Heinz Horst Mergelsberg Polizei Südhessen
Cold Case

Helga Mergelsberg und der Optionshandel

 
 
 
 
 

Böser Fang

 

Am 28. Februar 1994 bargen Kräfte der Wasserschutzpolizei bei Oestrich-Winkel eine weibliche Leiche aus dem Rhein. Gut verpackt in einen schwarzen Reisesack, umspannt mit einem SCUBAPRO Tauchergürtel und beschwert mit jeweils 2,5 kg Bleigewichten.

 
 
Helga Mergelsberg Polizei Hessen

Das Gesicht der Toten war bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Für die nächsten Jahre blieb unklar, wer die Leiche war. Bis März 2003 waren alle Versuche einer Identifizierung der Toten ohne Erfolg. Die Unbekannte wurde dann, nach einer Gesichtsrekonstruktion, als Helga Mergelsberg identifiziert. Eigentlich ging man davon aus, dass sie zusammen mit ihrem, seitdem mit internationalem Haftbefehl gesuchten Mann im Januar 1994 “untergetaucht” war. Dem war nicht so.
Helga Mergelsberg geb. am 30.03.1938, war zum Zeitpunkt ihres Ablebens 64839 Münster, Landkreis
Darmstadt-Dieburg, gemeldet.


Gewichte 2,5 kg Polizei Hessen

Heinz Horst Mergelsberg war abgetaucht, und zwischen dem 27. dem 31. Januar 1994 zuletzt unter dem Falschnamen „Heinz Wergers“ im Kölner Raum nochmals in einem Hotel gesichtet worden, danach nochmals im Zusammenhang mit der ebenfalls ein paar Jahre später in den Bankrott gerutschten Düseldorfer Firma New York Broker Deutschland. Wenn die Informationen stimmen. Danach verliert sich die Spur von dem smarten Investmentbroker, der mit Optionen auf Edelmetalle und Derivate seine Kundschaft ausnahm. Der Gesamtschaden von ca. 17 Millionen DM, damals, war nur die Spitze des Eisberges. Mergelsberg war so pfiffig mit seiner Firma (MOT) Main Option Trading, die auch DTB (Deutsche Termin Börse) handelte, doppelt gute Geschäfte zu tätigen. Seriöse Schätzungen gehen von einem Gesamtschaden von weit mehr als 30 Millionen DM aus.

 

Neue muskulöse Freunde aus Russland

Der Partner Jürgen Hock war, wie aus Papieren, die Anfang des Jahrtausends im Zusammenhang mit einer anderen Investmentfirma als Quelle an die Presse durchsickerte, ausgeschieden, weil er Mergelsberg nicht vertraute. Selbst Jürgen Hock war in erhebliche Schwierigkeiten gekommen und wurde eigenen Aussagen nach von Unbekannten, unter Waffengewalt, verschleppt, um das Investment zurückzuerhalten.

Es hatten sich russische Bodyguards in der Branche breitgemacht und die waren äusserst unangenehm.
Auch gelang es Mergelsberg, weitere Broker und Tischverkäufer unter Druck zu setzen. Spätere Tischverkäufer von Mergelsberg wechselten von Frankfurt nach Düsseldorf oder gleich nach Malaga.

Eine schmucke Villa in der Stresemannstraße in Frankfurt, eingebunden in den Optionshandel der damaligen Tage. Drei Autos, darunter den Mazda X Sportwagen und einen Terrano, nannte der nach aussen hin erfolgreiche Broker sein Eigen. Seine Frau und er hatten einen Urlaub über Weihnachten 1993/94 in den USA verbracht.

Der Sensenmann für die Graumarkt-Broker ging damals um

 

Schon 1999 tauchten im Badischen Unterlagen auf, die auf Mergelsbergs Geschäfte hinwiesen, die keine waren. Er hatte die Konten geplündert und war gar seine Beiträge für den Papst aller Optionshändler, der Deutsche Termin Börse (DTV) schuldig, geblieben.

Mergelsberg hatte über Jahre Kontakt zu dem 2003 bei einem Flugabsturz ums Leben gekommenen Dieter Breitkreuz. Breitkreuz, seit 1977 Chef der Phoenix Kapitaldienst, als im gleichen Geschäftsfeld tätig wie der seit Januar 1994 vermisste Mergelsberg. Breitkreuz stürzte unter ungeklärten Umständen, 2004, auf einem Golfplatz mit einem Kleinflugzeug ab. Man half sich untereinander.

 

Auch er bediente die Broker, die das Geld direkt an Refco weiterreichten. Bei Refco, die mit 165 Millarden US$ in den Bankrott ging, arbeitete zu dieser Zeit der heutige Rechtspopulist Nigel Farage. Über Man Financial am Sugar Square oder über AMT in London wurde das Geld so weiß gewaschen, wie es mit Arielnicht gegangen wäre.

Über zahlreiche Geschäftsfreunde von Mergelsberg wurden in diesen Tagen Fakten offenbar, die der Broker der für FRA im zivilen Leben arbeitete, nicht gerne hören konnte.

Ob Mergelsberg überhaupt noch lebte, kann nicht beantwortet werden. Er verfügte über beste Verbindungen nach Lateinamerika, wie auch viele der Graumarkt-Trader, die sich zu der Zeit nach Marbella und von da aus, nach Südamerika, absetzten. Wergers allerdings, war in der Szene noch ein Begriff, Jahre, nachdem Mergelsberg abgetaucht sein soll. Eine Spurdes Mannes mit dem französischen Landsitz führte nach Indien und versandte dort in Goa. Auch eine Geliebte wurde zitiert, die es wahrscheinlich nicht gab.

Irgendwann wusste man nur noch, dass er sich abgesetzt hatte, einige vermuteten, dass er an die falschen geraten wäre und ein nasses Grab mit seiner Gattin zusammen gefunden hätte. Wahrscheinlich starb Mergersberg kurze Zeit später, es waren Männer hinter ihm her, die aus der ehemaligen Sowjetunion kamen. Diese Geschichte wurde zumindest in den WTG Firmen, Anfang des Jahrtausends erzählt.

 

Heute Abend wird Mergelsberg im Zusammenhang mit dem Ableben seinert Frau auf Aktenzeichen xy – Ungelöst gesucht.
Die Staatsanwaltschaft in Darmstadt hat daher folgende Fragen an die Zuschauer:

Wer hat Helga Mergelsberg umgebracht?

Wer hatte ab Ende Januar 1994 Kontakte zu Heinz Horst Mergelsberg oder einer Person, die unter dem Namen Heinz Wergers auftrat?

Wer kennt seinen derzeitigen Aufenthaltsort?

Der Beschuldigte war im Jahr 1994 etwa 1,86 Meter groß und schlank. Er hatte braune Augen und eine auffällig nach vorne geneigte Körperhaltung. Diese Körperhaltung ist auf einer Erkrankung zurückzuführen und dürfte sich im Laufe der Jahre weiter verschlechtert haben. Heinz Horst Mergelsberg war Brillenträger und trug gelegentlich einen Vollbart. Ein markantes Merkmal war ein etwa 5 bis 6 Zentimeter großes Muttermal im Nacken.

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Darmstadt, Hessen

Kommissariat 10,

Rufnummer 06151 969 0

 

 

 

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