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„Unsere liebe Thuringia“- 2. Teil Gewalt jeder Art wird in der Chatgruppe kultiviert

Titelbild: Beispielbild

Anfang Januar 2023 – immer sind die anderen schuld

Bitte lesen Sie erst den 1.Teil

Der ehemalige Anwalt war sehr krank und musste erneut ins Krankenhaus. Freunde von ihm baten den Corpsbruder des Corps Thuringia Leipzig, Patrick C., ihm zu helfen. Er hatte ihm einst eine alte Liege und ein paar ausrangierte Stühle gebracht.

Das war er ihm wert. Patrick C. hatte Gerald S. danach zum Chinesen eingeladen. Einmal satt essen am Buffet!
Er hatte ihn mir nichts, dir nichts dabei schnell einmal fotografiert, obwohl er nicht sagte, was er eigentlich mit dem Bild machen wollte.

Er schrieb alles, was das Corps betraf, auf. Später tauchte das Bild im World Wide Web auf.
Schon vorher war das Corps zerstritten. Einmal, weil es um Anti-Semitismus gegen die jüdische Frau eines ehemaligen Mitgliedes ging, zum anderen wegen angeblicher Behauptungen zum Nationalsozialismus.

Leider war ein vernünftiges Gespräch mit Patrick C. nicht möglich. Er wich aus, sagte, dass eine Verwechslung vorlag. Mit der Chatgruppe sei etwas „durcheinandergekommen“. Der Zynismus war unerträglich, zum Teil menschenverachtend. Er wollte die Adresse der Freunde haben, er wollte kommen und mal klären, was zu klären sei und der aggressive Unterton in dem Telefonat im Februar dieses Jahres war nicht zu überhören. Auch Fragen zu Malwarelinks, die sich aus dem Pornos ergaben, konnte und wollte er nicht einordnen.

Irgendwann schlief der Kontakt ein.

Warum unternahm niemand etwas?


Die 2015 gegründete Chatgruppe radikalisierte mehr und mehr, sagte ein ehemaliges Mitglied der Gruppe.

Es ging auch um die zahllosen Links, die mit den Sex-Filmchen übertragen worden waren. Momentaufnahmen aus der Chatgruppe, deren Bilder wir aus rechtlichen Gründen nicht zeigen dürfen, sind derer viele. Deshalb hier nur beispielhafte Beschreibungen:


Mark Zuckerberg, der Chef von Meta, mit Hitler auf dem Machwerk Mein Kampf verschmolzen. Zuckerberg mit Hitlerbärtchen und dazu die Beschreibung Nipple-Kampf.

Das Bild eines Panzers in Stalingrad – hier wird sich darüber lustig gemacht, „dass das letzte Mal, als Deutsche einen Diesel stehen lassen mussten, in Stalingrad war“. Offensichtlich SS-Männer, die dort abgebildet waren.

Wie kann man sich über das Leid der sowjetischen und deutschen, respektive rumänischen und italienischen, Truppen lustig machen? Es kostete hunderttausenden Soldaten das Leben. Gestorben wurde in Stalingrad immer. Es wird nicht weitergedacht, sondern einfach nach einem vermeintlich starken Mann, wie Hitler, gesucht.

Auf einem anderen Bild wird postuliert, „dass der Deutsche nicht ins neue Jahr rutscht, sondern marschiert“. Dabei werden augenscheinlich Bilder der deutschen Wehrmacht bei einem Vormarsch gezeigt.

Verherrlichung nationalsozialistischer Verbrechen-nicht die Vorbildfunktion des Corps

In die Gruppe gestellt wurden zudem massenhaft Bilder, auf denen Frauen mit zahllosen Gegenständen penetriert werden. Es gibt an Hosenträgern aufgehängte Brustwarzen oder pervertierte andere Bilder. Darunter z.B. ein Säugling auf einem Lammfell liegend mit dem Spruch „Immer wenn ich heule, stecken sie mir einen Busen in den Mund – ich liebe mein Leben“. Wie können Kinder für eine solche Gruppe missbraucht werden, zwischen Vaginen, Brüsten und extremen Perversionen? Wie Nekrophilie, warum griff der Administrator der Gruppe, Patrick C., nicht ein?

Gewalt gegen Frauen, die Verherrlichung nationalsozialistischer Verbrechen, gingen im Chat-Gleichschritt.

Auf einem Bild wird ein Farbiger gezeigt, der hinter einem amerikanischen Polizisten herläuft. Darüber steht „Ich weiß nicht wie, aber die verschissenen Ami-Cops haben einen Predator gefangen“.

Auch Moslems werden nicht ausgespart. Ein einziger Tropfen Pattex 100 würde betende Moslems am Boden „festkleben“.


Ein bekannter türkisch stämmiger Fußballnationalspieler, der Hitler eine Jacke reicht, die mit einem Hakenkreuz versehen ist.

Dazwischen Bilder aus einer Verwaltungsakte einer Mandantin, über deren Verletzungen sich die Herren der Chatgruppe, darunter u.a. wie bereits erwähnt Ärzte und andere Rechtsanwälte, ausließen.


Und natürlich alles immer wieder durchmischt mit Bildern vom letzten feuchtfröhlichen Corps-Treffen. Dagegen ist an für sich nichts zu sagen, aber es zeigt strahlende Männer, die sich um das Leid derer nicht scherten, über die sich die Chatgruppe ansonsten köstlich amüsierte.

Quellen: Chat der Nazi-Pornoschatgruppe (der gesamte Chat liegt der Redaktion vor)

Recherche EU

Interviews

Unterlagen, die von verschiedenen Personen der Redaktion zur Verfügung gestellt wurden

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2 Kommentare

Christiane K. , Saarbrücken 9. November 2023 at 9:06

Nazis sind mit das Übelste, was die Gesellschaft hervorgebracht hat. Dass unsere selbst ernannte Elite, die akademische Oberschicht sich auf so ein übles Niveau begibt, ist erschreckend und widerlich. Bleibt nur zu hoffen, dass Verantwortliche und Institutionen unseres Rechtsstaates mit allen Konsequenzen, auch in den eigenen Reihen (!) reagieren!

Antworten
Urban 10. November 2023 at 7:40

Corps berufen sich auf den klassischen Idealismus und das Toleranzprinzip.
Diese hier beschriebenen Dinge sind eine Perversion dieser Gedanken und Ziele – uneinvernehmlich mit den Idealen der Corps sowie unserem Rechtssystem und -empfinden.
Alle an dem Chat beteiligten und nicht nur die Juristen sollten sehr genau wissen, dass Ihr Tun nicht nur Corpsjuridisch,sondern auch Ziviljuristisch strafbar ist.
Wie werden die Ausreden lauten:
„Ich habe den Chat gar nicht gelesen – war nur unbeteiligt mit im Verteiler….“
„Aus Versehen habe ich gelikt, ohne zu lesen was dort stand…“

Antworten

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