Titelbild: Beispielbild Pixabay
Die russische „Schattenflotte“ ist eine maritime Flotte, die im Kontext der Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs aufgetaucht ist. Diese Flotte besteht aus Schiffen, die hauptsächlich zur Umgehung westlicher Sanktionen verwendet werden.
Die Schattenflotte umfasst Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen zu umgehen, die nach der Invasion in die Ukraine verhängt wurden. Diese Schiffe sind häufig älter, schlecht gewartet und oft unter Flaggen von Drittstaaten registriert, um ihre russische Verbindung zu verschleiern.Hauptsächlich werden diese Schiffe zum Transport von russischem Öl und anderen Rohstoffen verwendet, um westliche Strafmaßnahmen zu umgehen.
Sie ermöglichen es Russland, seine Exporte in Länder außerhalb der sanktionierenden Staaten, wie China, Indien und Länder des globalen Südens, fortzusetzen.Viele der Schiffe sind veraltet (manche über 15 Jahre alt), nicht zertifiziert und haben technische Mängel. Sie sind oft nicht ausreichend gegen Umweltkatastrophen versichert, was erhebliche Risiken für die Meeresumwelt darstellt.Diese Schiffe fahren unter Flaggen von Ländern wie Panama, Liberia oder den Cookinseln, die weniger strenge maritime Regulierungen haben.
Die Eigentumsverhältnisse sind oft undurchsichtig, um die Verfolgung durch Sanktionsbehörden zu erschweren. Sie betreiben oft unterdurchschnittlich gewartete und nicht sichtbare (durch Abschalten von Transpondern) Navigation, um ihre Routen und Aktivitäten zu verschleiern. Es gibt Berichte über Schiff-zu-Schiff-Transfers auf hoher See, um die Herkunft des Öls zu verschleiern.Aufgrund des schlechten Zustands der Schiffe besteht eine hohe Gefahr für Ölunfälle, wie sie bereits in der Ostsee passiert sind.
Ein Beispiel ist der Tanker „Eventin“, der vor Rügen havarierte und als Teil der Schattenflotte eingestuft wurde.
Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace warnen vor den potenziellen Auswirkungen einer Ölkatastrophe, insbesondere in geschützten Meeresgebieten wie der Ostsee.Die Europäische Union hat in mehreren Sanktionspaketen Schiffe der Schattenflotte auf Listen gesetzt, denen der Zugang zu EU-Häfen und Dienstleistungen verboten ist.
Mehrere Länder, vor allem in der Ostsee-Region, arbeiten zusammen, um die Aktivitäten der Schattenflotte zu überwachen und zu behindern. Dies umfasst die Überprüfung von Versicherungsdokumenten und die Verhinderung von Ankerplätzen in bestimmten Seegebieten.
Die Schattenflotte ist ein wesentliches Mittel für Russland, um weiterhin Einnahmen aus dem Ölhandel zu erzielen, was zur Finanzierung des Krieges in der Ukraine beitragen kann.
Es gibt Bedenken, dass diese Schiffe nicht nur für den Schmuggel von Öl, sondern auch für Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur, wie Unterwasserkabel, genutzt werden könnten.
Quellen: Agenturen und eigene Recherche
