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Pornhub schlicht verbieten

 

Titelbild: Beispielbild Pixabay

Die Forderung nach einem schlichten Verbot von Pornhub in der Europäischen Union gewinnt an Berechtigung, wenn man die anhaltenden Vorwürfe und dokumentierten Versäumnisse der Plattform betrachtet, die nicht nur den Schutz Minderjähriger gefährden, sondern auch indirekt kriminelle Aktivitäten wie den Handel mit nicht-konsensuellen Inhalten und sogar Kindesmissbrauchsmaterial begünstigen, und nun durch ein massives Datenleck im Dezember 2025 weitere erhebliche Risiken für die Privatsphäre der Nutzer offenbart.

Pornhub, betrieben vom Unternehmen Aylo (früher MindGeek), ist eine der meistbesuchten Websites weltweit und generiert enorme Einnahmen durch nutzergenerierte Videos, doch genau dieses Modell hat wiederholt zu schweren Missbräuchen geführt. In den USA hat Aylo bereits Zugeständnisse gemacht: Das Unternehmen zahlte Millionenstrafen an Opfer von Sex-Trafficking, nachdem es zugegeben hatte, von Videos profitiert zu haben, die von der Produktionsfirma GirlsDoPorn stammten – einer Gruppe, die Frauen durch Täuschung und Zwang in pornografische Aufnahmen zwang.

Ähnlich wurde Aylo von der Federal Trade Commission und dem Staat Utah verklagt, weil die Plattform trotz Behauptungen einer strengen Moderation Tausende von Videos mit Kindesmissbrauchsmaterial (CSAM) und nicht-konsensuellen Inhalten (NCM) zuließ, ohne ausreichende Überprüfungen der Uploader oder des Contents durchzuführen.

Zwischen 2020 und 2023 sollen allein auf Pornhub Millionen von Videos hochgeladen worden sein, ohne dass die Identität oder das Einverständnis aller Beteiligten verifiziert wurde, was die Plattform zu einem Hort für illegale und ausbeuterische Materialien machte.

Besonders alarmierend ist das kürzlich bekannt gewordene Datenleck vom Dezember 2025, bei dem die berüchtigte Hackergruppe ShinyHunters über 200 Millionen Datensätze von Pornhub-Premium-Nutzern erbeutet hat, darunter E-Mail-Adressen, Standort-Daten, detaillierte Such- und Wiedergabehistorien sowie Keywords und Timestamps zu angesehenen oder heruntergeladenen Videos – insgesamt rund 94 Gigabyte an sensiblen Informationen.

Obwohl Pornhub betont, dass es sich nicht um einen direkten Hack ihrer Systeme handelt, sondern um einen Vorfall bei dem ehemaligen Drittanbieter Mixpanel (mit dem die Zusammenarbeit bereits 2021 endete), und dass Passwörter oder Zahlungsdaten nicht betroffen seien, unterstreicht dieser Vorfall die anhaltende Fahrlässigkeit im Umgang mit Nutzerdaten: Die Hacker erpressen das Unternehmen nun mit der Drohung, diese hochintimen Verlaufsdaten öffentlich zu machen, was zu massiven Sextortion-Kampagnen, Erpressungen und irreparablen Schäden für betroffene Nutzer führen könnte. Mixpanel bestreitet zwar, dass die Daten aus ihrem November-2025-Vorfall stammen, doch die Authentizität der Samples wurde von unabhängigen Quellen wie Reuters teilweise bestätigt, und der Fall zeigt erneut, wie Pornhub durch mangelnde Kontrolle über Drittanbieter und lange Datenspeicherung Risiken schafft, die weit über bloße Inhaltsmoderation hinausgehen.

In der EU steht Pornhub zwar nicht vor einem vollständigen Verbot, doch die Europäische Kommission hat im Mai 2025 formelle Verfahren gegen die Plattform sowie gegen Stripchat, XNXX und XVideos eingeleitet, weil diese den Digital Services Act (DSA) verletzen – insbesondere die Pflicht, Minderjährige effektiv vor pornografischen Inhalten zu schützen. Die Kommission kritisiert, dass einfache Selbstdeklarationen per Klick als Altersverifizierung völlig unzureichend sind und Kinder leicht Zugang zu extremem Material erhalten. Nationale Behörden gehen teilweise weiter: In Frankreich hat Aylo selbst den Zugang zu Pornhub und verwandten Sites wie YouPorn und RedTube blockiert, um gegen strenge Altersverifizierungsregeln zu protestieren, die eine doppelt anonymisierte und zuverlässige Überprüfung verlangen; ähnliche Blockaden oder Sanktionen gibt es in Deutschland und anderen Ländern.

Die Kommission entwickelt derzeit eine EU-weite Altersverifizierungs-App, die bis Ende 2025 verfügbar sein soll, doch solange Plattformen wie Pornhub nicht kooperieren oder wirksame Maßnahmen ergreifen, bleibt der Zugang für Minderjährige ein massives Problem – und nun verschärft durch das Datenleck die Gefahr, dass sensible Nutzerinformationen in kriminelle Hände geraten.Ein simples Verbot durch die EU-Kommission wäre hier der konsequenteste Schritt, da freiwillige Selbstregulierung offensichtlich versagt hat und die Plattform weiterhin Risiken birgt, die über bloße Pornografie hinausgehen: Sie unterstützt durch ihre laxen Upload-Regeln und unzureichenden Datenschutzmaßnahmen indirekt kriminelle Machenschaften, indem sie Ausbeutung, Missbrauch und nun auch die Erpressung mit intimen Daten monetarisiert. Statt endloser Untersuchungen und Strafen, die letztlich von den Nutzern bezahlt werden, sollte die Kommission ein klares Signal setzen und Pornhub EU-weit sperren lassen, bis oder solange keine absolut sichere Struktur gewährleistet ist – der Schutz von Kindern, Opfern von Gewalt und der Privatsphäre aller Nutzer muss Vorrang vor kommerziellen Interessen haben.

 

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