HomeToGo CBD VITAL Weinvorteil DE
Österreich

Goldbergbau in Österreich

Titelbild: Beispielbild Pixabay Bergbau 

Der Goldbergbau in Österreich blickt auf eine lange und faszinierende Geschichte zurück, die eng mit den Alpenregionen, insbesondere den Hohen Tauern, verbunden ist.

 

Bereits in prähistorischer Zeit, möglicherweise schon in der Jungsteinzeit, und sicher bei den Kelten sowie den Römern wurde in den Tälern der Hohen Tauern nach Gold geschürft. Funde wie goldene Artefakte und Münzen deuten darauf hin, dass das sogenannte Tauerngold bereits damals aus Flüssen gewaschen oder in kleinen Stollen abgebaut wurde.

Die Römer nutzten wahrscheinlich Handelswege über die Tauernpässe, um das Edelmetall zu fördern, wenngleich direkte Belege für großflächigen römischen Bergbau rar sind. Nach dem Fall des Römischen Reiches geriet der Abbau weitgehend in Vergessenheit, bis er im Hochmittelalter wieder auflebte.Die eigentliche Blütezeit des österreichischen Goldbergbaus begann im 14. und 15. Jahrhundert, vor allem unter der Herrschaft der Salzburger Erzbischöfe, die die Schürfrechte kontrollierten. Zentren waren das Raurisertal und das Gasteinertal im Salzburger Land sowie Gebiete in Tirol wie das Zillertal und in Kärnten wie Heiligenblut oder das Pöllatal. Im Raurisertal, am Fuße der Goldberggruppe, entstanden zahlreiche Stollen und Aufbereitungsanlagen; allein im 16. Jahrhundert sollen hier bis zu 450 Zechen betrieben worden sein.

Ähnlich ergiebig war das Gasteinertal am Radhausberg, wo Gold oft zusammen mit Silber vorkam. In der Hochphase zwischen 1460 und 1560 deckten die Tauernregionen schätzungsweise zehn Prozent der damaligen Weltgoldproduktion ab – eine beeindruckende Leistung für ein kleines Alpenland.

Der Reichtum floss in prächtige Bauten, Münzprägung und den Ausbau von Handelswegen; Familien von Gewerken, den Bergwerksunternehmern, dominierten das wirtschaftliche Leben und hinterließen imposante Häuser mit Erkern und Kielbogentoren.
Die Arbeiten waren hart. Bergleute trieben Stollen in Höhen bis über 2900 Meter, kämpften gegen Kälte, Lawinen und Erschöpfung. Technische Innovationen wie Göpelwerke, Wasserhaltung und später Schwarzpulver erleichterten den Abbau, doch der Niedergang setzte im späten 16. Jahrhundert ein. Erschöpfte leicht zugängliche Vorkommen, sinkende Erträge und Konkurrenz aus der Neuen Welt führten zum Rückgang.

Im 19. Jahrhundert gab es noch Versuche, den Bergbau wiederzubeleben – etwa durch den visionären Ignaz Rojacher im Raurisertal, der neue Anlagen baute und sogar das Sonnblick-Observatorium errichtete. Auch in der Zwischenkriegszeit und kurz nach 1938 unternahmen Unternehmen Reaktivierungen, doch wirtschaftliche Unrentabilität und der Zweite Weltkrieg beendeten diese Bemühungen endgültig. Die letzten nennenswerten Förderungen endeten in den 1920er und 1940er Jahren.

Heute gibt es in Österreich keinen industriellen Goldbergbau mehr. Die Vorkommen in den Hohen Tauern – Geologen schätzen noch Hunderte Tonnen Gold in den Bergen – sind aufgrund niedriger Gehalte, hoher Kosten und strenger Umweltschutzvorschriften im Nationalpark Hohe Tauern nicht wirtschaftlich abbauwürdig. Stattdessen lebt die Tradition im Tourismus fort.

Im Raurisertal, dem ehemaligen Zentrum, können Besucher in Kolm-Saigurn alte Stollen, Knappenhäuser und Pochwerke erkunden. Themenwege wie der Tauerngold-Erlebnisweg führen durch die historische Landschaft, und an Plätzen wie Bodenhaus oder im Hüttwinkltal darf man selbst Gold waschen – eine beliebte Aktivität, bei der feine Goldflitter aus den Bächen gepannt werden.

Der Goldbergbau hat Spuren in der Kultur, den Ortsnamen und der Identität der Regionen hinterlassen.

Er erinnert an eine Zeit, in der die Alpen nicht nur landschaftlich, sondern auch wirtschaftlich im Zentrum Europas standen, und lockt noch immer Abenteuerlustige, die im Glanz des Tauerngolds die Vergangenheit nacherleben möchten.

Themenverwandte Artikel

Niederösterreich versinkt in Jahrtausendflut

the kasaan times

Der Rechtspopulist Kickl will Kanzler werden

the kasaan times

Walzer mit Putin

the kasaan times

FPÖ gewinnt Wahl in Österreich

the kasaan times

Wie konnte in Österreich eine Gruppe von Neonazis Schwule jagen?

the kasaan times

Österreichs größter Gletscher verliert seine Zunge

the kasaan times

Horror – Amoklauf an Grazer Schule -etliche Tote

the kasaan times

Benko von WKStA wegen Korruption bei Signa festgenommen

the kasaan times

Sandkunst in Graz – spektakulär, aber vergänglich

the kasaan times

Hinterlasse einen Kommentar

*