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Heute ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall im Rahmen der EU-Operation Aspides im Roten Meer, der zu erheblichen diplomatischen Spannungen zwischen Deutschland und China führte. Nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin hat das chinesische Militär ein deutsches Aufklärungsflugzeug, das im Rahmen dieser Mission eingesetzt war, mit einem Laser gezielt ins Visier genommen. Der Vorfall wurde vom Auswärtigen Amt als „vollkommen inakzeptabel“ bezeichnet, da er nicht nur eine Störung des Einsatzes darstellte, sondern auch eine direkte Gefährdung des deutschen Personals an Bord des Flugzeugs mit sich brachte. Als Reaktion auf diese aggressive Handlung wurde der chinesische Botschafter in Deutschland, Deng Hongbo, am selben Tag ins Auswärtige Amt einbestellt, um die Position der Bundesregierung klarzumachen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt in der Diplomatie als scharfes Signal und unterstreicht die Schwere, die Deutschland diesem Vorfall beimisst.
Die EU-Operation Aspides, an der bis zu 700 deutsche Soldaten beteiligt sind, wurde im Februar 2024 vom Rat für Auswärtige Angelegenheiten ins Leben gerufen, um die Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz zu schützen. Diese Miliz, die sich im Kontext des Gaza-Konflikts auf die Seite der Hamas gestellt hat, greift seit Beginn des Krieges wiederholt Handelsschiffe sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die Operation Aspides zielt darauf ab, die Freiheit der Schifffahrt auf dieser strategisch wichtigen Handelsroute zu gewährleisten, die für den globalen Handel von zentraler Bedeutung ist. Das deutsche Flugzeug, bei dem es sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel um ein gechartertes Aufklärungsflugzeug handelt, das von zivilen Piloten gesteuert wird und bis zu vier Bundeswehrsoldaten an Bord nehmen kann, war in diesem Rahmen unterwegs. Es ist in Dschibuti stationiert, von wo aus es seine Missionen durchführt.
Der Vorfall ereignete sich offenbar, als sich das deutsche Flugzeug einer chinesischen Fregatte näherte. Anders als in solchen Situationen üblich, meldete sich die Besatzung des chinesischen Schiffes nicht über eine Notruffrequenz, bevor der Laser eingesetzt wurde. Der Einsatz eines sogenannten „Blendlasers“ dient laut Sicherheitskreisen nicht der Zielerfassung für einen Waffeneinsatz, sondern primär der Störung des Flugzeugs, etwa durch Blendung der Piloten oder Beeinträchtigung der elektronischen Systeme. Dennoch wird ein solcher Akt als gefährlich eingestuft, da er die Sicherheit der Besatzung gefährdet und die Mission erheblich behindern kann. Bislang sind mögliche Schäden an dem Flugzeug unklar, und es wird noch untersucht, ob der Laserangriff konkrete Auswirkungen auf die Maschine oder die Besatzung hatte.
Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art, bei dem chinesische Streitkräfte Laser gegen westliche Flugzeuge einsetzen. Bereits im Jahr 2018 sollen von einer chinesischen Militärbasis in Dschibuti Laser auf US-Militärflugzeuge gerichtet worden sein, was zu leichten Verletzungen bei Piloten führte. Die USA hatten damals offiziell protestiert, während China die Vorwürfe zurückwies. Ähnliche Berichte gab es 2024 von den Philippinen, wo ein chinesisches Raketenboot einen Hochintensitätslaser gegen ein Flugzeug der philippinischen Fischereibehörde eingesetzt haben soll, ohne auf Aufforderungen zur Einstellung der Attacke zu reagieren. Diese wiederholten Vorfälle deuten darauf hin, dass der Einsatz von Lasern als Mittel zur Störung oder Abschreckung eine etablierte Taktik des chinesischen Militärs sein könnte, was die internationale Gemeinschaft zunehmend alarmiert.
Die deutsche Reaktion auf den Vorfall war deutlich und kompromisslos. Das Auswärtige Amt betonte auf der Plattform X (früher Twitter), dass die Gefährdung von deutschem Personal nicht hingenommen werde, und die klare Botschaft an den chinesischen Botschafter lautete, dass ein solches Verhalten inakzeptabel sei.
Aus deutschen Diplomatenkreisen wurde gegenüber der Bild-Zeitung erklärt, dass man dem Botschafter unmissverständlich klargemacht habe, dass Deutschland die Sicherheit seiner Soldaten nicht aufs Spiel setzen lasse. Der Vorfall wirft Fragen über die Absichten Chinas im Roten Meer auf, einer Region, die aufgrund der Huthi-Angriffe ohnehin bereits ein Spannungsfeld ist. Es bleibt abzuwarten, wie China auf die diplomatische Demarche Deutschlands reagieren wird und ob der Vorfall weitere Konsequenzen für die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern haben wird.
Die Entwicklung unterstreicht die zunehmende Aggression und permanente Gefährdung militärischer Operationen in geopolitisch sensiblen Regionen. Die EU-Operation Aspides ist Teil eines größeren internationalen Engagements, um Stabilität und Sicherheit im Roten Meer zu gewährleisten, doch der Vorfall zeigt, dass neben den Bedrohungen durch nichtstaatliche Akteure wie die Huthi-Miliz auch staatliche Akteure wie China die Sicherheit westlicher Streitkräfte gefährden können. Die Bundesregierung wird den Vorfall weiter untersuchen, um die genauen Umstände und möglichen Konsequenzen zu klären.
Quellen Agenturen, FR, BILD, Auswärtiges Amt,Der Spiegel
