Alice Weidel, die Führerin der Alternative für Deutschland (AfD), trat gestern Abend in Hamburg in Erscheinung. Hamburg mochte nicht mit Weidel’s zynischem Nationalismus, dem Hass auf Minderheiten, umgehen.
Ihre Rede, nahe der Innenstadt, grenzte an eine Volksverhetzung in Gänze. Und man fragt sich, wann und ob der Staat eingreifen will, um dem munteren Treiben der AfD Einhalt zu gebieten.
Sie war zu einer Veranstaltung nams „Fraktion im Dialog“ im Hamburger Rathaus eingeladen.
Die Veranstaltung stieß auf starken Widerstand.
LVerschiedene Gruppen organisierten Proteste unter verschiedenen Mottos, darunter „Alle gemeinsam gegen den Faschismus!“ von der Hamburger Allianz gegen Rechts.
Die Demonstrationen begannen am Hauptbahnhof, wobei Tausende gegen Weidels Auftritt protestierten. Die Proteste verliefen größtenteils friedlich, obwohl es zu kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei kam, die in großer Zahl anwesend war, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Die Polizei meldete über 16.000 Teilnehmer an den Demonstrationen. In ihrer Rede sprach Weidel über mehrere Themen, darunter Kritik an der aktuellen Regierungskoalition in Hamburg und Deutschland. Ihr zum Teil wirrer Diskurs drehte sich um das Thema „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen“.
Sie machte auch kontroverse Bemerkungen, darunter Kommentare über Adolf Hitler als Sozialisten und bezeichnete die Demonstranten als „Chaoten“ und „Schlägerbanden“. Niemand wollte Weidel. Es blieb ruhig angesichts der Vorbezeichneten.
Weidels Geschichtsverständnis gleicht einer Desinformationskampagne des Kremls und ist bar jeglicher Realität. Der Hass auf Ausländerhass wurde geschürt und dient als Joker im Wahlkampf der Rechtsradikalen.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und andere lokale politische Kräfte kritisierten Weidels Besuch öffentlich. Es zeigte sich eine klare Spaltung in der öffentlichen Meinung, wobei viele ihren Besuch als unerwünschte Einmischung einer rechtsextremen Politikerin sahen.
Später versuchte sie unter falschen Namen in ein Hamburger Hotel einzubuchen, wie das Abendblatt berichtet, und Weidel wurde der Zutritt verweigert.