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Kanaren Teneriffa

Riesenwellen auf Teneriffa reißen Menschen in den Tod

Titelbild: Beispielbild

Am  Samstag, der eigentlich von sonnigen Aussichten für die Touristen auf der beliebten spanischen Kanareninsel Teneriffa geprägt sein sollte, verwandelte sich die idyllische Küstenlandschaft in eine Szene des Grauens, als gewaltige Riesenwellen mit unerbittlicher Kraft über die Uferpromenaden und Strände hereinbrachen.

Die Insel, die vor der Westküste Nordafrikas im offenen Atlantik liegt und jährlich Millionen von Urlaubern anzieht, ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten anfällig für solche Naturgewalten, die durch ferne Stürme im Ozean entstehen und Wellen von bis zu vier Metern Höhe erzeugen. Die kanarische Regierung hatte bereits am Vortag eine ausdrückliche Wetterwarnung herausgegeben, die vor starker Dünung, Windstärken bis sechs und Wellen von 2,5 bis 4 Metern warnte – ein Szenario, das auf den Kanaren als „Oleaje“ bekannt ist und die Bewohner und Besucher zur Vorsicht mahnt, Uferwege und Strände zu meiden. Dennoch ignorierten einige Touristen und Einheimische diese Appelle, was zu einer Kette tragischer Vorfälle führte, die drei Menschen das Leben kosteten und zahlreiche weitere verletzten.

Die Dramatik begann bereits am Vormittag an der Südküste, in der Nähe des lebhaften Strandes El Médano, einem Hotspot für Windsurfer und Sonnenanbeter. Hier wurde ein Mann leblos aus dem Meer geborgen, dessen Körper von den Rettungskräften an Land für tot erklärt wurde. Obwohl es keine direkten Augenzeugen für den genauen Moment gab, gehen die Behörden davon aus, dass eine der mächtigen Wellen ihn erfasst und unter die Oberfläche gezogen hatte; Versuche der Strandbesucher und Sanitäter, ihn wiederzubeleben, scheiterten trotz aller Anstrengungen. Später am selben Tag, im Südteil der Insel bei El Cabezo in der Gemeinde Granadilla de Abona, wiederholte sich das Unheil.

Einsatzkräfte fanden einen weiteren Mann treibend im Wasser, der ebenfalls trotz rascher Bergung und medizinischer Hilfe nicht mehr zu retten war.

Diese beiden Vorfälle im Süden unterstreichen die plötzliche und unvorhersehbare Natur der Wellen, die selbst erfahrene Einheimische überraschen können, doch sie waren nur der Auftakt zu den katastrophalsten Ereignissen im Norden.Dort, in der malerischen Stadt Puerto de la Cruz, einem Touristenparadies mit seinem berühmten Hafen und der schwarzen Vulkansandküste, ereignete sich gegen Nachmittag der Höhepunkt der Tragödie. Zwei aufeinanderfolgende Riesenwellen, die mit ohrenbetäubendem Donner über die Kaimauer brachen, rissen plötzlich zehn Personen – darunter Familien mit Kindern und Spaziergänger auf der Promenade – in die tosende See. Augenzeugenberichte und Videos, die rasch in sozialen Medien kursierten, zeigen die Panik: Menschen werden wie Spielzeug von der Gischt mitgerissen, schreien um Hilfe, während Passanten und Polizisten verzweifelt Seile und Rettungsringe werfen. Unter den Betroffenen befand sich eine 79-jährige Niederländerin, die trotz der heldenhaften Bemühungen der Retter einen Herzstillstand erlitt und vor Ort nicht mehr reanimiert werden konnte; ihr Tod markierte das dritte Opfer des Tages.

Drei weitere Personen aus dieser Gruppe erlitten schwere Verletzungen, darunter Brüche und innere Blessuren, und mussten per Hubschrauber in Krankenhäuser geflogen werden, während die restlichen sieben mit leichteren Prellungen und Schockzuständen davonkamen. Die Szenen am Hafen, wo Wellen bis zu vier Meter hoch die Steinmauern überfluteten und Trümmerteile wie Boote und Liegen durch die Luft wirbelten, haben sich tief in das Gedächtnis der Überlebenden eingebrannt und werden als Mahnung für zukünftige Besucher dienen.

Nicht weit entfernt, im Bezirk Anaga im Nordosten bei Playa del Roque de las Bodegas, ein ruhigerer Strandabschnitt mit steilen Klippen, traf eine weitere Welle sechs französische Touristen, die trotz der Warnungen die Uferlinie genossen. Diese Gruppe hatte Glück im Unglück. Alle konnten schnell aus dem Wasser gezogen werden, erlitten aber moderate Verletzungen wie Prellungen und Schnitte, die vor Ort von Sanitätern versorgt wurden. Ein Hubschrauber des kanarischen Rettungsdienstes SUC landete in unmittelbarer Nähe, um die Verletzten zu stabilisieren, und die Szene wurde zu einem Symbol für die rasche Reaktion der lokalen Behörden. Ähnlich dramatisch endete es in La Guancha, einem kleinen Fischerort an der Nordküste, wo ein 43-jähriger Einheimischer, der zum Angeln unterwegs war, von einer Welle erfasst und per Hubschrauber geborgen werden musste – doch auch hier stellten die Sanitäter nur noch seinen Tod fest.

Die Zeitung „El Día“ berichtete von der Schnelligkeit des Einsatzes, der dennoch nichts am Ausgang ändern konnte, und hob hervor, dass der Mann möglicherweise zu nah am Abgrund gearbeitet hatte, ohne die volle Gefahr zu ahnen.Insgesamt zählten die Behörden bis zum Abend des 9. November drei bestätigte Tote – darunter die Niederländerin, den Fischer aus La Guancha und die beiden Männer aus dem Süden – sowie mindestens 15 Verletzte, von denen einige, einschließlich Deutscher und Franzosen, stationär behandelt werden mussten. Die Zahlen könnten sich noch erhöhen, da kleinere Vorfälle an anderen Küstenabschnitten gemeldet wurden, und die Ermittlungen laufen, um die genauen Ursachen zu klären. Experten der Inselregierung und des Küstenschutzes betonen, dass solche Riesenwellen kein Einzelfall sind: Die Kanaren, exponiert im Atlantik, erleben sie regelmäßig zwischen Oktober und März, wenn atlantische Tiefdrucksysteme Wellenfronte erzeugen, die Hunderte Kilometer weit reisen und plötzlich ansteigen. Die Warnsysteme, inklusive Sirenen und Apps, wurden in den letzten Jahren verbessert, doch die Tragödie zeigt, wie entscheidend die persönliche Verantwortung ist – Touristen, oft ahnungslos gegenüber der Heftigkeit des Ozeans, posieren für Selfies zu nah am Wasser, während Einheimische manchmal aus Routine Risiken eingehen. Die Inselbehörden haben nun zusätzliche Patrouillen angeordnet und Kampagnen gestartet, um die Gefahren zu sensibilisieren, mit Plakaten an allen Promenaden, die warnen.

Es ist eine bittere Erinnerung daran, dass hinter der glitzernden Fassade der Urlaubsparadiese die rohe Kraft der Natur lauert, unerbittlich und unvorhersehbar, und dass Respekt vor dem Meer der Schlüssel zur Sicherheit bleibt. Die Wellen haben nicht nur Leben geraubt, sondern auch eine dringende Debatte über besseren Schutz und Aufklärung angestoßen, die hoffentlich zukünftige Katastrophen mildern wird.

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