte oft ab, oder es werden weitere persönliche Daten verlangt, was auf betrügerische Absichten hinweist. Ein Nutzer berichtete beispielsweise von einer Werbeanzeige auf Instagram, die mit einem gefälschten Tagesschau-Artikel warb und behauptete, Til Schweiger habe bei Markus Lanz von Bitcoineer erzählt. Nach einer Investition von 250 Euro folgte ein aggressiver Anruf, der bei Nachfragen abrupt beendet wurde. Solche Erfahrungen decken sich mit Warnungen von Verbraucherzentralen, die darauf hinweisen, dass Plattformen wie Bitcoineer oft kein Impressum haben, was ein klares Indiz für mangelnde Seriosität ist. Zudem fehlen Angaben zu Aufsichtsbehörden, und die Geschäftsbedingungen sind oft nur auf Englisch verfügbar, was für einen angeblich deutschen Anbieter ungewöhnlich ist.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen und die Stiftung Warentest haben wiederholt vor solchen Plattformen gewarnt. Sie beschreiben, wie Betrüger mit gefälschten Testimonials, angeblichen Expertenmeinungen und manipulierter Software arbeiten, die scheinbare Gewinne vorgaukelt. Häufig wird Druck ausgeübt, schnell zu investieren, um die Opfer emotional zu manipulieren. Die Schäden durch solche Betrugsmaschen gehen laut Tagesschau-Berichten in die Milliarden, und die Nutzung von Social Media und KI-generierten Inhalten macht es Betrügern immer leichter, ihre Anzeigen auf seriösen Plattformen zu platzieren. Ein Beispiel ist die Verbreitung von Anzeigen auf Facebook, die gezielt ältere Zielgruppen ansprechen, wie ein Fall zeigt, in dem ein 81-jähriger Nutzer nach Angabe seines Alters am Telefon abrupt beendet wurde.
Die Polizei und Medien wie der MDR warnen vor solchen „Cybertrading-Maschen“, die mit gefälschten Portalen und Prominentennamen operieren. Günter Jauch, Barbara Schöneberger und Didi Hallervorden sind ebenfalls Opfer solcher Fake-Werbung geworden. Experten empfehlen, bei solchen Angeboten skeptisch zu sein, die Herkunft von Artikeln zu prüfen und keine persönlichen Daten auf Plattformen ohne Impressum preiszugeben. Eine einfache Google-Suche oder ein Blick auf die echten Kanäle der Tagesschau kann helfen, Fakes zu entlarven. Die Plattform Watchlist Internet stuft Bitcoineer als Finanzbetrug ein, da keine verlässlichen Informationen über Eigentümer oder Entwickler vorliegen und die versprochenen Gewinne unrealistisch sind.
Zuverlässig lässt sich sagen, dass Bitcoineer aufgrund der zahlreichen Berichte über betrügerische Praktiken, gefälschte Werbung und fehlende Transparenz als äußerst unseriös einzustufen ist. Verbraucher sollten äußerste Vorsicht walten lassen, insbesondere bei Angeboten, die mit prominenten Namen und Medienlogos werben, und sich auf seriöse Informationsquellen stützen, um nicht Opfer solcher Betrugsmaschen zu werden.
