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Vermisst in Drage an der Elbe

Update 16. August 2020

Auch mehr als fünf Jahre nach dem Verschwinden der Mutter und Tochter Schulze gibt es kein Lebenszeichen von den beiden. Das letzte Lebenszeichen fand sich, durch Zeugenaussagen bestätigt, am Mühlenteich in Holm-Seppensen. Jedoch führte nur die Spur des Vaters wieder vom Teich aus weg, wobei die Spur der Mutter und der Tochter, durch Mantrailer-Hunde erschnüffelt, zum Teich hinführte. Eine Zeugin kannte durch die Begegnung am selben Tag sogar den Spitznamen der Miriam Schulze, der nur in der Familie verwandt wurde. 

Mittlerweile weist das Tatgeschehen auf einen durchaus (geplanten), „erweiterten Mord“ hin, wie auch die Kriminalpsychologin  Adelheid Kastner erklärte. 

Was allerdings mit den Leichen der Mutter und der Tochter geschah, ist unbekannt. 

 

 

 

Schleuse in Lauenburg an der Elbe, kasaan media, 2016

 Fischen im Trüben, vor den Sandbänken von Drage

Schier unglaubliche Gerüchte kursieren in der Elbmarsch-Samtgemeinde Drage, über das mysteriöse Verschwinden der Mutter und Tochter Schulze. Es stellt eines der mysteriösesten Verbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte dar. Soviel ist klar. Aber da ist dieser Fall in Drage nicht allein.

Genährt werden Gerüchte über den Mordfallfall Ulrike Burmester aus dem Jahr 1971, der fast ähnlich ablief und ähnliche Hintergründe hatte, wie der der Schulzes.

Es klingt schier unglaublich, aber das Mädchen verschwand auch, als es mit dem Fahrrad, in der Nähe von Adendorf, zum Nachhilfeunterricht fuhr. Auch sie wurde mit einem Stein aus dem Straßenbau, der als Befestigung eines Schildes diente, beschwert. Ulrike B. war 14 Jahre alt, als sie nach Tagen in der Elbe, bei Drage, angeschwemmt wurde. Der Stein, so konnten die Ermittler damals feststellen, war auf der Gesthachter Brücke an einem Schild entnommen worden. Der Fall wurde nie aufgeklärt. In dem kleinen Ort, nahe Lüneburg, dreht sich seit fast 2 Jahren alles um das Verschwinden einer Familie, den Schulzes. Welche, zu denen man keinen Zugang fand, wie ein Spaziergänger, eher hinter vorgehaltener Hand, bekundet. So recht an den erweiterten Selbstmord wollen hier viele nicht glauben.

Finsteres Geheimnis in Drage an der Elbe, kasaan media, 2016

Wo sind die Schulze-Frauen geblieben?

Marco Schulze hat Suizid begangen, soviel steht nach den Ermittlungen der Polizei, nach dem Leichenfund an einer Schleuse bei Lauenburg fest.

Auch fast zwei Jahre danach gibt es kein Lebenszeichen von der Mutter und der Tochter, die das letzte Mal an einem See von einer Zeugin gesehen wurden, wo auch ein Fährtenhund Witterung fand. Die ganze Historie des Falles nochmals als Video:

Gerüchte sind nicht gut und tun niemandem einen Gefallen. Doch in Drage gibt es eine Menge Gerüchte.

Jeder könnte der nächste sein, meinen einige. Der Täter sei mit dem Sandero gefahren, der Vater nicht. Ein Bauer aus dem Nebenort hätte den Täter gesehen, nun seien Ermittler dran, die ihr Fach verstehen würden. Wer jedoch soll der Täter sein? Der große Unbekannte. Jeder kennt die Kommissare der Polizei, die hier ermittelten.

Doch niemand weiß etwas Genaues, es scheint wie in einem Kriminalroman von Theodor Fontane „Unterm Birnenbaun!“

Hineingedichtet wird auch eine Verbindung zu dem Fall vor 9 Jahren, als ein junger Mann in St. Pauli das letzte Mal gesehen wurde. Auch er kam aus der Elbmarsch und verschwand danach spurlos.

Das Haus der Schulzes wurde posthum zum Geisterhaus verklärt, und entwickelt sich auch noch Monate danach zu einem Touristenmagneten, dort, wo normalerweise mit Schinken und Spargel vom Hof gehandelt wird.

Fahndungsplakat, Polizei Harburg, 2016

Schon ist die Rede von einem Serienmörder, der umgeht. Am Campingplatz, ein paar Kilometer weiter will man den Vater plötzlich sehr gut gekannt haben, von einem Verhältnis im Wohnwagen ist die Rede, niemand weiß etwas Genaues.

Es sind eben Gerüchte, die gefiltert werden müssen. Niemand, der klar denkt, beneidet die Polizei hier. Von der Russenmafia, mit denen der Vater Schulze vor seinem ebenso mysteriösen Ableben, Geschäfte gemacht haben soll. Zigarettenhändler aus Berlin, Waffenhändler aus der Ukraine, Menschenhändler, versenkt im nahen Siel. Dann angeblich wurden die Frauen wieder in Batteriesäure aufgelöst, weil Vater Schulze in einer Chemiefabrik gearbeitet haben soll. Mutter und Tochter seien ausgestiegen, samt Liebhaber, auf Hawaii, der Mörder, der vor Jahren schon einen Supermarktleiter ermordet haben soll, hat auch diese Familie umgebracht, meint ein anderer. Welcher Supermarktleiter bleibt offen. Die Fantasie der Einwohner der Elbsamtgemeinde scheint keine Grenzen zu kennen. Zahllose „Freizeit-Profiler“, die alle von nah und fern anrücken, um einen der rätselhaftesten deutschen Kriminalfilme nach dem Krieg zu lösen oder vielmehr auch überhaupt nicht.

Einzig und allein, Mutter und Tochter Schulze bleiben weiterhin vermisst, ihr Schicksal ungeklärt.

 

bofrost DE

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