Ein zentrales Warnsignal für illegalen Welpenhandel ist, dass die Übergabe nicht am Wohnort des Züchters, sondern an neutralen Orten wie Parkplätzen oder Raststätten stattfinden soll. Seriöse Züchter laden Käufer ein, die Welpen und ihre Mutter vor Ort zu besuchen, um die Haltungsbedingungen und die Bindung zwischen Mutter und Welpen zu sehen. Im illegalen Handel fehlt oft jeglicher Kontakt zur Mutterhündin, oder es wird ein Tier präsentiert, das keine Beziehung zu den Welpen hat. Die angebotenen Welpen wirken häufig jünger, als in den Anzeigen angegeben, da sie entgegen gesetzlicher Vorgaben vor der achten Lebenswoche getrennt werden. In Deutschland ist es nach der Tierschutz-Hundeverordnung verboten, Welpen vor diesem Alter abzugeben, da sie noch auf die Muttermilch und die Sozialisierung mit Mutter und Geschwistern angewiesen sind. Ein weiteres Indiz ist das Fehlen oder die Fälschung von Dokumenten wie Impfpässen oder EU-Heimtierausweisen. Selbst wenn Papiere vorgelegt werden, sind diese oft gefälscht, was für Laien schwer zu erkennen ist. Die Welpen erscheinen häufig geschwächt, haben mattes Fell oder zeigen Anzeichen von Krankheit, da sie unter unhygienischen Bedingungen gehalten und nicht ausreichend geimpft oder tierärztlich versorgt werden. Manche Händler spritzen die Tiere kurzfristig „fit“, um sie gesünder wirken zu lassen, doch nach dem Kauf brechen oft schwere Krankheiten aus.
Ein weiteres Warnsignal ist, wenn Verkäufer eine große Vielfalt an Rassen anbieten oder ungewöhnlich viele Welpen gleichzeitig verfügbar haben, was bei seriösen Züchtern selten ist, da diese sich meist auf eine oder wenige Rassen spezialisieren. Früher waren auffallend niedrige Preise ein Hinweis auf illegale Herkunft, doch mittlerweile orientieren sich kriminelle Händler an den Preisen seriöser Züchter, um nicht aufzufallen. Anzeigen im Internet sind oft professionell gestaltet, mit Bildern von süßen Welpen und Begriffen wie „familiäre Aufzucht“ oder „liebevolle Hobbyzucht“, die das wahre Leid der Tiere verschleiern. Plattformen wie Facebook oder Instagram werden ebenfalls genutzt, wobei Händler durch Emojis, verschlüsselte Sprache oder falsche Standortangaben die Richtlinien der Plattformen umgehen. Zudem reagieren viele Plattformen nur unzureichend auf Verstöße, was es den Händlern erleichtert, nach Sperrungen neue Konten zu erstellen.
Um sich zu schützen, sollten potenzielle Käufer stets darauf bestehen, den Züchter vor Ort zu besuchen und die Haltungsbedingungen zu prüfen. Fehlende Transparenz, gefälschte Dokumente oder ein unpersönlicher Übergabeort sind klare Warnsignale. Wer verdächtige Angebote entdeckt, sollte diese dem Veterinäramt, der Polizei oder Tierschutzorganisationen wie VIER PFOTEN melden, die gezielt gegen den illegalen Welpenhandel vorgehen. Der Kauf eines solchen Welpen unterstützt das Leid der Tiere und die kriminellen Strukturen, weshalb es ratsam ist, stattdessen Tierheime in Betracht zu ziehen, wo viele Hunde auf ein Zuhause warten.
