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Flora und Fauna

Standrechtliche Erschießung von Paviane im Nürnberger Zoo?

Der Nürnberger Tiergarten steht seit Anfang 2024 im Zentrum einer kontroversen Debatte, die weitreichende mediale Aufmerksamkeit und heftige öffentliche Proteste ausgelöst hat. Anlass ist der Plan des Zoos, bis zu 20 Guinea-Paviane aus einer überfüllten Population zu töten, da das Gehege für die derzeit etwa 43 bis 46 Tiere zu klein sei. Dieses Vorhaben hat nicht nur Tierschutzorganisationen, sondern auch Prominente und die breite Öffentlichkeit empört, während der Zoo argumentiert, dass die Maßnahme aus Tierschutzgründen und zur Erhaltung der Art notwendig sei. Gewuerzwerk.de

Die Guinea-Paviane, die seit 1942 im Nürnberger Tiergarten gehalten werden, gehören zu einer vom Aussterben bedrohten Art, die in der freien Wildbahn, vor allem in westafrikanischen Schutzgebieten, immer seltener wird. Der Zoo ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EAZA), das darauf abzielt, eine genetisch vielfältige Reservepopulation aufzubauen, um die Art langfristig zu sichern. Das Gehege im Nürnberger Zoo ist jedoch nur für etwa 25 Tiere ausgelegt, während die aktuelle Gruppe deutlich größer ist. Diese Überbelegung führt laut Zoo zu erheblichen Problemen. Gewuerzwerk.de Es kommt vermehrt zu Konflikten zwischen den Tieren, die teils blutige Verletzungen nach sich ziehen. Zudem sei die soziale Struktur der Gruppe gestört, was die genetische Vielfalt und die Nachzucht gefährde. Der Tiergarten argumentiert, dass die Tötung einzelner Tiere notwendig sei, um das Wohl der verbleibenden Population zu sichern und eine naturnahe Altersstruktur zu gewährleisten. Restposten24

Bereits in der Vergangenheit hat der Zoo versucht, die Population zu kontrollieren. So wurden Verhütungsmittel eingesetzt, die jedoch nicht den gewünschten Effekt erzielten, da sie teilweise irreversible Folgen hatten und die soziale Struktur weiter destabilisierten. Auch die Abgabe von Tieren an andere Zoos war weitgehend erfolglos. Fünf Paviane wurden nach Paris und elf nach China vermittelt, doch weitere 15 Tiere, die ebenfalls nach China sollten, blieben aufgrund fragwürdiger Haltungsbedingungen in Nürnberg. Eine internationale Suche nach aufnahmebereiten Zoos oder Auffangstationen brachte trotz intensiver Bemühungen keine konkreten Angebote. Ein Angebot eines indischen Zoos in Gandhinagar wurde geprüft, aber nach intensiven Verhandlungen und einer Begutachtung vor Ort vom Zoo und der EAZA als ungeeignet eingestuft. Ebenso wurden Angebote aus Großbritannien und Österreich verworfen, da die Haltungsbedingungen nicht den Anforderungen entsprachen oder notwendige Informationen fehlten. Restposten24

Die Pläne des Zoos, die Tiere zu töten, stoßen auf massiven Widerstand. Tierrechtsorganisationen wie Pro Wildlife kritisieren die „Entsorgungsmentalität“ des Zoos und sehen in der geplanten Tötung einen Verstoß gegen das deutsche Tierschutzgesetz, das die Tötung von Tieren ohne vernünftigen Grund als Straftat ahndet. Sie werfen dem Zoo vor, das Problem der Überpopulation durch jahrelange unzureichende Zucht- und Haltungspolitik selbst verursacht zu haben. Alternativen wie eine Gehegeerweiterung, ein Zuchtstopp oder die Abgabe an Auffangstationen wie das „Wales Ape and Monkey Sanctuary“ des Great Ape Project wurden laut Tierschützern nicht ausreichend geprüft. Restposten24 Pro Wildlife und andere Organisationen haben angekündigt, im Falle einer Tötung Strafanzeige zu stellen. Auch Prominente wie die Kaulitz-Brüder von Tokio Hotel haben sich öffentlich gegen die Pläne ausgesprochen, und Aktivisten der Gruppe Animal Rebellion blockierten im März 2024 den Zooeingang, indem sie sich mit Ketten an das Tor fesselten.

Zoo-Direktor Dag Encke verteidigt die Entscheidung und spricht von einem Dilemma, bei dem tierschutzrechtliche, naturschutzrechtliche und strafrechtliche Aspekte abgewogen werden müssten. HomeToGo Er betont, dass die Tötung die „schnellste und humanste Methode“ sei, vermutlich durch Erschießen, und dass die getöteten Tiere anschließend an Raubtiere im Zoo verfüttert oder für Forschungszwecke genutzt werden sollen. Diese Praxis sei bei anderen Tierarten wie Huftieren oder Vögeln bereits üblich, für Primaten jedoch eine Neuheit in Nürnberg. Encke argumentiert, dass Zoos eine Verantwortung hätten, Arten zu erhalten, und dass eine Reduktion der Population notwendig sei, um die genetische Vielfalt und das soziale Gefüge der Gruppe zu sichern. Eine Auswilderung der Tiere sei keine Option, da es in ihren Herkunftsgebieten keine geeigneten Lebensräume mehr gebe.

Die öffentliche Empörung bleibt groß. Auf Facebook und Twitter werden unter Hashtags wie #PavianeRetten protestiert, und eine Online-Petition fordert die Aussetzung der Tötungspläne sowie die Prüfung tierschutzgerechter Alternativen. HomeToGo Der Zoo steht und rechtlichen Spannungsfeld. Einerseits die Verpflichtung zum Artenschutz, andererseits die ethischen Bedenken gegen die Tötung gesunder Tiere. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus, und der Zoo hat angekündigt, im Falle von Tötungen transparent darüber zu berichten. Die Debatte zeigt eindrücklich, wie komplex und emotional aufgeladen das Thema Populationsmanagement in Zoos ist.

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