Titelbild: Tomorrowland Boom, mw, 2025
Das Tomorrowland-Festival 2025 im belgischen Boom stand in diesem Jahr vor einer beispiellosen Herausforderung, als nur zwei Tage vor dem geplanten Start am 16. Juli 2025 ein verheerender Brand die ikonische Hauptbühne, auch als Mainstage bekannt, komplett zerstörte. Diese Bühne, die unter dem diesjährigen Motto „Orbyz“ als beeindruckende Kristallfestung mit einer Breite von 160 Metern, einer Höhe von 45 Metern, 65 Springbrunnen und zwei Wasserfällen gestaltet war, galt als Herzstück des Festivals. Zwei Jahre lang hatte ein internes Design-Team mit Leidenschaft an ihrer Planung und Umsetzung gearbeitet, nur um sie binnen Minuten in Flammen aufgehen zu sehen. Die Ursache des Feuers bleibt bislang unklar, wobei lokale Medien und Augenzeugenberichte vermuten, dass ein Problem mit der Pyrotechnik, möglicherweise während eines Probelaufs, die Flammen ausgelöst haben könnte. Videos in den sozialen Medien zeigten meterhohe Flammen, explodierende Feuerwerkskörper und eine gewaltige schwarze Rauchwolke, die kilometerweit sichtbar war. Trotz des Schocks und der immensen materiellen sowie emotionalen Verluste war die Erleichterung groß, dass niemand bei dem Vorfall verletzt wurde, obwohl rund 1.000 Mitarbeiter auf dem Gelände anwesend waren.
Die Organisatoren des Tomorrowland-Festivals, eines der weltweit größten Elektrofestivals mit jährlich etwa 400.000 Besuchern aus über 200 Ländern, standen vor einer enormen Herausforderung. Dennoch zeigten sie Entschlossenheit und Kreativität, um das Festival wie geplant stattfinden zu lassen. Bereits am Abend des Brandes meldeten sie sich über Instagram mit einer emotionalen Botschaft. „Es ist unmöglich in Worte zu fassen, was wir fühlen. Die Orbyz-Hauptbühne von Tomorrowland Belgium 2025, eine Kreation aus purer Leidenschaft, Fantasie und Hingabe, gibt es nicht mehr.“ Gleichzeitig versicherten sie, dass das Festival nicht abgesagt werde. Die anderen 15 Bühnen des Festivals blieben unversehrt, und der Campingplatz „DreamVille“ öffnete am Donnerstag, dem 17. Juli, wie geplant für die anreisenden Besucher. Die Veranstalter arbeiteten fieberhaft an zwei Szenarien, um das Wochenende zu retten. Entweder würde eine kleinere Ersatzbühne in der Nähe der abgebrannten Mainstage errichtet, oder die Künstler, die ursprünglich dort auftreten sollten, würden auf die anderen Bühnen verteilt, während für die 38.000 Camper in DreamVille eine eigene Party organisiert würde.
In einer beeindruckenden Kraftanstrengung gelang es dem Tomorrowland-Team, innerhalb von nur 48 Stunden eine alternative Hauptbühne aufzubauen. Unterstützung erhielten sie dabei unerwartet von der Heavy-Metal-Band Metallica, deren Sound-Equipment, darunter Boxen aus ihrer Europa-Tour, für die Ersatzbühne genutzt wurde. Diese neue Bühne war zwar kleiner und weniger opulent als die ursprüngliche, dennoch ermöglichte sie es, dass das Festival am Freitag, dem 18. Juli, um 14 Uhr seine Tore öffnete, mit einer verzögerten Mainstage-Bespielung ab 16 Uhr. Die Besucher, darunter Stars wie Martin Garrix, David Guetta, Armin van Buuren und Charlotte de Witte, feierten die Rückkehr der Mainstage mit Begeisterung, auch wenn das traditionelle Abschlussfeuerwerk aufgrund anhaltender Trockenheit ausfiel. Die Stimmung war trotz der Widrigkeiten ausgelassen, und viele Fans lobten die Organisatoren für ihren unermüdlichen Einsatz, das Festival zu retten. DJs wie Nico Moreno und Tiësto äußerten ihren Respekt für die Bemühungen des Teams, und die Besucher betonten das Gemeinschaftsgefühl, das Tomorrowland trotz des Rückschlags so besonders machte.
Tragischerweise wurde das Festival jedoch von einem weiteren Ereignis überschattet. Am Eröffnungsabend erlitt eine 35-jährige Kanadierin einen Schwächeanfall und verstarb später im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Antwerpen leitete Ermittlungen ein, um die Todesursache, einschließlich eines möglichen Drogenkonsums, zu klären. Dieser Vorfall verstärkte die Herausforderungen, mit denen die Veranstalter konfrontiert waren, doch die überwältigende Unterstützung der Fans und die Entschlossenheit der Organisatoren sorgten dafür, dass Tomorrowland 2025 trotz allem fortgesetzt wurde.
Die Besucher, die aus aller Welt angereist waren, ließen sich nicht entmutigen. Viele äußerten, dass die gemeinsame Leidenschaft für Musik und das einzigartige Festivalerlebnis wichtiger seien als die materielle Kulisse. So wurde das Tomorrowland 2025, trotz des Verlustes der Hauptbühne und der tragischen Ereignisse, zu einem Symbol für Resilienz und Zusammenhalt, das die Besucher und Künstler gleichermaßen vereinte.
