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Polizist in Neukölln niedergestochen

Titelbild: Beispielbild Pixabay

Am Freitagabend, dem 16. Mai 2025, gegen 22:13 Uhr, ereignete sich in Berlin-Neukölln vor dem Polizeiabschnitt 55 in der Werbellinstraße ein schwerwiegender Angriff auf einen Polizisten. Ein 28-jähriger Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft stach einem 31-jährigen Beamten in den Hals, wodurch dieser lebensgefährlich verletzt wurde. Der Vorfall löste große Besorgnis aus, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt gegen Polizisten in Berlin.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft betrat der 28-Jährige die Polizeiwache in der Rollbergstraße, um eine Anzeige aufzugeben. Aus bisher ungeklärten Gründen soll ihm der Vorgang zu lange gedauert haben, woraufhin er das Gebäude verließ und begann, ein Polizeifahrzeug vor der Wache zu beschädigen. Als der 31-jährige Polizist den Mann darauf ansprach und kontrollieren wollte, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung. In deren Verlauf zog der Täter ein Messer und stach dem Beamten in den Hals, was zu schweren Verletzungen führte.
Der Polizist wurde vor Ort von einem Notarzt versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Zunächst schwebte er in Lebensgefahr, doch nach der Operation stabilisierte sich sein Zustand, wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilte. Der Tatort in der Werbellinstraße, Ecke Hans-Schiftan-Straße, wurde über Stunden abgesperrt, um Spuren zu sichern. Ermittler der 5. Mordkommission und die Staatsanwaltschaft Berlin übernahmen die weiteren Untersuchungen.
Der 28-jährige Täter wurde unmittelbar nach der Tat von weiteren Polizisten festgenommen. Er soll bei der Auseinandersetzung ebenfalls Verletzungen erlitten haben und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Überraschend wurde der Mann jedoch in der Nacht auf Samstag, gegen 2:15 Uhr, wieder auf freien Fuß gesetzt. Laut Staatsanwaltschaftsprecher Sebastian Büchner liegen derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor, die auf einen gezielten Messereinsatz hindeuten. Daher bestehe aktuell kein dringender Tatverdacht für ein versuchtes Tötungsdelikt, was die Freilassung des Verdächtigen begründet. Die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags laufen jedoch weiter, und die Mordkommission klärt die genauen Hintergründe der Tat.
Über die Tatwaffe ist bekannt, dass es sich um ein Messer handelt, wobei eine Machete ausgeschlossen wurde. Ob der Täter das Messer bereits in der Wache bei sich trug oder es erst am Polizeifahrzeug hervorholte, ist noch unklar. Auch die genauen Gründe für die Anzeige, die der Mann aufgeben wollte, sind nicht bekannt.
Die Tat ereignete sich in einer ohnehin angespannten Lage für die Berliner Polizei. Am Vortag, dem 15. Mai 2025, war bei einer pro-palästinensischen Demonstration zum Nakba-Gedenktag in Kreuzberg ein Polizist schwer verletzt worden, nachdem er in die Menge gezogen und niedergetrampelt wurde. Dieser Vorfall, bei dem 56 Personen festgenommen wurden, wurde von der Generalstaatsanwaltschaft als „Angriff auf Organe des Rechtsstaates“ gewertet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte nach dem Messerangriff in Neukölln besseren Schutz für Beamte. GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke kritisierte, dass die versprochene Stichschutzausrüstung immer noch fehle, und forderte härtere Strafen sowie verbesserte Sicherheitsmaßnahmen.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verurteilte die Gewalt gegen Polizisten scharf und bezeichnete den Angriff in Kreuzberg als „feigen, brutalen Gewaltakt“, der den Rechtsstaat angreife. Ähnliche Stimmen kamen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), der die Gewaltausbrüche in Berlin verurteilte.
Der Angriff in Neukölln reiht sich in eine besorgniserregende Statistik ein. Im Jahr 2024 wurden in Berlin 10.584 Polizisten im Dienst Opfer von Gewalttaten, etwa 29 pro Tag. Davon wurden 1.826 körperlich verletzt, neun davon schwer. Bundesweit stieg die Zahl der Gewalttaten gegen Polizisten 2023 um acht Prozent auf über 46.000 Fälle. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte die Lage bereits vor Wochen als „besorgniserregend“ bezeichnet. Der Vorfall in Neukölln verstärkt die Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen und einer Ausweitung von Messer- und Waffenverbotszonen, wie sie bereits von der Innensenatorin geprüft werden.
In den sozialen Medien löste der Vorfall starke Reaktionen aus. Nutzer äußerten Entsetzen über die Tat und die Freilassung des Täters. Einige Posts thematisierten die zunehmende Kriminalität in Berlin und stellten den Vorfall in einen größeren Kontext von Gewalt und Unsicherheit in der Stadt. Die Stimmung spiegelt eine wachsende Frustration über die Sicherheitslage wider, insbesondere in Bezirken wie Neukölln, die häufig im Zusammenhang mit Kriminalität genannt werden.
Der Messerangriff auf den Polizisten in Neukölln ist ein weiterer alarmierender Vorfall, der die Gefahren für Einsatzkräfte in Berlin verdeutlicht. Während der Beamte glücklicherweise stabilisiert werden konnte, wirft die Freilassung des Tatverdächtigen Fragen auf und heizt die Debatte über den Schutz von Polizisten und die Bekämpfung von Gewaltkriminalität an. Die laufenden Ermittlungen werden zeigen, ob weitere Details zum Motiv und Ablauf der Tat ans Licht kommen.

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