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Rechtsradikale

Die Reichsbürgerszene außer Rand und Band

Titelbild: Demonstration

Die Reichsbürgerszene und der NSU-Komplex weisen einige Gemeinsamkeiten auf. Dazu gehören eine rechtsextreme und antisemitische Ideologie, die Ablehnung des demokratischen Rechtsstaates, eine hohe Gewaltbereitschaft und eine Verschwörungsmentalität. Es gibt aber auch Unterschiede, wie z. B. in der Organisationsform, in der Zielgruppe, in den Tatmotiven und im Bekanntheitsgrad der Täter. Direkte Kooperations- oder Unterstützungsbeweise zwischen Reichsbürgern und dem NSU-Komplex liegen bislang nicht vor, aber es gibt einige Indizien, die auf mögliche Verbindungen oder Überschneidungen hindeuten.

Einige Reichsbürger waren früher Mitglieder oder Sympathisanten von rechtsextremen Parteien oder Gruppierungen, die auch Kontakte zum Umfeld des NSU hatten, wie z. B. die NPD, die DVU, die Republikaner oder Blood and Honour.
Einige Reichsbürger nahmen an rechtsextremistischen Demonstrationen oder Aktionen teil, die auch vom NSU-Umfeld organisiert oder besucht wurden, wie die Thüringentage der nationalen Jugend, Rudolf-Heß-Gedenkmärsche oder Anti-Antifa-Kampagnen.
Einige Reichsbürger waren an Waffenbeschaffungen oder Waffengeschäften beteiligt, die auch vom NSU-Umfeld genutzt wurden, wie die Beschaffung von Waffen, der Umbau von Schreckschusswaffen zu scharfen Waffen oder der Erwerb illegaler Waffen aus dem Ausland.
Einzelne Reichsbürger haben sich an rechtsterroristischen Anschlägen oder Anschlagsplanungen beteiligt oder diese unterstützt, die auch vom NSU-Umfeld inspiriert oder beeinflusst waren.

Dazu zählen die Anschläge auf Asylbewerberheime, Moscheen oder Politiker, die Anschlagsplanungen der Gruppe Freital oder die Anschlagsplanungen der Gruppe Revolution Chemnitz.

Diese Indizien zeigen, dass zumindest eine Nähe bzw. Überschneidung zwischen Reichsbürgern und NSU-Komplex besteht, die weiterer Untersuchungen bedarf. Es ist jedoch wichtig, die Unterschiede und Besonderheiten beider Phänomene zu beachten, um sie nicht zu verharmlosen oder zu verallgemeinern. Die Reichsbürgerszene ist keine einheitliche oder homogene Bewegung.

Vielmehr handelt es sich um eine vielfältige und heterogene Szene, die sich aus verschiedenen Strömungen, Gruppen und Einzelpersonen zusammensetzt, die unterschiedliche Ziele, Motive und Strategien verfolgen. Der NSU-Komplex ist kein isoliertes oder abgeschlossenes Phänomen, sondern ein offenes und komplexes Gebilde, das aus verschiedenen Akteuren, Netzwerken und Institutionen mit unterschiedlichen Rollen, Funktionen und Verantwortlichkeiten besteht.

Beide Erscheinungen stellen eine ernste Bedrohung für Demokratie und Menschenrechte in Deutschland dar und müssen daher entschieden bekämpft und aufgeklärt werden.

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