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DDR

Vergessen und vergangen- die Flucht des Hartmut Tautz

Titelbild: BStU Hartmut Tautz

Quellen: BStU, Verbrechen im Kommunismus, etc.

Ein Schicksal aus der vergangenen Zeit der DDR. Es war Mord an Hartmut Tautz, dessen Schicksal nie gesühnt wurde. Die DDR war ein Unrechtsregime.Niemand sollte es bestreiten, sonst hätte es diesen Fall niemals gegeben. Hartmut Tautz wurde am 10. Februar 1968 in Plauen geboren und wuchs in Magdeburg in der DDR auf. Schon früh zeigte sich seine Leidenschaft für die Musik, insbesondere für die Klarinette, die er mit großer Hingabe spielte. Sein Vater, ein Zahnarzt und Opernliebhaber, förderte diese Begeisterung und prägte Tautz’ kulturelle Interessen. Doc

h als jemand aus bürgerlichem Milieu hatte Tautz in der DDR mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen. Aufgrund seines Kaderprofils, das unter anderem durch Verwandte in der Bundesrepublik negativ auffiel, wurde ihm ein Musikstudium verwehrt. Auch die Aussicht auf den bevorstehenden Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) war für ihn unerträglich. In der DDR sah Tautz keine Perspektive für ein freies und selbstbestimmtes Leben, weder beruflich noch persönlich. Diese Umstände führten dazu, dass er sich entschloss, aus der DDR zu fliehen, um im Westen seine Träume und Ambitionen, insbesondere in der Musik, zu verfolgen.

Im August 1986 begab sich der 18-jährige Tautz auf eine gefährliche Reise, die ihn zunächst nach Prag und anschließend nach Bratislava führte. Sein Ziel war es, die Grenze nach Österreich zu überqueren, die damals streng bewacht wurde. In Bratislava verbrachte er mehrere Tage im Studentenheim Družba, wo er sich unauffällig verhielt, während er tagsüber die Grenzregion erkundete, um einen geeigneten Fluchtweg zu finden. Nach sorgfältiger Planung wählte er den Abend des 8. August 1986 für seinen Fluchtversuch. In der Nähe von Petržalka, einem Stadtteil Bratislavas, der unmittelbar an der Grenze zu Österreich liegt, machte er sich auf den Weg. Tautz zeigte großen Mut und Entschlossenheit, als er mehrere Sicherungsanlagen, darunter Stacheldrahtzäune, überwinden konnte. Doch kurz vor dem Erreichen der Grenze wurde er von tschechoslowakischen Grenzsoldaten entdeckt. Zwei Soldaten, die mit einem Schäferhund patrouillierten, setzten den Hund auf Tautz an. Der Hund griff ihn an und fügte ihm schwerste Verletzungen zu. Tautz schrie vor Schmerz und versuchte, sich zu wehren, doch die Soldaten schritten nicht ein, sondern ließen den Hund gewähren. Erst nach etwa 30 Minuten wurde Tautz, schwer verletzt, in ein Militärkrankenhaus gebracht.
Die Verletzungen, die Tautz durch den Hund erlitt, waren so schwerwiegend, dass er sie nicht überlebte. Noch in der Nacht erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Sein Tod wurde von den tschechoslowakischen Behörden vertuscht, und seine Familie in der DDR wurde erst Wochen später über seinen Tod informiert, ohne dass ihnen genaue Umstände mitgeteilt wurden. Die Tragödie von Hartmut Tautz’ Fluchtversuch ist ein erschütterndes Beispiel für die Gefahren, denen Menschen ausgesetzt waren, die während der Zeit des Eisernen Vorhangs versuchten, in die Freiheit zu gelangen. Sein Fall wurde später in der tschechoslowakischen und deutschen Geschichte aufgearbeitet, unter anderem durch die Bemühungen von Historikern und Gedenkstätten, die die Schicksale von Grenzopfern dokumentierten.
Nach dem Fall der Mauer und der Öffnung der Archive wurde klar, dass Tautz einer von vielen war, die ihr Leben bei dem Versuch verloren, die stark gesicherten Grenzen des Ostblocks zu überwinden. Sein Schicksal wirft ein Licht auf die Brutalität des Grenzregimes und die verzweifelten Entscheidungen, zu denen Menschen durch die Repressionen in der DDR gezwungen wurden. In Gedenken an Hartmut Tautz und andere Opfer der Grenze wurde in Bratislava eine Gedenktafel errichtet, die an die tragischen Ereignisse erinnert. Sein Leben und Tod bleiben ein Symbol für den Wunsch nach Freiheit und die hohen Risiken, die Menschen dafür eingingen.

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