Hotel Paradiso del Cevedale,mc/mcvth/2011
Lost Places

Lost Place- Ein Stück Geschichte- Hotel Paradiso del Cevedale

Ursprünglich erschien der Artikel im Jahr 2018

Sagenumwoben steht das Hotel Paradiso del Cevedale in den Bergen im Martelltal in der Nähe von Meran in Südtirol.

Das, in den 1930 er Jahren, erbaute Haus war der Inbegriff des Luxus; damals gab es alle Annehmlichkeiten eines modernen Hotelbetriebs. Mehr als 200 Betten, Restaurants, Technik auf dem damalig neusten Standard der Zeit. Ein Prospekt aus dem Jahr 1937 spricht Bände über die Ausstattung des Hauses.

Heute ist nur noch eine bizarre Ruine von dem futuristischen Bau über, der dem Abriss freigegeben werden muss, da die Substanz des Hauses angegriffen ist.

Was ist geschehen, erinnert die Geschichte doch ein wenig an das Hotel Provencal in Juan-les-Pins, das auch seit Jahrzehnten als Ruine in den Schlagzeilen ist.

Um dieses Haus in Südtirol ranken sich geschichtliche Pfade.

Während des Krieges entstand eine Spionageschule von Admiral Canaris und seiner Abwehr, die nach 1943 in das Objekt eingezogen sein soll, nachdem die Wehrmacht das Hotel besetzte. Danach waren „Himmelfahrtkommandos“ der Spezialeinheit Brandenburg in dem Hotel untergebracht.

Von Bundesarchiv, Bild 146-1979-013-43 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Link

Chef der Abwehr Wilhelm Canaris

Rattenlinie

Nach dem Krieg lag das Hotel direkt an der Rattenlinie, Nazis setzten sich über die Alpen nach Süden ab. So soll der später, in diesem Zusammenhang, in Verruf gekommene Bischof Hudal häufiger in dem Gebäude vorstellig geworden sein, um gesuchten Kriegsverbrechern zu helfen.
Zudem wurden später israelische Agenten und Spione des OSS auf dieser Route an die jeweiligen Ziele herangeführt.

1952 kaufte der Reeder Benati aus Venedig das Hotel, ließ es sanieren und in Rot streichen, wie es heute noch da steht. Benati verlor irgendwann das Interesse an dem Objekt und seit 1955 steht das Hotel leer.

1966 wechselte das Hotel nochmals den Besitzer, eine Brauereigesellschaft kaufte es auf. Seitdem verfällt die einstige Nobelherberge immer mehr.

Warum, das konnte bislang niemand klären. Carmen Tartarotti versuchte sich 1995 in einem beachtlichen Film an der geschichtlichen Aufarbeitung der Ereignisse und des Umfeldes.

Es liegen zahlreiche Entwürfe vor, die dem Hotel neues Leben einhauchen könnten.

bofrost DE

Themenverwandte Artikel

Lost Places (1)

the kasaan times

In einem ehemaligen NATO-Bunker in Kindsbach

the kasaan times

Hinterlasse einen Kommentar

*