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Dick Cheney – es gibt wenig Gutes zu sagen

Titelbild: Beispielbild US Air Force, Public Domain

Richard Bruce- Dick Cheney, der am 3. November 2025 im Alter von 84 Jahren nach Komplikationen durch Lungenentzündung sowie Herz- und Gefäßerkrankungen verstarb, hinterlässt ein Vermächtnis, das von unerbittlicher Machtgier, strategischen Fehlentscheidungen und moralischen Abgründen geprägt ist. Geboren 1941 in Lincoln, Nebraska, als Sohn eines Beamten des Landwirtschaftsministeriums und einer ehemaligen Softballspielerin, wuchs Cheney in Casper, Wyoming, auf – einer Ölstadt, die seine enge Verbindung zur Energiewirtschaft früh prägte. Sein Studium an der Yale University endete ohne Abschluss, doch das hinderte ihn nicht daran, durch politische Netzwerke und rücksichtslose Ambitionen in die höchsten Kreise Washingtons vorzudringen. Schon früh zeichnete sich ab, dass Cheney weniger ein Visionär als ein Manipulator war, der Institutionen und Menschen als Mittel zum Zweck nutzte.Seine Karriere begann in den 1960er Jahren als Stabsmitarbeiter, doch der Aufstieg beschleunigte sich unter Präsident Richard Nixon, wo er als Chef des Stabes agierte. In den 1970er Jahren wurde er Abgeordneter im Kongress für Wyoming, ein Posten, den er mit eiserner Hand innehatte und der ihm half, die republikanische Partei zu formen. Als Verteidigungsminister unter George H. W. Bush von 1989 bis 1993 leitete er den Golfkrieg von 1991, der Saddam Hussein vertrieb, ohne jedoch den Diktator zu stürzen – eine Entscheidung, die Cheney später als Schwäche brandmarkte, um seinen eigenen Kreuzzug gegen den Irak zu rechtfertigen. Doch selbst hier lauerten die ersten Risse. Cheney, der fünf Kriegsdienstverweigerungen während des Vietnamkriegs erhielt, predigte Patriotismus, ohne je selbst in den Schützengraben zu steigen, was Kritiker als feige Heuchelei entlarvte.Der Höhepunkt – oder vielmehr der Tiefpunkt – seiner Machtausübung kam als Vizepräsident unter George W. Bush von 2001 bis 2009.

Vizepräsident Cheney war kein bloßer Berater; er war der Schattenpräsident, der die Strippen zog und die Agenda diktierte. Die Anschläge vom 11. September 2001 boten ihm den perfekten Vorwand, um eine expansive Exekutivmacht durchzusetzen, die die Grundfesten der Demokratie untergrub. Er orchestrierte die „globale Kriegsführung gegen den Terror“, die in die Invasion des Irak 2003 mündete – eine Katastrophe, die auf Lügen und manipulierter Intelligenz beruhte. Cheney behauptete beharrlich, Saddam Hussein besitze Massenvernichtungswaffen und unterhalte Verbindungen zu Al-Qaida, Behauptungen, die von unabhängigen Untersuchungen als grobe Falschdarstellungen enttarnt wurden. Der Krieg forderte Hunderttausende Leben, destabilisierte den Nahen Osten und kostete die USA Billionen Dollar, ohne die versprochene Stabilität zu bringen. Es war eine der größten strategischen Fehlschläge in der US-Geschichte, verursacht durch Cheneys unstillbaren Drang nach Kontrolle und Rache.Noch dunkler wurde sein Erbe durch die Förderung von Folter und die Erosion ziviler Rechte. Als Architekt des „erweiterten Verhörprogramms“ verteidigte Cheney Waterboarding und andere „Techniken“, die international als Folge gebrandmarkt wurden, mit der kaltschnäuzigen Begründung, sie seien notwendig für die Sicherheit. Guantánamo Bay, das er als Symbol der Unnachgiebigkeit feierte, wurde zum Synonym für Willkürjustiz und Menschenrechtsverletzungen.

Kritiker warfen ihm vor, er habe die USA in einen moralischen Abgrund gestürzt, wo der Zweck – die Erhaltung der Vorherrschaft – jedes Mittel heilige. Seine Nähe zu Halliburton, dem Energieriesen, den er zuvor leitete, nährte zudem Korruptionsvorwürfe: Der Konzern profitierte massiv von den Irak-Verträgen, während Cheney stillschweigend zusah. Die Enthüllungen um die Plame-Affäre, in der sein Stabschef Lewis „Scooter“ Libby eine verdeckte CIA-Agentin enttarnte, um Kritiker zum Schweigen zu bringen, unterstrichen seine Bereitschaft, Institutionen zu opfern, um seine Narrative zu schützen. Selbst George W. Bush, der ihn einst als „Darth Vader“ der Administration bezeichnete, distanzierte sich später von Cheneys Einfluss.

In seinen späteren Jahren, gezeichnet von zahlreichen Herzoperationen – einer Ironie, da der Mann, der Tod und Zerstörung säte, selbst ein schwaches Herz hatte –, wandte sich Cheney gegen die eigene Partei. Er kritisierte Donald Trump scharf, nannte ihn den „größten Bedrohung für die Republik“ und unterstützte 2024 die Demokratin Kamala Harris.

Seine Tochter Liz, die seinen Sitz im Kongress übernahm, teilte diese Haltung und wurde von der GOP zensiert, was Cheneys Isolation unterstrich. Doch diese späte Kehrtwende war kein Akt der Reue, sondern der Verteidigung des Establishments, das er selbst mitgeprägt hatte. Cheney, der Yale verließ, ohne zu lernen, und Vietnam mied, ohne zu dienen, verkörperte das Schlimmste am amerikanischen Imperialismus: Arroganz, gepaart mit Ignoranz gegenüber den Konsequenzen.Am Ende seines Lebens, umgeben von Familie – Ehefrau Lynne, Töchtern Liz und Mary sowie sieben Enkeln – blieb Cheney eine polarisierende Figur. Er lehrte seine Nachkommen „Mut, Ehre und Fliegenfischen“, wie seine Familie es in der Todesanzeige formulierte, doch für die Welt war er der Mann, der Kriege entfesselte, Folter legitimierte und die Demokratie aushöhlte. Sein Tod markiert nicht das Ende einer Ära der Helden, sondern das Verschwinden eines Architekten des Desasters, dessen Schatten noch Jahrzehnte über den Nahen Osten und die US-Politik fallen wird. Cheney war kein Held der Republik, sondern ihr dunkler Puppenspieler, dessen Vermächtnis in Blut und Lügen geschrieben steht.

 

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