HomeToGo CBD VITAL Weinvorteil DE
Fauna

Strömung im Golf von Panama ausgefallen

Titelbild:Beispielbild PixabayAnfang 2025 ereignete sich im Golf von Panama ein beispielloses Phänomen, das Forscher weltweit in Alarmbereitschaft versetzt hat. Die saisonale Auftriebsströmung, die normalerweise jedes Jahr zwischen Januar und April zuverlässig kalte, nährstoffreiche Tiefenwasser an die Meeresoberfläche bringt, ist nahezu vollständig ausgefallen. Diese Strömung, die seit Jahrhunderten mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit auftritt, ist ein zentraler Bestandteil der marinen Ökosysteme vor der Westküste Mittelamerikas. Sie kühlt die tropischen Gewässer, versorgt das Phytoplankton mit lebenswichtigen Nährstoffen und bildet die Grundlage für den Reichtum an mariner Artenvielfalt sowie die produktive Fischerei in der Region. Ihr Ausbleiben im Jahr 2025 markiert ein Ereignis, das laut Forschenden des Smithsonian Tropical Research Institute in Panama und des Max-Planck-Instituts für Chemie in einer im „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichten Studie als „historisch beispiellos“ bezeichnet wird. Werbung

Die Auftriebsströmung im Golf von Panama wird normalerweise durch nordöstliche Passatwinde angetrieben, die während der Trockenzeit durch Lücken im mittelamerikanischen Gebirge beschleunigt werden. Diese Winde erzeugen einen sogenannten Ekman-Transport, bei dem warmes Oberflächenwasser von der Küste weggeblasen wird, wodurch kühleres, nährstoffreiches Tiefenwasser nach oben strömen kann. Dieses Phänomen erstreckt sich über ein Gebiet von mehr als 60.000 Quadratkilometern und führt dazu, dass die Meerestemperaturen in der Region auf etwa 19 Grad Celsius sinken – deutlich kühler als die sonst üblichen tropischen Wassertemperaturen. Diese Abkühlung fördert das Wachstum von Phytoplankton, das als Basis der marinen Nahrungskette dient, und schützt Korallenriffe vor Hitzestress, der durch die zunehmende Ozeanerwärmung verursacht wird. Gleichzeitig unterstützt die Nährstoffzufuhr eine florierende Fischerei, die für die Küstengemeinden von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung ist. Werbung

Im Jahr 2025 jedoch zeigte sich ein dramatischer Bruch mit diesem jahreszeitlichen Rhythmus. Die Daten des Physical Monitoring Program des Smithsonian Tropical Research Institute, die über vier Jahrzehnte hinweg konsistente Messungen der Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Ostpazifik vor Panama liefern, zeigten, dass die typische Abkühlung erst im März einsetzte – zwei Monate später als gewohnt. Zudem war die Abkühlung deutlich schwächer und kürzer. Statt der üblichen mindestens 66 Tage dauerte sie nur zwölf Tage, und die Wassertemperaturen sanken lediglich auf 23,3 Grad Celsius, weit entfernt von den üblichen 19 Grad. Satellitendaten und Beobachtungen von Küstenstationen bestätigten ein ungewöhnlich homogenes Warmwassersignal, das auf eine stabile Schichtung des Ozeans hinweist: Eine wärmere, leichtere Deckschicht lag auf dem kühleren Tiefenwasser, was den Auftrieb behinderte.

Die Hauptursache für dieses beispiellose Ausbleiben der Auftriebsströmung liegt laut den Forscher in einer signifikanten Veränderung der Windverhältnisse. Die Passatwinde, die normalerweise den Auftrieb antreiben, waren 2025 schwächer und weniger konstant. Ohne die kräftigen Winde, die das Oberflächenwasser wegdrücken, konnte das Tiefenwasser nicht nachströmen. Warum die Winde jedoch so stark abgeschwächt waren, bleibt unklar. Die Forscher spekulieren, dass Veränderungen in den atmosphärischen Zirkulationssystemen, möglicherweise im Zusammenhang mit der fortschreitenden Klimaerwärmung, eine Rolle gespielt haben könnten. Die Innertropische Konvergenzzone, die die Windmuster in der Region beeinflusst, erreichte 2025 offenbar nicht ihre übliche südliche Position, was die Winddynamik weiter destabilisierte.

Die Folgen dieses Ausfalls sind weitreichend und besorgniserregend. Der Mangel an nährstoffreichem Tiefenwasser führte zu einem Rückgang des Phytoplanktonwachstums, was die gesamte marine Nahrungskette beeinträchtigt. Dies wirkt sich nicht nur auf die Artenvielfalt aus, sondern auch auf die Fischerei, die von der Produktivität der Auftriebszone abhängt. Korallenriffe, die auf die kühlende Wirkung des Tiefenwassers angewiesen sind, um Hitzestress zu vermeiden, könnten langfristig geschädigt werden. Die Forscher betonen, dass die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung dieser Region die Dringlichkeit weiterer Untersuchungen unterstreicht. Es ist unklar, ob es sich bei dem Ereignis um eine einmalige Anomalie handelt oder ob es ein Anzeichen für eine fortschreitende Störung durch den Klimawandel ist. Werbung Die Unsicherheit über die genauen Ursachen und die möglichen langfristigen Auswirkungen macht weitere Forschung zwingend erforderlich, um die Mechanismen hinter diesem Phänomen zu verstehen und mögliche Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Ökosysteme und Gemeinschaften zu entwickeln.

Themenverwandte Artikel

Der gewöhnliche Weißstorch namens Adebar

the kasaan times

500 Jahre- Das lange Leben des Grönlandhais

the kasaan times

Gestern Abend vor Island-Wale und eine traumhafte Aussicht

the kasaan times

Der Frühling ist in Deutschland angekommen

the kasaan times

De-Extinktion des Mammuts

the kasaan times

Über den aussterbenden Schneeleoparden

the kasaan times

Der schöne Fluch der Blaukrabben

the kasaan times

Der Fuchsbau

the kasaan times

Pilze sammeln – aber sicher

the kasaan times

Verborgene Videoaufnahmen beweisen: Tönnies-Zulieferer quält Schweine und lässt sie teilweise vorsätzlich verhungern

the kasaan times

Was über die Giraffe

the kasaan times

Der Brillenpinguin stirbt aus

the kasaan times

Hinterlasse einen Kommentar

*