HomeToGo CBD VITAL Weinvorteil DE
Afghanistan

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan

Titelbild: Beispielbild Pixabay

Heute Nacht erschütterte ein schweres Erdbeben den Osten Afghanistans, genauer gesagt die Provinz Kunar, nahe der Grenze zu Pakistan.

Green Solar DE

Mit einer Stärke von 6,0 auf der Richterskala und einem Epizentrum etwa 27 Kilometer östlich von Kabul in einer Tiefe von nur acht Kilometern verursachte das Beben erhebliche Verwüstung in einer ohnehin schwer zugänglichen Region.
Nach ersten offiziellen Angaben des afghanischen Innenministeriums verloren mindestens 620 Menschen ihr Leben, und mehr als 1.500 weitere wurden verletzt. Die Zahl der Opfer könnte jedoch weiter steigen, da zahlreiche Menschen noch vermisst werden und Rettungsarbeiten durch Erdrutsche und die schwierige Infrastruktur erschwert werden. Die Erschütterungen waren so stark, dass sie nicht nur in der Hauptstadt Kabul, sondern auch in der 370 Kilometer entfernten pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren waren, wie Augenzeugen berichteten. Die staatliche Nachrichtenagentur BNA, die von den Taliban kontrolliert wird, meldete, dass etwa eine halbe Million Menschen die Erschütterungen wahrgenommen haben.

Green Solar DE

Die Region, in der das Erdbeben stattfand, gehört zu den seismisch aktivsten Gebieten der Welt, da hier mehrere tektonische Platten – die Arabische, die Indische und die Eurasische – aufeinandertreffen. Diese geologische Konstellation führt immer wieder zu schweren Erdbeben, die aufgrund der oft mangelhaften Bausubstanz in Afghanistan verheerende Folgen haben. Viele Gebäude, insbesondere in ländlichen Gebieten, sind nicht erdbebensicher und bestehen häufig aus Lehmziegeln oder anderen instabilen Materialien. Dies führt dazu, dass selbst Beben mittlerer Stärke, wie das jüngste mit Magnitude 6,0, katastrophale Schäden anrichten können. Zahlreiche Dörfer in der Provinz Kunar wurden schwer getroffen, einige davon vollständig zerstört, und die ohnehin prekäre Infrastruktur – Straßen, Wasser- und Stromversorgung – wurde weiter beschädigt.


Green Solar DE

Die humanitäre Lage in Afghanistan verschärft die Folgen dieser Naturkatastrophe zusätzlich. Jahrzehntelange Konflikte, politische Instabilität und die Machtübernahme der Taliban im August 2021 haben das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Die internationale Gemeinschaft hat ihre Unterstützung weitgehend zurückgefahren, was die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften stark einschränkt. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels, wie anhaltende Dürren, die die Ernährungssicherheit gefährden. Laut Berichten der Vereinten Nationen benötigen etwa 29 Millionen Menschen in Afghanistan humanitäre Hilfe, und die jüngste Katastrophe verschlimmert die Notlage weiter. Besonders Frauen und Kinder sind betroffen, da sie in Krisenzeiten einem erhöhten Risiko von Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt sind.

Green Solar DE

Die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen stehen vor enormen Herausforderungen. Helfer berichten von schwierigen Bedingungen, da Erdrutsche den Zugang zu betroffenen Gebieten blockieren. Krankenhäuser in der Region sind überlastet, und die medizinische Versorgung ist angesichts der hohen Zahl an Verletzten unzureichend. Dennoch wurden sofortige Maßnahmen eingeleitet. Militär- und Rettungsteams wurden in die Katastrophengebiete entsandt, und Organisationen wie das Internationale Rote Kreuz und der Afghanische Rote Halbmond leisten Soforthilfe. Internationale Hilfsorganisationen wie World Vision und Islamic Relief, die bereits seit Jahren in Afghanistan tätig sind, haben ihre Arbeit verstärkt. Sie verteilen dringend benötigte Güter wie Decken, Lebensmittel, Hygieneartikel und Trinkwasser und richten mobile Gesundheitsstationen ein, um Verletzte zu versorgen und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Green Solar DE

Die jüngste Katastrophe reiht sich in eine lange Liste schwerer Erdbeben in Afghanistan ein. Bereits im Oktober 2023 erschütterte eine Serie von Beben der Stärke bis zu 6,3 die Provinz Herat im Westen des Landes, bei der laut offiziellen Angaben über 2.000 Menschen ums Leben kamen und ganze Dörfer zerstört wurden.
Im Juni 2022 forderte ein Erdbeben der Stärke 5,9 in der Provinz Paktika mehr als 1.000 Todesopfer. Diese wiederkehrenden Naturkatastrophen verdeutlichen die extreme Verwundbarkeit Afghanistans, nicht nur aufgrund seiner geologischen Lage, sondern auch wegen der sozioökonomischen und politischen Rahmenbedingungen. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, trotz der politischen Isolation des Landes humanitäre Hilfe zu leisten. UN-Generalsekretär António Guterres rief zu verstärkter Unterstützung auf, und Organisationen wie die EU und das Deutsche Rote Kreuz signalisierten Bereitschaft, Hilfe zu koordinieren.

Während die akuten Rettungsarbeiten weiterlaufen, warnen Experten vor langfristigen Folgen. Der nahende Winter erschwert die Lage für die Überlebenden, die oft in provisorischen Unterkünften oder unter freiem Himmel ausharren müssen. Die Zerstörung von Infrastruktur und die Unterbrechung der Wasserversorgung erhöhen das Risiko für Krankheiten, und die ohnehin angespannte Ernährungslage könnte sich weiter zuspitzen. Afghanistan steht vor einer doppelten Krise der unmittelbaren Bewältigung der Erdbebenfolgen und der langfristigen Stabilisierung eines Landes, das von Konflikten, Armut und Naturkatastrophen gezeichnet ist.

Green Solar DE

Themenverwandte Artikel

In Erinnerung an die gefallenen Soldaten des Karfreitagsgefechtes

the kasaan times

Afghanen wurden abgeschoben

the kasaan times

Erneut Erdbeben in Afghanistan

the kasaan times

Live Blog: Kabul -Tausende gefangene Taliban verlassen die Gefängnisse

the kasaan times

Frauen und Mächen als Gegenstand der „Tugend“ der Taliban

the kasaan times

Haftbefehle gegen afghanische Sektierer der Taliban

the kasaan times

Hilfsorganisationen warnen vor Scheitern des Bundesprogramms für verfolgte Afghanen

the kasaan times

Washington verhängt neue Sanktionen gegen Taliban

the kasaan times

Taliban-Kämpfer feiern vor geschlossener US-Botschaft Jahrestag der Machtübernahme

the kasaan times

Nadia Naschir Karim verstorben

the kasaan times

Ein Jahr nach der Rückkehr der Taliban nach Kabul – Video

the kasaan times

Die Taliban haben nichts gehalten- außer das Versprechen auf Gewalt

the kasaan times

Hinterlasse einen Kommentar

*