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RAF Rechtsradikale Terror

Der Nazi Horst Mahler ist verstorben

Titelbild: Mahler, 2003,Herder3 Lizenz 3.0Seine Ansichten erregten Übelkeit.
Horst Mahler, eine der kontroversesten Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte, soll am Sonntag, dem 27. Juli 2025, im Alter von 89 Jahren verstorben sein. Diese Nachricht wurde von rechtsextremen Organisationen, insbesondere der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD), über die Plattform X (früher Twitter) verbreitet. Eine offizielle Bestätigung durch Behörden oder die Familie des Verstorbenen liegt bislang nicht vor, was die Meldung mit einer gewissen Unsicherheit umgibt. Mahler hinterlässt seine Ehefrau Elzbieta Mahler; das Paar soll keine Kinder haben. Sein Leben war geprägt von extremen ideologischen Wendungen, die ihn von einem linksextremen Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) zu einem prominenten Vertreter rechtsextremer und antisemitischer Ideologien machten.

Geboren am 23. Januar 1936 in Haynau, Niederschlesien, wuchs Horst Mahler in schwierigen Verhältnissen auf. Seine Familie floh 1945 vor der anrückenden Roten Armee nach Naumburg/Saale und später nach Roßlau/Elbe. Der Selbstmord seines Vaters, eines Zahnarztes, im Jahr 1949 prägte Mahlers Jugend nachhaltig. Schon früh zeigte sich sein opportunistisches Verhalten, etwa als er 1949 als 13-Jähriger trotz antikommunistischer Prägung im Elternhaus den Vorsitz einer FDJ-Gruppe an seiner Schule übernahm, um sich Studienmöglichkeiten zu sichern. Mahler studierte später Rechtswissenschaften und machte sich in den 1960er Jahren als Anwalt einen Namen, indem er Aktivisten der Studentenbewegung vertrat. Als Mitbegründer des Sozialistischen Anwaltskollektivs war er eine zentrale Figur in der Unterstützung linker Bewegungen, bevor er sich 1970 der neu gegründeten Roten Armee Fraktion anschloss.

Bereits im Oktober 1970 wurde Mahler wegen seiner Beteiligung an Banküberfällen und der Befreiung von RAF-Mitgliedern verhaftet und später zu einer 14-jährigen Haftstrafe verurteilt. Während seiner Haftzeit entwickelte er eine intensive Beschäftigung mit der Philosophie Hegels, die er später antisemitisch interpretierte. 1974 wurde er aus der RAF ausgeschlossen, und 1975 lehnte er eine Freilassung im Austausch gegen den entführten Politiker Peter Lorenz ab. Dank der Unterstützung seines Anwalts Gerhard Schröder, der später Bundeskanzler wurde, kam Mahler 1980 auf Bewährung frei und wurde 1987 wieder als Anwalt zugelassen.

In den späten 1990er Jahren vollzog Mahler einen radikalen ideologischen Wandel, der ihn ins rechtsextreme Milieu führte. Er trat im Jahr 2000 der NPD bei und vertrat die Partei im ersten Verbotsverfahren gegen sie. Mahler wurde zu einer prominenten Figur der rechtsextremen Szene, unter anderem durch seine Beteiligung am Deutschen Kolleg und die Verkündigung der Reichsbürgerbewegung im Jahr 2003. Seine antisemitischen und neonazistischen Äußerungen, insbesondere die Leugnung des Holocausts, brachten ihm wiederholt Anklagen wegen Volksverhetzung und der Verwendung verfassungswidriger Symbole ein. Zwischen 2006 und 2020 verbrachte er, mit einer Unterbrechung zwischen 2015 und 2017, die meiste Zeit in Haft. 2015 wurde ihm aufgrund schwerer gesundheitlicher Probleme, darunter eine Sepsis und die Amputation seines linken Unterschenkels, eine Haftunterbrechung gewährt. Dennoch wurde seine Bewährung 2016 wieder aufgehoben, nachdem die Staatsanwaltschaft München II Beschwerde eingelegt hatte.

Mahlers Leben war geprägt von einem ständigen Pendeln zwischen ideologischen Extremen, das ihn sowohl in der linken als auch in der rechten Szene zu einer bekannten, wenn auch umstrittenen Figur machte. Sein Versuch, 2017 in Ungarn politisches Asyl zu beantragen, um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, scheiterte, und er wurde von deutschen Behörden zurückgebracht. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich in den letzten Jahren erheblich, was 2015 zu einer vorübergehenden Haftunterbrechung führte. Die Meldung seines Todes, die von der Partei „Die Heimat“ verbreitet wurde, markiert das Ende eines Lebens, das durch extreme Widersprüche und Konflikte mit dem Gesetz geprägt war. Obwohl Mahler seit 2003 nicht mehr Mitglied der NPD war, bleibt seine Verbindung zu rechtsextremen Kreisen ein zentraler Aspekt seines Vermächtnisses.

Die Nachricht seines Todes wurde von verschiedenen rechtsextremen Gruppen aufgegriffen, doch die fehlende Bestätigung durch offizielle Stellen lässt Raum für Spekulationen. Mahler bleibt eine Figur, die sowohl durch seine Rolle in der RAF als auch durch seine spätere Entwicklung zum Holocaustleugner und Neonazi in Erinnerung bleiben wird. Sein Lebensweg spiegelt die komplexen und oft verstörenden ideologischen Strömungen der deutschen Geschichte wider.

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